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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, wenn nicht zum Teil durchstoßen. Er sah auch die Reaktion der Blutsaugerin, die ihren Körper in die Höhe wuchtete und dabei richtig vom Boden abhob, einen irren Schrei ausstieß und wieder zusammensackte.
    Sie fiel auf den kalten Boden zurück und bewegte sich nicht mehr. Der vierte Pfeil hatte für ihr Ende gesorgt …
    ***
    Kirchenmauern sind in der Regel dick, das ist bekannt. Und das war auch in unserem Fall nicht anders. Aber auch sie lassen Geräusche durch, so kann man bei geschlossenen Türen so manches Orgelspiel und manchen Gesang hören.
    Das hörten wir nicht. Dafür einen Schrei. Keiner von uns wusste, wer ihn abgegeben hatte. Für uns stand nur fest, dass wir in die Kirche mussten. Leider war die normale Eingangstür verschlossen, aber es gab noch eine an der Seite, das wusste Sean Curtis, der die Führung übernommen hatte und auch als Erster die kleine Tür an der Seite erreichte. Er wollte sie aufziehen und in die Kirche huschen, was ich nicht zuließ. Er war mir zwar nicht eben sympathisch, aber in eine Falle wollte ich ihn auch nicht laufen lassen.
    Ich packte ihn an der Schulter und schleuderte ihn herum. »Das ist mein Job!«, sagte ich noch.
    Er protestierte nicht mal und ließ mir den Vortritt. Ich hatte die Beretta gezogen und war auf einiges gefasst, aber ich wurde nicht angegriffen. Es waren auch keine Schreie zu hören, aber es war auch nicht still in der Kirche.
    Ich hörte andere Laute und glaubte, ein scharfes Flüstern zu vernehmen.
    Ich ging in die bestimmte Richtung. Wäre es heller gewesen, hätte ich schon früher etwas gesehen, so aber musste ich einige Schritte gehen, um den Mann erkennen zu können, der an einer bestimmten Stelle stand und vor seine Füße schaute.
    Ich ging langsam auf ihn zu und versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Deshalb schlich ich mehr. Aber ich war trotzdem entdeckt worden. Der Mann hob seinen Kopf, schaute mich an und sagte dann: »Ich habe sie vernichtet.«
    »Wen?«
    »Den Namen kenne ich nicht. Sie wollte mein Blut.« Er lachte plötzlich. »Dabei hat sie nicht geahnt, mit wem sie es zu tun bekommen würde.«
    »Und wer sind Sie?«, fragte ich.
    »Ein Küster auf der einen Seite, aber ein Vampirjäger auf der anderen. Das habe ich heute wieder geschafft.«
    »Und sie heißen Jerome Baxter?«
    »Ja.«
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Hört sich nach Schottland an.«
    »Das ist auch schottisch.«
    »Sehr gut. Aber wo kommen Sie her? Was wollen Sie hier in Croom? Eine Hexe sind Sie nicht und auch kein Hexer.«
    »Richtig. Wir haben allerdings eines gemeinsam. Ich habe schon zahlreiche Vampire zur Hölle geschickt, das können Sie mir glauben, Mister Baxter.«
    Er schwieg. Nicht so Sean Curtis. Mit Bill zusammen stand er jetzt auch in der Kirche und fragte den Reporter: »Was erzählt der Typ denn für einen Scheiß? Zahlreiche Vampire erledigt. Dass ich nicht lache. Nein, das glaube ich nicht.«
    »Das glaube ich aber für dich mit.«
    »Ach. Ist er so toll?«
    Bill schnaufte. Allmählich ging ihm sein Kollege auf den Wecker. »Weißt du, wer das wirklich ist?«, fragte er.
    »Ja, dein Kollege.«
    »Nein, er ist kein Kollege, er ist ein Freund. Mein ältester Freund. Und rein zufällig ist er noch bei Scotland Yard. Er heißt John Sinclair, und man nennt ihn den …«
    »Geisterjäger!«, vollendete Curtis.
    »Manchmal kannst du perfekt sein.« Mehr sagte Bill nicht. Er ließ seinen Kollegen stehen und kam zu uns beiden.
    Ich hatte inzwischen erfahren, was geschehen war. Im Moment kniete ich neben der Toten, die mit vier Minilanzen oder langen Nägeln gespickt war. Dieser Jerome Baxter hatte wirklich gut getroffen.
    Die Blutsaugerin war noch nicht vergangen. Nur vernichtet. Das heißt, ihr Körper war noch nicht zu Asche geworden, sie schien also noch nicht so alt gewesen zu sein. Jetzt lag sie wie eine bleiche Puppe vor mir.
    Auch Jerome Baxter stand nicht weit entfernt.
    Ich sprach ihn an. »Sind noch mehr dieser Wesen hier herumgelaufen?«
    Er überlegte kurz. »Nein«, sagte er dann, »nicht, dass ich wüsste.«
    »Und die Person haben Sie gekillt?«
    »Ja.« Er grinste. »Falls Sie geglaubt haben, dass ich Hilfe gehabt hatte, da irren Sie sich. Ich habe es allein geschafft.« Er bekam glänzende Augen. »Darauf bin ich stolz.«
    »Davor waren es vier, die Sie gekillt haben, nicht?«
    Er gab mir keine Antwort, sondern schaute zu Sean Curtis hin, der mit Bill Conolly in der Nähe stand und zugehört hatte.
    Curtis

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