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1793 - Das Omen aus der Hölle

1793 - Das Omen aus der Hölle

Titel: 1793 - Das Omen aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben?«
    »Ja, das wissen wir. Warum?«
    »Ich wollte es nur noch mal betonen.«
    »Ach, das müssen Sie nicht, wir haben schon unsere Erfahrungen sammeln können.«
    »Ja, Mister Sinclair, alles okay.« Sie nickte mir erneut zu, dann gingen wir die letzten Meter und erreichten das Ziel. Vor der Tür blieben wir stehen, und die Ärztin warf einen ersten Blick durch das Guckloch in der Mitte.
    »Und?«, fragte ich.
    Sie drehte sich um und hob die Schultern. »Ja, er ist normal.«
    »Was heißt das?«
    »Nun ja, er sitzt auf seinem Bett und schaut zur Tür. Er macht keinen Krach oder so.«
    »Das ist doch wunderbar. Dann können wir ja eintreten.«
    Doris Clinton sah mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, schüttelte den Kopf, öffnete aber die Tür und trat zuerst ein.
    »Hallo, Paul, ich bringe wieder Besuch. Ich nehme an, dass Sie sich noch an einen der beiden Gentlemen erinnern.«
    Banham schaute hoch. Ich sah in müde Augen, deren Ausdruck allerdings verschwand, als er uns genauer betrachtete. Dann deutete er auf mich.
    »Ja, das ist John.«
    »Gut.«
    »Und wer ist der andere Typ da? Dieser halbe Jackie Chan?«
    Suko stellte sich selbst vor. Er erklärte auch, dass er ein Kollege von mir war.
    »Auch ein Polizist?«
    »Genau.«
    Paul Banham winkte ab. »Ja, wie schön. Ich bekomme immer Besuch. Finde ich toll.«
    »Dann kann ich ja gehen«, sagte die Ärztin. »Ich habe noch Termine.«
    Ich sprach sie nett an und entschuldigte mich noch für unser Eindringen, aber es hätte sich nicht anders machen lassen.
    »Ist schon okay«, sagte sie. Sie gab mir den Schlüssel. »Den werden Sie brauchen.«
    »Danke sehr.«
    Wenig später waren wir allein mit Paul Banham. Er blieb auf dem Bett sitzen und fixierte mich. Vor allen Dingen schaute er auf das, was ich mir unter den linken Arm geklemmt hatte. Es war der Schnellhefter mit den Unterlagen, die ich in seiner Wohnung gefunden hatte.
    Ich nahm ihn unter dem Arm hervor und hielt ihn hoch, damit Banham richtig aufmerksam wurde.
    »Sie kennen die Mappe?«
    »Ist das meine?«
    »Ja, wir haben sie in Ihrer Wohnung gefunden.«
    »Ach ja.« Er senkte den Blick und schaute auf seine Hände, mit deren Fingern er spielte. Er sah aus, als wäre er nervös geworden, dabei hatten wir noch kein Thema angeschnitten.
    »Sie wissen, was wir da gelesen haben.«
    »Kann schon sein.«
    »Es geht um ein Küstengebiet der Isle of Mull gegenüber. Das stimmt doch, oder?«
    »Und?« Er räusperte sich. »Ist das etwa ein Verbrechen, das Gebiet zu kennen?«
    »Nein, das ist es auf keinen Fall. Uns interessiert aber sehr, was da passiert ist.«
    »Haben Sie meinen Bericht nicht gelesen?«
    »Doch.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Leider nicht«, sagte ich, »wir wollen eigentlich von Ihnen wissen, wie Sie zu diesen Riesen und auch Engeln stehen. Und dann gab es da noch den Riesenschädel.«
    »Ja, auf der Halbinsel. Was wollt ihr noch?«
    »Mehr erfahren.«
    »Über was?«
    Ich senkte meine Stimme fast zu einem Flüstern, als ich die Antwort gab.
    »Über die Riesen und die Engel.«
    »Ich weiß nicht viel. Und was ich weiß, das habe ich aufgeschrieben. Ihr könnt es lesen.«
    »Danke, das haben wir getan. Aber der Besuch dort im Norden hat Ihnen nicht gut getan, denke ich. Wäre es anders, dann wären Sie nicht hier, und Sie wissen genau, wo Sie sich befinden.«
    Paul Banham winkte ab. »Geht wieder, ich habe euch nichts zu sagen. Haut ab, verdammt.«
    »Nein, wir wollen mit Ihnen reden. Sie sind es, der Bescheid weiß.«
    Er zeigte auf den Hefter. »Darin habe ich alles aufgeschrieben.«
    »Klar.« Ich schüttelte den Kopf. »Dann können wir die Dinge gemeinsam durchgehen. Wir tun Ihnen ja nichts. Wir wollen nur Informationen sammeln, um nachforschen zu können.«
    »Nein.«
    »Der ist stur!«, sagte Suko.
    »Und bestimmt weiß er mehr.«
    »Das würde mich nicht wundern.«
    Bisher war unser Gespräch ruhig verlaufen. Das änderte sich nun, denn plötzlich rutschte Paul Banham von der Bettkante, sprang sogar hoch und blieb stehen, wobei er die Hände zu Fäusten ballte.
    »Ich will es nicht!«, schrie er uns an. »Ich will nicht, dass ihr bei mir bleibt! Ich hasse euch! Haut endlich wieder ab!«
    Es war ihm anzusehen, dass er dicht vor einer Explosion stand. Seine Augen hatten einen starren Ausdruck angenommen. Er zitterte, er lief rot an, dann warf er den Kopf in den Nacken und fing an zu schreien, was bestimmt gehört wurde. Und so rechneten wir damit, dass wir bald Besuch

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