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1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Weg durch die Mitte des Steuerzentrums. Daß sie das einsame Kontrollicht entdeckte, gehörte zu den Zufällen des Lebens. Halb versteckt unter einer Konsole, glomm es vor sich hin.
    Colounshaba aktivierte die Geräte in ihren Taschen und vermaß die Konsole. Ein Automat wachte über ein ganz bestimmtes System. Sie verfolgte den Weg der winzigen Energieleitung und fand einen riesigen, in den Boden versenkten Projektor. Die Bauweise wirkte alt und klobig.
    Kein Wunder, denn das Alter der Station lag nach ersten, oberflächlichen Bestimmungen bei rund 180.000 Weltenläufen nach der Rechnung der alten Heimat.
    „Ein Supra-Generator", staunte Colounshaba. „Er mißt bestimmte Frequenzen des Supra-Raums und reagiert vermutlich darauf."
    Mehr fand sie nicht über das einzige aktive System heraus. Also machte sie sich auf den Rückweg.
    Pulandiopoul befand sich wider Erwarten noch immer draußen vor dem Eingang.
    „Da bist du ja endlich", stieß er hervor. „Ich habe mir Sorgen gemacht."
    Offensichtlich hatte er ihre Funksprüche nicht empfangen. Aber das war nicht so wichtig.
    Colounshaba hielt mitten in der Bewegung inne.
    „Lieber Pulandiopoul", flüsterte sie. „Weißt du eigentlich, was du da sagst?"
    Er ging gar nicht darauf ein.
    „Hilf mir, das Tor zu schließen", bat er. „Wir haben hier nichts mehr verloren."
     
    *
     
    „Du wirst sehen, sie sind alle gleich", behauptete der Tanzheiler nach der Untersuchung des vierten Lobrogs. „Uralte Anlagen, von ein paar vorausschauenden Wissenschaftlern konstruiert und abgeschaltet bis zu dem Zeitpunkt, an dem Nachfahren der Roach in diese Galaxis zurückkehren."
    „Warum haben sie dann nicht alle Systeme außer Betrieb gesetzt, sondern jeweils ein einziges im Zentrum vergessen? Ich sehe die Absicht, die dahintersteckt. Schau her!"
    Colounshaba projizierte ein Hologramm. Es zeigte Queeneroch als bunten Sternenteppich von gewaltigen Ausmaßen. Fünf grelle Punkte markierten die besuchten Sonnensysteme einschließlich Guinnekh.
    „Fünf Planeten an unterschiedlichen Positionen im Unendlichen Land. Scheinbar willkürlich angeordnet", fuhr Colounshaba fort. „Die Unregelmäßigkeit stört Wesen wie uns, die wir in Affraitancars Uhrwerk leben. Wenn du die vier Planeten mit einem Lobrog als Koordinaten in einem dreidimensionalen System siehst, dann drängt sich dir bestimmt ein Gedanke auf."
    „Nein." Es klang ehrlich. Pulandiopoul hatte nicht die geringste Ahnung.
    „Schade." Colounshaba widmete sich wieder der Steuerung des Schiffes. „Wir versuchen es nach acht oder zehn Lobrogs noch einmal."
    „Du willst...?"
    „Ja. Was würdest du mir raten? Qeyonderoubo erwartet ein Ergebnis, wenn wir zurückkehren.
    Was du ihm bringen willst, ist ein Beweis unserer Unfähigkeit, dem Lauf der Zeit standzuhalten.
    Fast ist mir, als werde Affraitancars Uhrwerk angehalten."
    „Ich helfe dir bei der Suche." Es klang nicht besonders erleichtert, und an seinen Bewegungen erkannte Colounshaba, daß ihr Gefährte mit seinen Gedanken in einer anderen Welt weilte.
    Shanorathemas?
    Pulandiopoul sank in die nächste Vertiefung der Zentralmulde und machte sich klein. Seine Mundzangen schabten über den weichen Belag. Erst nach einer Weile drehte er mühsam den Körper und starrte seine Gefährtin an.
    „Ich versuche gerade, mich in die Gedanken eines Roach zu versetzen", verstand sie sein undeutliches Gemurmel.
    „Wie ist es? Was empfindest du?"
    „Ich möchte dich fressen."
    Colounshaba zuckte erschrocken zusammen. Der Tanzheiler amüsierte sich sichtlich.
    „Du bist ein appetitlicher Happen, Colounshaba. In jeder Beziehung."
    O Pulandiopoul! Was bist du doch für ein merkwürdiger Typ. Ahnst du nicht, wie ich mich freuen würde, wenn du endlich offen sagst, was du von mir willst?
    Ihr Grabog, hocherotische Zone und gleichzeitig schmale Trennlinie zwischen Kopf und Vorderkörper, begann leicht zu jucken.
    Sie wartete, aber es blieb still.
    Dann eben nicht.
    „In einer Entfernung von knapp siebzig Lichtläufen existiert ein weiteres Objekt, bei dem es sich vermutlich um einen Lobrog handelt", meldeten die Anlagen der LAMCIA. „Willst du es ansehen?"
    „Ja, bitte."
    Der bereits gewohnte Vorgang wiederholte sich. Das Schiff machte sich unsichtbar, setzte zur nächsten Supra-Netzstrecke an und kehrte kurz vor dem Ziel in den Normalraum zurück.
    Die Spürer lieferten ein exotisches Bild. Diesmal lag der Lobrog am Nordpol einer atmosphärelosen Eiswelt. Die Positionierung der

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