179 - Der rote Tod
als 15 Jahre lang brach.
Dann wurde es parzelliert und in Bauland umgewandelt - und heute standen vier Einfamilienhäuser darauf. Zwei davon gehörten Derek Lonnen und Ray Thompson, das dritte gehörte einem Mann namens Richard Fletcher und das vierte einem gewissen James Lukas.
Diese Menschen wohnten über einem schleimigen Ungeheuer, das der Reporter des Satans im Jahr 1956 vernichtet zu haben glaubte.
Travis Cameron hatte das Monster so schwer angeschlagen, daß es 33 Jahre brauchte, um sich zu erholen, aber nun stand seine Rückkehr bevor.
Lonnen und Thompson hatten den Boden aufgegraben und waren mit dem roten Schleim in Berührung gekommen, 1956 war das Scheusal ganz unten gewesen. Es hatte sich in den Boden gewühlt, wie wir von Cameron wußten.
Im Laufe der Jahre hatte es sich nicht nur erholt, es war auch immer weiter nach oben gedrungen, und nun befand es sich schon knapp unter der Erdoberfläche.
Ich stellte mir vor, daß der Schleim das Erdreich in Gestalt von vielen kleinen Würmern durchdrang, An der Oberfläche würden sie sich dann vereinen, und kurz darauf würden wieder die ersten Menschen verschwinden.
Zuallererst jene, die auf der zugeschütteten Mülldeponie wohnten. Dem mußten wir beizeiten einen Riegel vorschieben. Da uns Travis Cameron kaum noch helfen konnte, verabschiedeten wir uns von ihm.
Er wäre gern mitgekommen, das sah ich ihm an, aber ich hielt das für keine gute Idee. Seine Zeit war vorbei, Der Reporter des Satans hatte große Taten vollbracht und in der Vergangenheit sehr viel Mut bewiesen.
Doch diesen neuen Kampf gegen das Schleimmonster mußte er uns überlassen. Er hatte sich gegen dieses gefährliche Wesen einmal hervorragend geschlagen.
Er sollte nicht sein Leben verlieren, wenn es zu einer Neuauflage des erbitterten Kampfes kam. Ich versprach, ihn auf dem laufenden zu halten.
Ich hatte nicht den Eindruck, daß ihm das reichte, aber bei meiner Entscheidung hatte ich nur sein Bestes im Auge. Ich wollte auf gar keinen Fall, daß der Mann zu Schaden kam.
Wir begaben uns zum Rover und stiegen ein.
***
Schleim!
Schon wieder!
James Lukas sprang auf und warf die Pistole angewidert weg. War der Horror denn immer noch nicht zu Ende? Was aus dem Waffenlauf getropft war, hatte Lukas' Hosen bekleckert.
Nun biß es sich plötzlich durch den Stoff!
Er riß entsetzt die Augen auf. Wild schlug er auf die Schleimflecken ein. Jeder Schlag patschte laut.
Er schlug den Schleim flach, die rote Masse verteilte sich und blieb an seinen Handflächen haften. Je öfter er damit in Berührung kam, desto mehr Schleim bildete sich.
Bald klebte das Zeug auch an seinen Handflächen und zog sich zwischen seinen Fingern, Es kroch ihm über die Handgelenke und saugte sich an seinen Pulsadern fest.
Er wankte, torkelte wie ein Betrunkener durch das Wohnzimmer. Er wollte fliehen, aber wohin sollte er laufen? Er hatten den roten Tod an sich. Wohin er auch lief, er würde ihn mitnehmen.
Verschwommen nahm er zwei Gestalten wahr. Eine große und eine kleine: Gwendolyn und Gordon! Sie waren zurückgekehrt, standen in der Tür und sahen sich das Schauspiel seines Todeskampfes unbewegt an.
Sie sahen aus wie immer, waren nicht mehr rot, hatten nicht einmal mehr rote Augen, aber sie waren nicht mehr Lukas’ Frau und Enkel.
Die beiden waren Hüllen, in denen sich das Böse verbarg. Es gefiel ihnen, was James Lukas ihnen bot. Es bereitete ihnen Vergnügen zu sehen, daß er im Begriff war, zu werden wie sie.
Er konnte es nicht aufhalten. Der rote Tod kam über ihn, hüllte allmählich seinen ganzen Körper ein.
Ich kann nicht mehr! schrie es in ihm. Ich bin am Ende meiner Kraft!
Er fiel gegen die Wand, rutschte daran entlang zu Boden. Aber er blieb nicht liegen.
Während die zähe Masse mehr und mehr von ihm Besitz ergriff, kroch er weiter. Er erreichte seinen Sessel und zog sich an den Armlehnen hoch.
Etwas, das er nicht definieren konnte, höhlte seinen Kopf aus. Er konnte kaum noch denken. Und Gwendolyn und Gordon schauten bei all dem emotionslos zu.
Er hatte Schmerzen in der Brust, riß sich das Hemd auf und sah, daß er auch dort schon vom Schleim befallen war. Die Verzweiflung grub tiefe Falten in sein Gesicht.
Er legte den Kopf zurück und gab sich auf…
***
Herbie Hammer war ein gutaussehender, aber ziemlich übler Bursche. Von ehrlicher Arbeit und von einem redlichen Lebenswandel hielt er nicht viel, um nicht zu sagen überhaupt nichts.
Dennoch hatte er immer Geld, denn er
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