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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirkte irgendwie schief auf mich, bis ich sah, dass das Dach zusammengebrochen war. Ein schmaler Weg führte an der rechten, noch intakten Seite der Hütte vorbei, sodass wir die Vorderseite erreichten.
    Da hatten wir auch hingewollt. Ich blieb stehen, und es gab eigentlich nur den einen Blick. Und zwar den in eine Richtung, und die führte in den Sumpf.
    Ja, dort lag er wie auf dem Tablett vor mir. Er war schlecht zu beschreiben, Sumpf war eben Sumpf. Ein bestimmtes Aussehen hatte er nicht, hier paarte sich das Frische mit dem Vergänglichen und dem Vergangenen.
    Ich sah das fette Gras wachsen, aber auch blutlose verkrüppelte Bäume dazwischen liegen, die halb in die Rasenflut und in ein Wasser darunter eingesunken waren.
    Es gab Flächen, die leer waren. Andere waren bewachsen, und sogar kleine Hügel waren zu entdecken. Wie bewachsene Buckel ragten sie aus dem Wasser hervor.
    Einen Weg sah ich nicht. Der Untergrund, auf dem wir standen, war fest und trocken. Weiter vorn nicht mehr, und ich sah keine Stelle, an der der Weg anfing, den man gehen konnte, um gefahrlos und auch trockenen Fußes in den Sumpf zu gelangen.
    Wer dorthin wollte, der musste sich an Wolnikow wenden. Oder hatte sich wenden müssen, das ging jetzt nicht mehr.
    Karina Grischin hatte mich schauen lassen. Jetzt hörte ich hinter meinem Rücken ein Quietschen, drehte mich um und sah, dass Karina die schief in den Angeln hängende Tür aufgezogen hatte.
    Sie betrat das Haus und winkte mir dabei zu. Ich folgte ihr geduckt in den Bau und schaute mich um. Es war hell, denn durch die Fenster und Lücken in dem schief hängenden Dach drang genügend Licht. So brauchten wir keine Taschenlampe, um uns umzuschauen, und wir sahen, dass hier jemand gewohnt hatte. Sogar eine Feuerstelle war vorhanden. Er hatte in diesem einen Raum auch gegessen und geschlafen. An Einrichtung war nur das Nötigste vorhanden. An der Wand hingen keine Tapeten, dafür so etwas wie ein vorn offener Sack, in dem etwas steckte.
    Ich ging hin und fasste hinein. Zwei Messer mit unterschiedlich langer Klingenlänge holte ich hervor.
    Karina sah es und hob die Schultern. »So etwas braucht man hier in der Einsamkeit.«
    »Klar. Man muss das Fleisch ja klein schneiden, oder auch den Fisch. Weißt du, wovon er gelebt hat?«
    »Nein. Ist auch nicht wichtig. Aber wenn du den Schrank dort öffnest, wirst du einiges sehen.«
    »Und was?«
    »Konserven.«
    »Aha. Also kein Robinson.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Und du hast auch keinen Hinweis auf seinen Mörder gefunden? Oder wie sehe ich das?«
    »Schon richtig.«
    »Und was machen wir?«
    Karina ging noch ein paar Schritte weiter. »Weiß ich nicht. Vielleicht so etwas wie eine Nase für bestimmte Dinge bekommen.«
    »Kann sein.«
    »Dann werden wir später zu Olga Schaljapin fahren. Es ist möglich, dass ihr noch was eingefallen ist, was den Tod ihres Mannes betrifft.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann fangen wir an, uns zu ärgern. Es muss diesen Killer geben, John.«
    »Meinst du?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ja, sonst hätte ich dich nicht geholt.«
    »Sehe ich auch so. Aber hier wirst du wohl keinen Hinweis finden.«
    »Sei nicht so negativ.«
    »Bin ich nicht. Ich versuche nur, realistisch zu sein. Das ist alles.« Ich zwinkerte ihr zu und ging weg. In der Hütte mit dem eingebrochenen Dach war es mir zu eng, obwohl dort weniger Mücken flogen. Ich wollte nach draußen und auch nach dem Weg suchen, den Wolnikow mit seinen interessierten Menschen gegangen war. Ich glaubte fest daran, dass er in der Nähe dieser Hütte seinen Anfang hatte.
    »Ich schaue mich noch mal draußen ein wenig um.«
    »Ja, tu das. Aber sinke nicht ein.«
    »Keine Sorge, ich kann mich beherrschen.«
    Wohin ich genau gehen musste, wusste ich nicht, und so testete ich erst mal die linke Seite neben der Hütte und glaubte, es richtig gemacht zu haben, denn der Untergrund zeigte hier Spuren zahlreicher Abdrücke.
    Hier hatte Wolnikow wohl mit seinen Führungen begonnen. Für mich war das so etwas wie ein Muss, denn diesen Weg wollte ich auch nehmen. Wenn Touristen ihn gingen, dann war er interessant, aber ungefährlich.
    Sonne und Feuchtigkeit mischten sich. Was dabei herauskam, konnte man durchaus als eine Waschküche bezeichnen. Hinzu kamen die Mücken, die sich auf alles stürzten, was sich bewegte, und da stand ich an der ersten Stelle. Es machte keinen Spaß, sich im Freien aufzuhalten, aber ich war auch nicht hergekommen, um Spaß zu haben. Hier ging es um

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