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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wußte, wie man es sich verschaffen konnte, ohne sich anzustrengen. Seine Palette reichte vom einfachen Diebstahl bis zu Einbruch und Raub.
    Wenn er Geld brauchte, war niemand vor ihm sicher, und sobald seine Taschen voll waren, machte er Highlife und ließ die Puppen tanzen.
    Heute saß er allein in seinem Stammlokal und hatte den vierten Manhattan vor sich stehen. Seine Barschaft ging mal wieder dem Ende entgegen, und er überlegte sich, was er anstellen sollte, um der Schwindsucht seiner Brieftasche wirksam entgegenzuwirken.
    Er konnte kurz nach Holborn fahren. Dort kannte ihn keiner, aber er wußte von einem Delikatessengeschäft, das von einem alten Ehepaar geführt wurde.
    Sollte er die alten Leutchen mal zur Kasse bitten?
    Keine schlechte Idee, dachte er. Die rücken doch sofort das gesamte Geld heraus. Hoffentlich war der Umsatz heute gut.
    Die Tür öffnete sich, und ein Typ mit abstehenden Ohren und langen Schneidezähnen trat ein. »Hi, Charlie!« grüßte er den Wirt.
    »Wie geht’s, Ned?« gab der Wirt zurück.
    Ned Douglas grinste. »Gestern ging’s noch. Ist Herbie da?«
    »Er sitzt dort hinten.. Was darf’s denn sein?«
    »Bring mir eine Bloody Mary.«
    »Ist schon unterwegs.«
    Ned Douglas begab sich zu Herbie Hammer.
    »Na, Segelflieger«, sagte dieser. Er spielte immer auf Douglas’ große abstehende Ohren an. Sein Freund hörte das schon gar nicht mehr. »Setz dich. Ich hatte soeben eine großartige Idee.«
    Die Bloody Mary kam. Ned Douglas roch daran, bevor er trank. Das machte er immer und bei allem, was er zu sich nahm - ob gebratenes Hähnchen, Rote-Bete-Salat oder Pommes frites… er roch daran.
    »Ich höre mir deine Idee später an«, sagte Ned. »Zuerst möchte ich etwas loswerden.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Erinnerst du dich an die beiden Miezen, die wir uns neulich aufgerissen haben?«
    »Wir? Ich war’s, der die steilen Zähne angemacht hat.«
    »Okay, du warst es, und ich war dabei.«
    »War ein netter Abend mit den beiden Girls«, sagte Herbie Hammer und grinste wohlgefällig. »Wie hießen sie doch gleich?«
    »Nancy und Maureen.«
    »Ja, Nancy und Maureen. Ich hatte Maureen. Mann, die war scharf wie eine Packung schwedischer Rasierklingen. War eine heiße Show, die wir im Haus von Maureens Eltern abzogen. Ich wußte gleich, daß die Miezen keine Kinder von Traurigkeit sind.«
    »Weißt du, wie Maureen mit Nachnamen heißt?« fragte Ned.
    Herbie schüttelte den Kopf. »Interessiert mich nicht. Unsere Namen haben die beiden ja auch nicht erfahren. Außerdem habe ich nicht das Verlangen, sie wiederzusehen. Eine andere Mutter hat auch ’ne schöne Tochter, die sehnsüchtig darauf wartet, von mir beglückt zu werden.«
    »Angeber«, sagte Ned lachend. »Du willst Maureen nicht Wiedersehen, weil du Dreck am Stecken hast. Immerhin hast du aus dem Haus ihrer Alten was mitgehen lassen.«
    »Das war mein Lohn für geleistete Dienste.«
    »Sie heißt Greenman. Maureen Greenman. Ich habe es zufällig erfahren. Ihr Vater ist Direktor der ›Sirius Insurance‹.«
    »Na und - warum erzählst du mir das? Hast du etwa in meinem Namen um Maureens Hand angehalten?«
    »Ich wollte damit bloß darauf hinweisen, daß wir uns nicht im Haus armer Leute befanden«, sagte Ned.
    »Das ist mir aufgefallen«, gab Herbie Hammer zurück.
    »Dann wird es dich auch nicht wundern, wenn ich dir erzähle, daß die Skulptur, die du geklaut hast, nicht 500, sondern 5000 Pfund wert war.«
    Herbie riß die Augen auf und starrte den Freund entgeistert an. »Was sagst du da? Du scherzt!«
    »5000 Pfund. Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört.«
    »Na, bei der Größe kann man wohl einen Hörfehler ausschließen. Von wem hast du es gehört?«
    »Von Nancy, Sie saß zufällig mit einer Freundin in einer Pizzeria in Waterloo. Keine Angst, sie hat mich nicht gesehen. Was sie über uns redete, war nicht gerade schmeichelhaft, wie du dir denken kannst.«
    Herbie Hammer machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das interessiert mich nicht. Hauptsache, ich hatte meinen Spaß.«
    »Natürlich wurde der Diebstahl angezeigt.«
    »Das heißt, daß uns jetzt die Bullen suchen.« Herbie zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Das ist nicht das erste Mal. Das kratzt mich nicht. Mich ärgert bloß, daß ich die Skulptur praktisch verschenkt habe. Wer konnte denn ahnen, daß sie so wertvoll ist?«
    »Der Typ, dem du das Ding für 500 Pfund überlassen hast, hat jedenfalls ein Bombengeschäft gemacht«, meinte Ned.
    Das konnte

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