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1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

Titel: 1797 - Das zweite Ich der Laura Dern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Druck um seinen Hals blieb.
    Dann hörte er die Stimme. Sehr leise, auch zischend, aber sie war zu verstehen.
    »Ich kann dich töten, und ich werde es auch tun, wenn wir uns noch mal begegnen. Verstanden?«
    Bill würgte ein »Ja« hervor.
    »Lass die Finger von ihr. Sie ist nichts für dich. Such dir eine andere.«
    Bill hatte alles verstanden, auch begriffen, aber er wusste, dass die Stimme auf dem falschen Weg war. Er war nicht hinter der Frau her, aber ob man ihm das glaubte, war fraglich.
    Er spürte, dass sich der Druck um seinen Hals ein wenig lockerte. Und so atmete Bill durch und hörte dann die andere Seite wieder sprechen.
    »Hast du mich verstanden?«
    »Habe ich.«
    »Dann ist es gut.«
    Bill bekam wieder Oberwasser. »Nein, nichts ist gut. Ich denke, dass hier eine Verwechslung vorliegt. Ja, das ist es.«
    »Und warum?«
    »Ich will nichts von der Frau. Ich kenne nicht mal ihren Namen. Und ich bin kein Stalker.«
    »Wärst du einer, würdest du nicht mehr leben.«
    »Wie Rudy Sloane – oder?«
    »Ja, wie er.«
    Bills Gehirn registrierte, dass er sich auf der richtigen Fährte befand. Er musste ihr nur noch weiter folgen, aber dabei sehr vorsichtig sein.
    »Was hat er denn getan?«
    »Er hat sich zu weit vorgewagt. Fast wäre das auch mit dir passiert. Aber du bekommst eine erste und auch eine letzte Warnung. Vergiss sie. Sie ist nichts für dich.«
    »Ich kenne ja nicht mal ihren Namen«, keuchte Bill. »Ich wollte nicht zu ihr, sondern zu Rudy Sloane.«
    »Lüg mich nicht an, sonst werde ich dich doch noch töten.«
    »Okay.«
    »Ich habe genug mit dir geredet. Du kannst jetzt fahren, aber vergiss nicht, was hier passiert ist.«
    »Alles klar.«
    Sekunden später erlebte Bill den Rückzug. Er hielt den Mund offen und versuchte, heftig zu atmen. Genau das klappte, er konnte wieder durchatmen, und er probierte es auch ein zweites und ein drittes Mal.
    Es war okay.
    Die Gefahr war verschwunden.
    Oder doch nicht?
    Bill erlebte wieder etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Er sah neben dem Wagenfenster seinen Peiniger. Bisher hatte er nur was Dunkles und Kaltes gespürt, und nun sah er, dass dieser Angreifer doch so etwas wie eine Gestalt hatte.
    Eine finstere, eine dunkle Gestalt. Ein Körper mit einer Kapuze, die vorn offen war. Dort hätte er eigentlich ein Gesicht sehen müssen, was nicht der Fall war.
    Der Raum dahinter war leer oder auch mit einer dichten Schwärze gefüllt. Es waren auch keine Augen zu sehen. Es gab nur dieses menschliche Gespenst, das sich jetzt auf den Weg machte und eine Distanz zwischen sich und den Porsche brachte.
    Es ging davon.
    Bill schaute ihm nach, und plötzlich war es weg. Von einem Augenblick zum anderen hatte es sich aufgelöst und war bei Bill nur noch eine Erinnerung.
    Er sagte nichts. Er tat auch nichts. Er blieb einfach nur in seinem Wagen sitzen und hatte das Gefühl, dass sein Kopf mehr als leer war. Was er hier erlebt hatte, das war mal wieder typisch. Es hatte ihn erwischt, und daran gab es nichts zu rütteln.
    Von wegen Ruhe und kein Fall mehr.
    Dem wollte ein Mann wie Bill Conolly auf keinen Fall zustimmen. Er wusste sein Schicksal zu tragen. Das war schon immer so gewesen, das würde auch so bleiben.
    Und dann traf es ihn wie ein Geistesblitz. Plötzlich fiel ihm der Name der Schauspielerin wieder ein.
    Dern, hieß sie. Laura Dern. Wie hatte er den Namen vergessen können! Jetzt nicht mehr, und Bill wusste eines genau. Auf diesem Wissen wollte er aufbauen.
    Und er würde es nicht allein durchziehen. Es gab jemanden, der ihm jetzt zur Seite stehen würde. Und diesmal wollte er nicht nur anrufen, sondern gleich zu ihm fahren …
    ***
    Bei diesem Wetter hatten wir uns nicht lange selbst überreden müssen, um unser Essen bei Luigi einzunehmen, und Glenda hatte es sogar geschafft, einen vor dem Lokal stehenden Tisch zu ergattern. Wir waren zu dritt, ein Stuhl blieb frei, und wir genossen die letzten Sonnenstrahlen. Für die Jahreszeit war es zu warm. Aber dafür war der Oktober golden geworden, und darüber freuten sich nicht wenige Menschen.
    Glenda hatte als Erste etwas gefunden. Sie legte die Karte weg und hörte meine Frage.
    »Und?«
    »Rate mal.«
    »Salat.«
    »Falsch.«
    Fast konsterniert schaute ich sie an. »Aber du bist doch nicht krank. Du hast immer Salat gegessen und …«
    »Diesmal halte ich mich an die Jahreszeit.«
    »Aha. Sommer oder Herbst?«
    »Herbst natürlich. Und deshalb habe ich mir Pilze ausgesucht. Steinpilze, kurz angebraten, und

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