Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehrere Stunden gelähmt. Darunter waren mehrere Ertruser. Da sie jedoch weder die Ausrüstung noch die Ausbildung der BASIS-Landetruppen besaßen, hatten sie nicht die geringste Chance gehabt.
    „Wir gehen systematisch weiter vor", entschied Saedelaere. „Zwei Mann sichern den Eingang, damit niemand fliehen kann. Der Rest durchkämmt diese Etage."
    Innerhalb von zehn Minuten schafften es seine Leute, im Erdgeschoß der Kantine mehrere Dutzend Galaktiker schlafenzulegen. Sie stolperten über Berge von Material; Endreddes Boten hatten alles angesammelt, was für irgendwelche Zwecke brauchbar schien: Funkgeräte, Hochleistungslinsen zur optischen Beobachtung, sogar ein Container voller Thermowaffen.
    Saedelaere identifizierte dasselbe plophosische Fabrikat, das die Angreifer auf Zimbag benutzt hatten.
    Aus logistischer und kampftechnischer Sicht machte das die Boten allen anderen ehemals Süchtigen im Bezirk überlegen. Kein Wunder, daß sie es geschafft hatten, die Evakuierung so wirksam zu sabotieren.
    Saedelaere ließ auf bewährte Weise die erste Etage von Angreifern säubern.
    Das Herzstück der Boten verlor an Substanz. Überall lagen bewußtlose Jünger eines noch unbekannten Herrn. Und als sie die letzte Etage betraten, die als riesengroßes Schlaflager ausgerüstet war, erklang plötzlich über verborgene Lautsprecher eine Stimme: „Ich grüße meine unverhofften Besucher. Hier spricht Baan Fokker. Leider muß ich euch ersuchen, diese Kantine auf dem schnellsten Weg wieder zu verlassen. Ich befinde mich im Besitz einer Mikrobombe, die das gesamte Gebäude zerstören wird. Sollte ich persönlich bedrängt werden, zögere ich nicht, die Bombe auszulösen. Mein Platz ist ohnehin im Himmel Zeytter. Ab jetzt... - Ihr habt drei Minuten Zeit zum Rückzug."
    Saedelaere drehte sich mit einer eckig wirkenden Bewegung um. Er sah seine Begleiter blaß werden; die grünen Gesichter der Überschweren und die kantigen Mienen der Ertruser zeigten plötzlich deutliche Zeichen von Respekt.
    „Die Frage ist", sagte Saedelaere, „hat er wirklich eine Bombe oder nicht?"
    „Willst du's drauf ankommen lassen?" fragte einer der Ertruser zurück. „Fünfzig - fünfzig.
    Sterben oder leben."
    Der ehemalige Maskenträger gab sich einen Ruck. „Nein", sagte er. „Wir verschwinden. Baan Fokker ist da drinnen isoliert. Seine Organisation dürfte mehr oder weniger zerschlagen sein."
    Mit geringstem Aufwand, fügte er in Gedanken hinzu.
    „Glaubt ihr nicht, daß er ein Funkgerät hat?" meldete sich mit einemmal Gyrengo. Der Tomopat schaute mit einem erschreckend starren Ausdruck ins abgedunkelte Innere der Etage.
    Saedelaere kannte diese Miene; er hatte sie schon einmal bemerkt, als Gyrengo auf Zimbag versucht hatte, mit bloßen Händen die verblutende Frau zu retten.
    „Vielleicht. Man kann es nicht ändern."
    „Wie steht es mit Ortergeräten?"
    „Auch das könnte sein, Gyrengo."
    „Er würde es also orten, wenn ihr euch mit voller Montur nähert. Aber jemand ohne Technik könnte durchaus reingehen."
    Der Tomopat wirkte sehr nachdenklich. Er ließ plötzlich den Ghyrd fallen, und zum Vorschein kamen die schlangenhaften, sich windenden Arme.
    Die Überschweren und Ertruser zuckten zusammen, obwohl der Tomopat viel kleiner war als sie.
    Saedelaere gewahrte, wie in den Augen des Tomopaten eine Veränderung vor sich ging. Es war nicht mehr der alte Gyrengo, der da stand. Das Wesen vom Planeten Tomot hatte sich in etwas Fremdes verwandelt, vor dem man sich fürchten mußte.
    „Einer muß dich begleiten", hörte sich der ehemalige Maskenträger sagen. „Ich will nicht, daß es noch mehr Opfer gibt."
    „Ich gehe allein." Gyrengos Stimme klang mühsam beherrscht.
    „Vergiß es, Gyr! Ich komme mit."
    Saedelaere wußte nicht, weshalb er zu widersprechen wagte; vielleicht waren die Arme gar nicht so schlimm, wenn man ihnen nicht als Gegner, sondern als Freund mit Stärke entgegentrat.
    Gyrengos Gesicht verzerrte sich.
    „Alaska", murmelte er mühsam. „Bitte. Wir diskutieren nicht. Ich gehe da jetzt rein und hole Fokker. Ich kann nicht garantieren, daß ich drinnen zwischen dir und Fokker unterscheiden werde. Du bist im Weg. Also halte um deines Menschengottes Willen den Mund und warte."
    Saedelaere spürte plötzlich ein solches Maß an erwachender, nicht kontrollierter Aggressivität, daß er unwillkürlich zurückwich.
    Der ehemalige Maskenträger drehte sich ruckartig um.
    „Kommt", sagte er schroff zu den Überschweren und

Weitere Kostenlose Bücher