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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Nähe an. Mal sehen, wer dort lebt.«
    »Zumindest haben sie jetzt dort einen Wirt«, sagte Bill, der seinen Humor nicht verloren hatte.
    »Dann muss es dort auch eine Kneipe geben.«
    »Stimmt.«
    Ich wollte mit meiner Dienststelle telefonieren und verließ das Haus, um ungestört zu sein. Diesmal trat ich hinein in die Dunkelheit. Die Nacht war noch nicht da, aber es dunkelte bereits am Abend stark ein, der Herbst streckte seine Klauen aus.
    Suko war sicherlich nicht mehr im Büro. Deshalb rief ich die Nummer an, unter der ich meinen Chef erreichen konnte. Er meldete sich auch recht schnell.
    »Ja, Sir. Ich bin es nur.«
    »Ach ja, John Sinclair. Lassen Sie mich raten. Sie und Ihr Freund Bill werden noch etwas bleiben und vielleicht einen Kurzurlaub einlegen. Oder irre ich mich?«
    »Nein, Sir, aber wir bleiben tatsächlich.«
    »Das ist erklärungsbedürftig.«
    »Hatte ich mir gedacht. Und es ist auch kein Urlaubstag, den wir hier einlegen, wir sind wieder in einen neuen Fall hinein geraten, um den wir uns kümmern müssen.«
    Ich hörte meinen Chef schnaufen. Dann seine Frage: »Ist das wirklich wahr, oder …«
    »Nein, nein, das ist wahr. Ich habe schon öfter das Pech gehabt. Diesmal ist Bill mit dabei.«
    »Und was ist der genaue Grund?«
    »Ein Dorf der Verdammten.«
    »Hört sich nach einem Kinotitel an.«
    »Stimmt, Sir, aber es triff den Kern.«
    »Haben Sie sich das Dorf schon mal angeschaut?«
    »Noch nicht.«
    »Aber Sie werden es tun.«
    »Das auf jeden Fall.«
    »Okay, John. Noch eine Frage. Ist es möglich, dass dieser neue Fall gar nicht so neu ist und er irgendwie mit dem letzten zu tun hat?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Aber möglich ist alles.«
    »Klar. Dann wünsche ich Ihnen viel Glück.«
    »Danke.«
    Ich war froh, dass ich den Anruf hinter mir hatte. Jetzt konnte das Durchatmen beginnen, und ich konnte mich schon auf eine ungewöhnliche Nacht einstellen. Auf eine Nacht, in der ich wenig Schlaf bekommen würde. Entweder fuhren wir in das Dorf der Verdammten oder warteten, dass hier etwas passieren würde.
    Ich für meinen Teil hätte dem Dorf gern einen Besuch abgestattet. Aber ich brauchte noch einige Antworten, und die würde mir vielleicht Kevin Proud geben können. Er hatte davon gesprochen, dass normale Menschen aus der Umgebung das Dorf betreten hatten. Sie waren also Zeugen, und mit ihnen hätte ich gern gesprochen.
    Hier in Barno war es still. Der Ort machte einen verlassenen Eindruck, auch wenn dies nicht zutraf. Die Menschen hatten ihn nicht verlassen, sie wohnten noch hier, doch sie blieben in ihren Häusern. In der Dunkelheit zog sie nichts nach draußen. Und so fragte ich mich, ob sie unter Umständen Bescheid wussten.
    So etwas wie hier erlebte ich nicht zum ersten Mal. Schon öfter waren wir in Dörfern gelandet, in denen Schlimmes passiert war und Menschen gemeinsam gelitten hatten. Gerade in solchen einsamen Gegenden war das Böse oft zu Hause.
    Ich betrat die Gaststätte erneut und nickte Bill zu. So wusste er Bescheid, dass ich alles geregelt hatte.
    Kevin Proud hatte sich von Bill etwas abgesetzt. Er stand an der Theke und trank Bier. Aus fiebrigen Augen schaute er uns an.
    Ich musste eine Frage loswerden. »Warum sind Sie wieder zurückgekommen?«
    »Sie meinen hierher in den Pub? Ich war neugierig. Ich wollte sehen, wer da gekommen war. Das ist alles.«
    »Und an den Wirt haben Sie nicht gedacht?«
    »Auch.« Proud hob die Schultern an. »Ich bin hier im Dorf so etwas wie ein Vertrauensmann. Ich muss mich informieren. Das habe ich versucht.«
    »Wie schön«, sagte ich. »Dann wissen Sie auch über Vorgänge Bescheid, die weiter zurückliegen?«
    »Ja.«
    »Dann kennen Sie weitere Menschen hier aus Ihrem Ort, die ins Dorf der Verdammten geholt wurden?«
    Kevin Proud bewegte seinen Mund. Auch die Haut an seinen Wangen zuckte. Es hatte den Anschein, als wollte er etwas sagen, das tat er zwar, aber es konnte uns nicht befriedigen.
    »Ja, es gibt nicht nur einen, der geholt wurde.«
    »Aha«, sagte ich. »Und weiter?«
    Kevin Proud sah mich starr an und schüttelte den Kopf. Er wollte nicht reden.
    Das hatte auch Bill bemerkt. Er sprach ihn an.
    »Sie haben Angst!«
    Ein spontanes Ja war die Antwort.
    »Gut. Vor wem?«
    »Vor den anderen Mächten. Sie sind nicht immer da, aber wenn sie kommen, dann sind sie gnadenlos. Dagegen können Sie dann nichts mehr machen. Der alte Fluch hat gegriffen.«
    »Welcher Fluch denn?«
    »Jemand hat diesen Ort verflucht. Es ist schon

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