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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kämpfen versteht, wenn es darauf ankommt."
    „Deine Bitte ist gewährt", sagte Nill-Uttra großzügig. „Ich hoffe, du weißt dich standesgemäß zu benehmen."
    „Natürlich." Aalglatt kam es Coram-Till über die Lippen. Er wußte, was Nill-Uttra meinte. Noch immer kannte er sie gut genug, um aus ihrer Haltung und ihrer ganzen Mimik zu erkennen, daß sie" keineswegs als Gast der Fermyyd erwartet wurde. Zweifellos hatte der Ferm-Kommandant Nan-Do-Karr sie unmißverständlich an Bord seines Raumschiffs beordert. Ob er sich der Hamamesch als Übermittler seiner Forderung bediente, blieb offen.
    Schweigend reihte der Rebell sich in Nill-Uttras Gefolge ein, das lediglich aus zwei Schreibern und einem Berater bestand.
    Mit dem Kabinenlift fuhren sie auf das Dach des siebenstöckigen Regierungsgebäudes hinauf, das in einem anachronistisch anmutenden Balanceakt zwischen moderner Bauweise und archaisch anmutendem Stilgefühl errichtet worden war. Ein bedingt weltraumtüchtiger Gleiter wartete auf die Passagiere.
    Der Himmel hatte sich zugezogen, dicke schwarze Quellwolken lagen inzwischen erstickend über der Hauptstadt. Ein eisiger Wind wehte.
    Als der Gleiter abhob und in der Schwärze verschwand, prasselte ein Hagelsturm auf Morr herab, als hätte der Weltuntergang begonnen.
     
    *
     
    Traktorstrahlen setzten den Gleiter erschütterungsfrei in einem Hangar der COONYZ ab, dessen bedrückende Aura jeden in ihren Bann zog. Nichts erinnerte an Technik, sogar das Schrott paßte sich harmonisch der Umgebung an - eine Höhle, in porösen Fels gegraben, von dicken Wurzelstrünken durchzogen; davon zweigten eine Vielzahl unregelmäßiger Korridore ab.
    Schimmernde Lichtreflexe ließen Schatten miteinander verschmelzen und erhoben eine diffuse Unscharfe der Konturen zum Standard.
    Unter der Oberfläche eines sonnenüberfluteten Meeres herrschten ähnliche Bedingungen, machten gebrochene, einander überlagernde Lichtreflexe es schwer, Entfernungen und Größenverhältnisse abzuschätzen. Dort konnten aus vermeintlich abgestorbenen Korallenästen schnell die Fangarme eines lauernden Riesenkraken werden, oder ein harmloser Stein verwandelte sich jäh in die Schale einer halb im Sand verborgenen Todesmuschel.
    Noch während Coram-Till versuchte, seine Wahrnehmung den herrschenden Gegebenheiten anzupassen, zeichnete sich vor dem Hintergrund vermeintlich grauen Gesteins die muskelbepackte Gestalt eines Fermyyd ab.
    Besorgt nahm er zur Kenntnis, daß Nill-Uttras Schuppen sich abspreizten. Der Cryperin wurden wahrscheinlich erst nachträglich alle Risiken bewußt, die seine Begleitung bedeutete.
    Die Fermyyd als Schutztruppe Hirdobaans würden nicht zögern, einen enttarnten Piraten und seine Begleiter zu eliminieren.
    Keine zehn Schritte entfernt kauerte der Fermyyd und fixierte die Ankömmlinge aus seinen gelben Raubtieraugen. Die fühlerähnlichen Organe auf seiner Stirn bewegten sich träge.
    „Nan-Do-Karr wartet nicht ewig", stieß er grollend hervor.
    Coram-Till beobachtete ihn genau: das Spiel seiner Muskeln unter dem bläulich schimmernden Fell, den hektisch zuckenden Schwanz, der eine tödliche Waffe sein konnte, nicht weniger gefährlich als die spitzen Reißzähne und die nach oben gebogenen, mächtigen Hauer.
    Gut zwei Meter fünfzig lang war der Fermyyd, in den Schultern 1,30 Meter hoch. Sobald er sich auf den Hinterpfoten aufrichtete, erreichte er eine Größe von über drei Metern, ein Gegner, mit dem man sich besser nicht anlegte.
    „Folgt mir!" herrschte er Nill-Uttra und ihre Begleiter an und verschwand geschmeidig in einem der aufwärtsführenden Gänge. Die Decke war hier so niedrig, daß die Delegation von Llatru zeitweise nur in gebückter Haltung vorankommen konnte. Zudem wies der Stollen eine Steigung von mindestens 30 Prozent auf.
    Ein unüberschaubares Gewirr von Gängen und Höhlen öffnete sich. Die COONYZ war keines der Regenbogenschiffe, die sich durch nüchterne Bauweise und Zweckmäßigkeit auszeichneten, sondern eine der „fliegenden Höhlen". An Bord eines solchen Schiffes zu leben, in dem die Aufzucht der Nachkommen erfolgte, bedeutete eine besondere Auszeichnung für jeden Fermyyd.
    Vor allem die höhergestellten Ferm-Kommandanten residierten in diesen Raumern.
    Alles wirkte auf natürliche Weise gewachsen; Schaltstationen, Triebwerke, Kommandoräume und dergleichen waren keineswegs auf Anhieb zu identifizieren. Erst als Coram-Till sich mehreren Fermyyd gegenübersah, wurde ihm bewußt, daß er

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