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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fort", stellte jemand fest.
    Die Sternenpracht vor dem Schiff schien sich kaum verändert zu haben. Die zurückgelegte Distanz betrug nur wenig mehr als fünf Lichtjahre.
    „Beschleunigung für die nächste Etappe", plärrte der Bordrechner. „Beginn des Überlichtflugs in viereinhalb Rou."
    Eine lange Zeitspanne, zumal die Crypers in jeder Inx mit einem neuen Angriff rechnen mußten. Doch Phora-Sugh erfaßte die drei Regenbogenschiffe erst, als die RACHES wieder das Raum-Zeit-Gefüge verließ.
    Diesmal war die zurückgelegte Entfernung um ein Vielfaches größer.
    Gleißende Helligkeit überflutete die Zentrale; die Filter wurden erst mit Verzögerung vorgeschaltet. Auf den Schirmen brodelte der nahe Glutball einer Sonne, sogar einzelne Protuberanzen waren schon zu unterscheiden.
    „Abweichung acht Bogensekunden", ließ der Bordrechner wissen. „Tangentialkurs auf den zweiten Planeten wird berichtigt."
    „Wir hätten verglühen können." Ächzend wischte Moin-Art Tränensekret von seinen Augen.
    „Wir ..."
    „... haben keinen Grund zur Besorgnis", wehrte Coram-Till ab.
    „Unser Zielplanet ist Llatru", stellte Phora-Sugh überrascht fest. „Du willst Nill-Uttra aufsuchen?"
    Sie hatten den Mereosch-Oktanten erreicht, genauer gesagt eines der 19 Sonnensysteme, die von Hirdobaan-Crypers unter der Oberaufsicht der Hamamesch bewohnt und verwaltet wurden.
    Llatru, eine Welt mit extremen Jahreszeiten und wechselhaftem Klima, war der zweite von neun Planeten der Sonne Immir. Und Nill-Uttra, die „Herrscherin" von Hamamesch-Gnaden über Llatru, war eine Zeitlang Coram-Tills Geliebte gewesen. Inzwischen verband die beiden nur noch Freundschaft, vielleicht auch ein Hauch Nostalgie. Die Hirdobaan-Cryperin war nicht bereit gewesen, selbst zur Rebellin zu werden und ihm nach Queeneroch zu folgen.
    „Von Nill-Uttra kann ich mehr erfahren als anderswo in Hirdobaan", sagte Coram-Till. „Warum also sollte ich sie nicht aufsuchen?"
    Llatru trat aus dem Ortungsschatten der Sonne hervor, als die RACHES die enge Umlaufbahn des innersten Planeten passierte.
    „Bist du sicher, daß du Nill-Uttra vertrauen kannst?" fragte Phora-Sugh unvermittelt.
    Coram-Till wirbelte herum, starrte den Orter herausfordernd an.
    „Was die Scanner eben aufzeichnen, dürfte dich interessieren", fuhr Phora-Sugh unbeeindruckt fort. „Ich lege das Bild auf den Hauptschirm."
    Vor dem Hintergrund des zweiten Planeten hob sich ein deutlicher Reflex ab. Mehrmals veränderte sich die Abbildung, wurden Maßangaben und Meßwerte berichtigt, bis nach wenigen Inx die Wiedergabe stabil blieb.
    Ein Regenbogenschiff. Im Orbit um Llatru.
    „Die Fermyyd haben uns gerade noch gefehlt", schimpfte Moin-Art. „Aber von unserem Anflug können sie nichts gewußt haben. Oder doch?"
    „Ausgeschlossen", wehrte Coram-Till ab. „Und gerade deshalb werfe ich wegen ihrer Anwesenheit meine Pläne nicht um."
    „Wir sollten die RACHES in den Ortungsschutz der Sonne bringen", schlug Tolom-Nor vor.
    Der Siebzigjährige hatte das Kommando über das Schiff zwar nur schweren Herzens an Coram-Till übergeben, füngierte aber seither als dessen Stellvertreter. „Die Fermyyd können uns noch nicht entdeckt haben", fügte er verschwörerisch hinzu.
    „Ich nehme ein Beiboot", sagte Coram-Till. „Wenn ich den Kursvektor einrichte, als käme ich von einem der äußeren Planeten, dürfte es kaum Probleme geben."
    „Ich lasse uns Boot drei startklar machen!" rief Moin-Art.
    „Nicht uns", wehrte Coram-Till ab. „Mir. Ich werde allein auf Llatru landen."
    Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
     
    *
     
    Die zweite Welt der Sonne Immir war ein Schmelztiegel. Ihre Bewohner entstammten allen Völkern der Kleingalaxis, egal ob Patruskee oder Nischdrich, ob Stuuhr, Stelzmakalies oder Sourvants. Selbst Randgruppen, die mitunter nur nach Tausenden zählten, siedelten hier.
    Llatru hatte etwas an sich, das Fremde unwiderstehlich anzog. Trotz der extremen Klimaschwankungen und der für viele harten Lebensbedingungen.
    Daran dachte sogar Coram-Till, als nach einigen Stunden der Einsamkeit der Planet endlich vor ihm zur unüberschaubaren Kugel wuchs. Ausgedehnte Wolkenwirbel schienen bis in den Weltraum hinausgreifen zu wollen, andernorts lockte die bunte Vielfalt der Vegetation.
    Selbst aus großer Distanz war die Hauptstadt Morr auszumachen, ein unkontrolliert wucherndes Krebsgeschwür, das mit jedem Jahr mehr unberührte Natur verschlang. Dreißig Millionen Einwohner, und alle hatten

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