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1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

Titel: 1797 - Das zweite Ich der Laura Dern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch einen normalen Schlüssel öffnen ließ, sondern nur durch eine Karte, die gelesen werden musste.
    Die hatte Bill nicht. Er musste passen. Er hätte sich jetzt in den Wagen setzen und wieder fahren können. Der Gedanke schoss ihm auch durch den Kopf, aber zugleich dachte er an etwas anderes. Ihm war der Wagen im Gedächtnis geblieben, der vor seinem Porsche parkte. Es konnte durchaus sein, dass dieses Fahrzeug jemandem gehörte, der ein Besucher war und sich im Haus befand.
    Das wollte Bill genauer wissen. Möglicherweise ließ es sich überprüfen, wenn er sich daran machte, eine Runde um das Haus zu drehen. Dass er dabei von anderen Kameras beobachtet werden könnte, störte ihn nicht.
    Bill ging an der rechten Seite des Hauses vorbei. Es war die nach Osten zugewandte. Auch hier sah er keine großen Fenster. Das helle Mauerwerk begleitete ihn auch weiterhin.
    Bis Bill die Rückseite erreichte, und da wurde alles anders. Hier sah er das Glas, das bis zum Boden reichte. Es sah so aus, als hätte das Haus seine Augen geöffnet, um den Besucher an der Rückseite zu empfangen.
    Bill Conolly stand da und staunte. Auch deshalb, weil der Einblick in das Haus wirklich phänomenal war. Er schaute in ein großes Wohnzimmer, in dem Sessel standen, auch zwei Tische, wo es auch Regale gab und einen großen Fernseher, der an er Wand befestigt worden war.
    Der Boden war gefliest. Zwei Teppichstreifen brachten Farbe in dieses Bild. Dann schaute er in den Hintergrund, wo es nicht mehr so hell war.
    Dort war Bill etwas aufgefallen. Er glaubte, eine Bewegung gesehen zu haben. Realität oder Täuschung?
    Er musste sich konzentrieren. Bill wartete darauf, dass sich die Bewegung wiederholte, was leider nicht geschah. Er fand auch nicht heraus, wer oder was sich dort bewegt hatte. Ob es ein Mann oder eine Frau war, das musste er dahingestellt sein lassen.
    Es war also noch jemand im Haus!
    Plötzlich spürte er das Kribbeln bis in seine Fingerspitzen. Blut stieg ihm in den Kopf und rötete seine Haut. Er hatte den Eindruck, vor etwas Wichtigem zu stehen, doch er wusste nicht, wo er ansetzen sollte.
    Bill wartete. Er starrte in den Raum hinein. Er wartete darauf, dass sich die Bewegung wiederholen würde, aber das war nicht der Fall.
    Der Reporter überlegte, ob er noch weiter stehen bleiben sollte, entschied sich aber dagegen. Er kam sich blöd vor, wenn er in das Zimmer starrte. Je länger er über die Bewegung nachdachte, umso mehr fragte er sich, ob er sie überhaupt wahrgenommen hatte oder ob alles nur Einbildung gewesen war.
    Bill gab sich noch eine Minute. Er ging dabei an der Breitseite der Scheibe entlang, sah aus anderen Winkeln in das Haus und kam sich plötzlich lächerlich vor.
    Nein! So ein Unsinn! Das schoss ihm durch den Kopf. Er hatte aufs falsche Pferd gesetzt. Auch das kam vor. Er musste auch bereit sein, eine Niederlage einzustecken. Es konnte ja nicht immer alles klappen. So war das eben im Leben.
    Bill Conolly machte sich wieder auf den Rückweg. Er hatte es nicht weit bis zu seinem Wagen. Auch jetzt ließ sich niemand blicken. Und auch als er die Straße erreichte, war kein Mensch zu sehen, was ihn allerdings nicht beruhigte, und darüber wunderte er sich. Bill befand sich in einem seltsamen Zustand, den er selbst nicht beschreiben konnte. Er hatte das Gefühl, dass etwas passieren könnte, doch er wusste nicht, was und aus welcher Richtung es kam.
    Also gab es für ihn nur eine Möglichkeit. Das Grundstück verlassen, sich wieder in seinen Wagen setzen und abfahren. Den Besuch abhaken.
    Genau das konnte er nicht. Er fand es nicht okay, wenn er das tat. Bill hatte das Gefühl, etwas übersehen zu haben. Ob sein Verhalten richtig war, das konnte er auch nicht sagen, aber es gab für ihn keine andere Alternative.
    Mit dem Funkschlüssel öffnete er seinen Porsche und stieg ein. Er hämmerte die Tür zu, schnallte sich an und hätte den Motor jetzt starten können.
    Er tat es nicht.
    Bill hatte seinen Kopf gedreht und schaute zum Haus hin. Er sah den Eingangsbereich, und dort war die Haustür geöffnet worden. Eine Person verließ den Bau.
    Bills Herz klopfte nicht schneller, weil es eine Frau war, aber er spürte schon eine gewisse Anspannung in sich. Mit einer Frau hatte er nicht gerechnet.
    Und sie sah nicht so aus, als würde sie das Haus sauber halten. Sie trug einen dünnen grünen Ledermantel. Ihr Haar zeigte eine braune Farbe und war nicht lang. Die Frisur wippte, wenn die Frau ging, die das Grundstück

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