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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stolperte, denn es gab niemanden, der ihn gehalten hätte.
    Darauf hatte die Blutsaugerin nur gewartet. Sie sah ihn auf der Bank liegen, er machte einen wehrlosen Eindruck, und sie wollte sich auf ihn stürzen.
    Es gelang ihr nicht. Wieder hatte sie den Mann unterschätzt. Er lag zwar auf der Bank, aber er hatte im richtigen Moment sein rechtes Bein angehoben und trat zu.
    Der Fuß erwischte sie im Fallen.
    Die Wiedergängerin war nicht besonders schwer. Deshalb reichte auch eine geringe Kraft, um sie zurückzustoßen. Diesmal hatte sie Mühe mit dem Gleichgewicht und konnte froh sein, dass eine der großen Säulen sie abfing.
    Baxter fühlte sich besser. Er kam aus seiner waagerechten Haltung wieder hoch, denn aufgegeben hatte er noch längst nicht. Er wollte diese Person vernichten.
    »Na dann«, sagte sie und schlich wieder auf ihn zu. »Es macht mir Spaß, dich zu reizen. Ich werde dich hinhalten und zur rechten Zeit zuschlagen.«
    »Versuche es, aber denk daran, dass ich vier deiner Artgenossen zum Teufel geschickt habe. Und das werde ich auch mit dir machen, ich schwöre es.«
    Sie lachte. Sie hatte ihren Spaß, und das in einer feindlichen Umgebung. Sie wollte nichts hören – und stürmte wieder wild auf den Küster zu.
    Der ließ sie kommen. Er wich auch nicht aus. Er sorgte für einen Zusammenprall, aber er hatte sich innerlich auf ihn eingestellt und ein Bein hochgerissen.
    Das Knie bohrte sich in den Leib der Blutsaugerin. Sie verspürte keine Schmerzen. Der Druck schleuderte sie zurück, und mit einem Tritt sorgte Baxter dafür, dass die Gestalt noch ein Stück weiter über den Kirchenboden rutschte.
    Dabei kreischte sie. Es war ein Beweis dafür, wie es in ihr aussah. Das war die blanke Wut und auch der Hass. Beides steckte tief in ihr. Sie kam wieder auf die Füße und schüttelte sich. Dabei giftete sie ihren Feind an.
    Der hatte bereits in die Tasche gegriffen und etwas Bestimmtes hervorgeholt.
    Es war der Nagel. Eine Minilanze aus Silber. Er hatte schon bewiesen, dass er damit umgehen konnte.
    Sie kniete am Boden. Aus dem offenen Mund drang so etwas wie ein Keuchen. Dann schüttelte sie den Kopf, aber sie wollte nicht aufgeben und näher an Baxter heran.
    Der Küster war jetzt in seinem Element. Er spürte die Kälte in seinem Innern. Dann hob er die rechte Hand nicht besonders hoch, aber er schleuderte den Nagelpfeil zielsicher auf die Gestalt der Blutsaugerin zu. Es war ihm egal, wo er sie traf, wichtig war, dass er sie erwischte.
    Das passierte auch. Fast wäre die Waffe noch in den Hals der Blutsaugerin gejagt. Dicht daneben fuhr sie an der rechten Seite ins Fleisch und blieb dort stecken.
    Die Untote zuckte zusammen. Sie drehte den Kopf, denn plötzlich begriff sie, was da in ihrem Körper steckte. Dann drang ein Fluch aus ihrem Mund, und als sie sich umdrehte, war bereits der nächste Pfeil unterwegs.
    Diesmal hatte Jerome Baxter besser gezielt. Der spitze Nagel bohrte sich in die Mitte des Körpers und hätte beinahe das Herz getroffen. So blieb er erst mal nur stecken und fing an zu wippen.
    Baxter lachte sie an. »Na, willst du noch mal angreifen? Willst du mein Blut?«
    Sie öffnete den Mund.
    »Na los! Rede schon …«
    Das tat sie nicht. Sie kämpfte. Sie hatte Probleme, und dann sah sie, dass ihr Feind wieder einen dieser Pfeile zwischen den Fingern hielt und ihn warf.
    Volltreffer!
    Diesmal jagte der Pfeil in die Stirn der Gestalt. Er war so wuchtig geworfen worden, dass er in der Stirn stecken blieb. Das war der dritte, und Baxter wusste noch immer nicht, ob diese Gestalt jetzt vernichtet war.
    Er holte noch einen Pfeil hervor. Es war der Augenblick, als die Blutsaugerin in die Knie sackte, weil die Schwäche einfach zu groß geworden war. Sie krümmte sich auf dem Boden und fiel auf den Rücken.
    Der Küster blieb über ihr stehen. Er schüttelte den Kopf und sagte voller Hass: »Du wirst kein Blut mehr trinken, und du wirst kein Kreuz mehr verbrennen, denn jetzt werde ich dir den Todesstoß versetzen!« Er hielt den Pfeil bereit.
    Er visierte die Stelle an, wo sich unter den Rippen das Herz befand, das bei einem Vampir aber nicht schlug.
    Er holte noch mal aus.
    Er zielte mehr als genau.
    Und dann warf er!
    Er schrie dabei auf, und er schaute zu, wie der Pfeil den Körper genau an der Stelle erwischte, an der er es hatte haben wollen. Dann drang er in ihn hinein.
    Er war fast im Körper verschwunden. Aber Baxter konnte sicher sein, dass die Spitze das Herz zumindest angebohrt

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