Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
zurück, Sie drehte sich um und drückte die Zigarette in einen gläsernen Aschenbecher.
    Sie verließ das Wohnzimmer. Als sie die Haustür öffnete, sah sie einen gutaussehenden jungen Mann mit scharf geschnittenen Zügen. Sein Haar war dunkel, fast schwarz, und er wußte, daß er beim weiblichen Geschlecht gut ankam. Dementsprechend selbstsicher war sein Auftreten.
    Er lächelte freundlich. »Guten Tag, schöne Frau, mein Name ist Jonathan Woolf. Keine Sorge, ich möchte Ihnen nichts verkaufen. Ist Ihr Mann zu Hause?«
    »Leider nein. Ray liegt im Krankenhaus.«
    »Oh, wie bedauerlich.«
    »Sie kennen meinen Mann?«
    »Flüchtig. Wir tätigten ein Geschäft miteinander. Deswegen bin ich hier. Zu dumm, daß er im Krankenhaus… Was fehlt ihm denn?«
    »Das wissen die Ärzte noch nicht.«
    »Vielleicht können Sie mir helfen«, sagte Herbie Hammer und trat unaufgefordert ein.
    Ethel registrierte das gar nicht richtig. Der junge Mann sah so vertrau, enerweckend aus, daß sie keine Veranlassung hatte, ihm die Tür auf die Nase zu schlagen.
    »Ich wüßte nicht, wie ich Ihnen…«
    »Wie bereits erwähnt, machten Ihr Mann und ich miteinander ein Geschäft.«
    »Darüber spricht er im allgemeinen nicht mit mir«, sagte Ethel. »Ich verstehe zuwenig von Geschäften.«
    Herbie Hammer gab der Tür einen Stoß und ging mit der Frau ins Wohnzimmer. »Schön haben Sie’s. Richtig gemütlich«, sagte er, nachdem er sich kurz umgesehen hatte.
    Sie bot »Jonathan Woolf« Platz und einen Drink an. Immerhin hatte er mit Ray ein Geschäft gemacht. Der Verbrecher setzte sich mitten in die cremefarbene Wohnlandschaft und ließ sich von Ethel einen großen Kognak geben.
    Sein guter Vorsatz, in der nächsten Zeit nichts zu trinken, war bereits über Bord gegangen. Ethel gefiel ihm. Deshalb regte sich etwas in ihm, das er vielleicht nie unterdrücken würde.
    »Und Sie?« fragte er mit einem warmen Lächeln um die Lippen. »Trinken Sie nichts? Ich trinke nicht gern allein.«
    Höflichkeitshalber nahm sich Ethel Thompson einen sehr kleinen Kognak.
    Er hob seinen Schwenker. »Auf Ihr Spezielles, Mrs, Thompson. Möge Ray bald wieder gesund und in alter Frische bei Ihnen sein.«
    Sie nickte. »Ja, das wünsche ich mir auch.«
    »Eine Frau wie Sie ist fürs Alleinsein nicht geschaffen«, behauptete Herbie Hammer. »Sie brauchen jemanden, der sich um Sie kümmert, der Ihre Schönheit zu würdigen weiß.«
    Ethel faßte das als Kompliment auf. Mit einem Hintergedanken rechnete sie nicht. Herbie Hammer nahm einen Schluck vom Kognak. »Edles Getränk«, lobte er. »Sie verstehen es, sich das Leben angenehm zu machen, Ich bin sicher, daß Sie auch eine ganz vorzügliche Köchin sind,«
    Ethel schmunzelte. »Sagen wir, an meinen Speisen hat sich noch niemand den Magen verdorben.« Sie erkundigte sich nach dem Grund für Mr. Jonathan Woolfs Besuch.
    »Eine dumme Geschichte«, sagte der Ganove, »Sie hätte eigentlich nicht passieren dürfen, aber wie heißt es: Irren ist menschlich. Tja, und ich habe mich leider geirrt. Aber das ist kein Beinbruch. Mit ein wenig gutem Willen läßt sich die Angelegenheit leicht ausbügeln, so daß alle zufrieden sein können.«
    Ethel wartete darauf, daß er auf den Kern der Sache kam.
    »Also, um es kurz zu machen, es handelt sich um diese Skulptur, die ich Ihrem Mann verkauft habe«, ließ Herbie Hammer die Katze aus dem Sack. »Sie wissen, wovon die Rede ist?«
    Ethel nickte.
    »Wunderbar«, sagte der Verbrecher. »Ich überließ Ihrem Mann die Skulptur, ohne zu wissen, daß mein Partner sie bereits verkauft hatte. Sie können sich vorstellen, in was für eine peinliche Situation ich mich damit brachte.«
    Ethel nickte wieder. »Ja, das kann ich mir denken…«
    »Wie steht man da, wenn man so ein Geschäft gleich zweimal macht«, sagte Herbie Hammer lächelnd, »Da ich die Skulptur als zweiter verkaufte, hat mein Partner das Recht, von mir zu verlangen, sie zurückzuholen.«
    »Das sehe ich ein, nur…«
    »Ich bin selbstverständlich bereit, die 500 Pfund, die ich dafür bekam, zurückzugeben«, sagte Hammer und zückte sogleich seine Brieftasche. »Ihnen soll aus meiner Dummheit kein Schaden erwachsen.«
    »Das ist wirklich sehr fair, Mr. Woolf, aber…«
    »Na schön. Sie haben an der Skulptur Gefallen gefunden, und es schmerzt Sie, sich von ihr wieder trennen zu müssen. Als Trostpflaster lege ich noch 100 Pfund drauf. Sie müssen zugeben, daß das ein sehr großzügiges Angebot ist, Mrs. Thompson.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher