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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Mann schießen können, doch das widerstrebte mir. Die Sache sollte ohne Blutvergießen abgehen.
    Thompson war anderer Meinung.
    Ich fintierte, und er fiel auf meinen Scheinangriff herein. Er dachte, ich wollte ihn frontal attackieren, aber ich schlug einen Haken, kam von der Seite und schlug zweimal mit der Faust zu.
    Thompson schwankte. Mein Karatetritt entwaffnete ihn, und einen Augenblick später legte ich ihn mit einem Schwinger flach. Dann holte ich mein silbernes Feuerzeug aus der Hosentasche und drückte auf jenen Knopf, der es zum magischen Flammenwerfer machte.
    Mit der Linken hielt ich Thompsons Arm fest, in der Rechten hatte ich das Feuerzeug, mit dem ich ihm den schleimigen Egel abbrannte.
    Ray Thompson schrie auch, aber nicht so lange und nicht so markerschütternd wie Derek Lonnen. Der Flammenwerfer schien in diesem Fall die bessere Waffe zu sein.
    Das schleimige Wesen verpuffte. Thompson ging es von diesem Augenblick an mies. Er röchelte, verdrehte die Augen, und ich hatte den Eindruck, daß er gleich ohnmächtig werden würde.
    »Mr. Ballard…« kam es tonlos über seine blutleeren Lippen. »Verzeihen Sie mir…«
    Er wußte, was er getan hatte, doch ich kreidete es ihm nicht an, denn er war von diesem Schleim gelenkt worden. Zum Glück war nichts geschehen.
    »Vergessen Sie’s, Thompson«, sagte ich. »Können Sie aufstehen?«
    »Nein, ich bin zu schwach.«
    »Ich helfe Ihnen.«
    »Mir ist so schrecklich kalt.« Er klapperte mit den Zähnen.
    Ich zog meine Jacke aus und half ihm, sie anzuziehen. Dann stemmte ich ihn hoch und schleppte ihn aus dem Steinbruch. Mr. Silver kam mir entgegen.
    »Wie geht es der Krankenschwester?« wollte ich wissen.
    »Sie ist gerade dabei, den Schock zu verdauen«, antwortete der Ex-Dämon. »Ich habe ihr mit Silbermagie geholfen, rascher damit fertig zu werden.«
    Thompson hing nun zwischen dem Hünen und mir. Wir brachten ihn zum Krankenwagen.
    »Was ist mit dem Schleim?« fragte Mr. Silver, als er den Egel nicht mehr an Thompsons Daumen sah.
    »Erledigt«, antwortete ich. »Ich habe ihn verbrannt.«
    Wir erreichten den Krankenwagen und betteten den Mann auf die Trage.
    Wir überließen es Schwester Susan, wo sie mitfahren wollte. Sie entschied sich für den Krankenwagen, und den lenkte Mr, Silver. Ich begab mich zu meinem Rover und stieg ein.
    Wir kehrten um, der Ex-Dämon fuhr vor mir und bahnte mir wie ein Eisbrecher den Weg durch den teilweise ziemlich dichten Verkehr.
    Thompson brauchte nicht aufzustehen. Wir trugen ihn nach oben, und Mr. Silver hob ihn wieder in sein Bett. Gespannt hörten Travis Cameron und Dr. Shimkus, was sich ereignet hatte.
    Der Leiter des Krankenhauses untersuchte auch Ray Thompson.
    »Totale Entkräftung«, stellte er fest. »Wie bei Derek Lonnen.«
    »Jetzt wird Ihre Therapie Erfolg haben«, sagte ich. Die magische Sperre war nicht mehr vorhanden. Alles, was die Ärzte nun für Lonnen und Thompson tun würden, würde auf fruchtbaren Boden fallen.
    ***
    Ein dünnes Wimmern drang an James Lukas’ Ohr. Das mußte Gordon sein. Der alte Mann lief die restlichen Stufen zum Dachboden hinauf und öffnete die Tür.
    Auf dem Boden lag sein Enkel -unversehrt, soweit er dies feststellen konnte. Das Schleimmonster hatte ihn hier oben zurückgelassen.
    »Gordon!« kam es erschüttert über die Lippen des alten Mannes.
    Der Junge hob den Kopf. Sein Gesicht war tränennaß. Er sah seinen Großvater und streckte ihm hilfeflehend die Hände entgegen.
    »Bist du allein?« fragte Lukas. »Wo ist dieses… Ding?«
    »Ich… weiß es… nicht, Großvater«, stieß das Kind abgehackt hervor. »Bitte bring mich von hier weg. Ich kann nicht aufstehen, du mußt mir helfen.«
    »Ja, mein Kleiner, ich komme.« Lukas traute dem Frieden nicht. Er befürchtete ein neuerliches Auftauchen des Schleims. Im dunklen Hintergrund fiel ihm eine Bewegung auf.
    Kam das Ungeheuer zurück? Seine Kehle wurde eng. Er wollte zu seinem Enkel eilen, da trat plötzlich Gwendolyn neben den Jungen.
    Sie sah grauenerregend aus. Von Kopf bis Fuß war sie blutrot.
    »Zurück! Der Junge bleibt bei seiner Großmutter!« geiferte sie.
    Gwendolyn packte den Jungen so hart, daß er aufschrie, und riß ihn hoch. Sie schien ungemein stark zu sein. Gordon hing in ihrem Griff und schrie nach seinem Großvater.
    »Großer Gott, Gwendolyn, was hat dieses Scheusal aus dir gemacht?« stieß Lukas erschüttert hervor. »Du bist eine grausame Furie ohne Herz und Gefühl. Gib mir den

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