Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stationen an den Polen hing mit dem Energieschlauch zusammen, der bis ins Zentrum des Planeten reichte. Entlang der Rotationsachse verlief der Energiefluß ungestört. In dem vorliegenden Fall zog der Planet als Irrläufer und ohne Sonne seine Bahn durch die Galaxis.
    „Ich orte ein kleines Schiff ganz in der Nähe des Lobrogs", meldete die LAMCIA. „Die Emissionen und die Form weisen auf die Crypers hin, die Queeneroch als ihre Domäne betrachten."
    „Ein Schiff der Hamamesch also." Colounshabas Wissen über Hamamesch und Crypers stützte sich auf die Auswertung von vielen tausend Webfäden und Supra-Webfäden. Die LAMCIA hatte die Funksprüche bei ihrem ersten Aufenthalt in Queeneroch aufgefangen.
    „Greifen wir an?"
    Die Arcoana starrte ihren Gefährten an, als sei er ein Geist.
    „Was ist in dich gefahren?" fragte sie leise. „Woher kommt deine Aggressivität?"
    Pulandiopoul hörte ihr nicht zu. Er bewegte sich ungeduldig, und seine Kammklauen begannen auf den Sensoren der stillgelegten Konsole herumzuhämmern.
    „Vernichte sie!" forderte er. „Sie und ihre ganze Brut. Sie haben nicht das Recht, sich dem Lobrog zu nähern. Ich will, daß sie sterben."
    „Sie werden nicht sterben. Nicht durch uns. Im Gegenteil. Wir werden uns ihnen nicht zu erkennen geben. So können wir sie am besten studieren."
    Pulandiopoul schabte weiter am Rand der Vertiefung, in der er ruhte. Er tat es hektisch und ohne Sinn. Colounshaba hoffte, daß sein Zustand nicht lange anhielt. Ihr kam ein schrecklicher Verdacht.
    Die Lobrogs? Lag es an ihnen? Gab es eine Strahlung, die sie übersehen hatten?
    Nein. Ausgeschlossen. Sie merkte an sich selbst nichts.
    Sie beschloß, ab sofort umsichtiger zu handeln als bisher.
    Unsichtbar landete die LAMCIA auf dem Eis. Im Schutz ihrer Tarnkappen und zweier Luftblasen verließen die beiden Arcoana das Schiff und schwebten eine halbe Fadenlänge über der glitzernden Oberfläche durch die fast absolute Dunkelheit in Richtung der Station.
    „Zwischen den Wesen im Lobrog und dem kleinen Schiff existiert eine Funkbrücke", meldete sich die LAMCIA über die Kommunikatoren in der fünften Leuban-Tasche. „Die Wesen verwenden eine nichtbekannte Sprache. Ähnlichkeiten zum Hamsch und seiner cryperischen Spielart existieren nicht. Es handelt sich entweder um eine Geheimsprache oder um Angehörige eines fremden Volkes."
    „Was läßt sich über den Stand ihrer Technik sagen? Müssen wir sie fürchten?"
    „Die Analyse läuft noch", beantwortete das Schiff Pulandiopouls Frage.
    Colounshaba erzeugte Töne des Tadels.
    „Gibt es denn Völker, die uns technisch, überlegen sind?" fragte sie ihn. Die Antwort erübrigte sich.
    Sie umrundeten den Lobrog. Die Ghawwa und vier andere Eingänge standen offen. Spuren von Gewaltanwendung ließen sich nicht erkennen. Vor der ersten der elf Schleusen des Lobrogs wies eine künstlich angelegte, ebene Fläche darauf hin, daß die Eindringlinge auf Nachschub warteten und dafür eine Plattform angelegt hatten.
    Colounshaba bediente Pogeum und fand ihre Befürchtung bestätigt.
    „Sie haben den Kode entschlüsselt und die Ghawwa auf herkömmliche Art geöffnet. Es muß Zufall sein, daß sie ausgerechnet an das erste Tor gerieten."
    Ohne die Dekodierung der Ghawwa hätten sie es nie geschafft, andere Tore zu öffnen. Es sei denn, sie besaßen einen originalen Kodegeber wie die Arcoana.
    „Sie sind gefährlich. Nicht nur Eingänge sind ungeschützt." Pulandiopoul schloß zu ihr auf.
    „Die Fremden haben auch ein paar interne Schutzschirme abgeschaltet. Wir sollten sie töten."
    Sie fuhr herum und riß ihn dabei von den Beinen. Er verlor das Gleichgewicht und rutschte über das Eis.
    „Bist du ein Arcoana oder ein Roach?"
    „Die Zukunft wird es zeigen." Mühsam richtete Pulandiopoul sich auf. „Versuch es mir gleichzutun. Nur wenn wir denken wie unsere Vorfahren, können wir dieser Aufgabe gerecht werden."
    Das war es also. Er versuchte, sich in die Mentalität der Roach hineinzuversetzen.
    Vielleicht hast du ja recht, dachte sie. Ich werde deine Worte im Gedächtnis behalten.
    Sie erreichten das Tor und musterten die Schleuse. Die Automatik reagierte wie gewohnt.
    Schmierspuren an der Außenhülle der Station zeugten davon, daß jemand an der Wandverkleidung gearbeitet hatte. Vermutlich mit einem Analysator.
    Colounshaba trat in die Schleuse, öffnete die Wartungsklappe und schloß Pogeum an die Automatik an. Dank der Lobrogs, die sie im Lauf von Jahrtausenden in

Weitere Kostenlose Bücher