1799 - Der Kreis schliesst sich
mag mir verzeihen, wo immer sie jetzt sein mag.
Ihr fragt, warum ich trotzdem noch leben will? Deshalb!
Weil ich, Hanaghar, Dinge sehe, die kommen werden.
Auch wenn ich sie nicht beschreiben kann. Es sind nur Eindrücke, aber sie sind faszinierend.
Ich kann die Holos eigentlich schon gar nicht mehr genau erkennen. Es ist alles verschwommen. Ich spüre eher. Die Holos, die Abtransports der Toten, die Mediker und die Robs.
Und jetzt kommt wieder einer von ihnen.
Es ist nicht Myles Kantor, der ist ja gar nicht mehr an Bord. Ich glaube, es ist... Tifflor.
Blaß sehe ich sein Gesicht, und blaß... Er auch!
Auch Tifflor wird bald nie mehr so sein, wie er bisher gewesen ist. Ich sehe ihn ... verblassen.
Ganz allein an einem weit entfernten Ort des Universums ... oder eines anderen?
Nein. Nicht ganz allein. Einer von ihnen wird bei ihm sein, genauso verloren wie er.
Ich will sehen, wer dieser zweite ist.
Ich will...
Ich lasse dich nicht herein, gottverdammter Wahn!
5.
AACHTHOM Nur Ernst Ellert war in der Zentrale des grob keilförmigen, tausend Meter langen Raumschiffs materialisiert, das die eigentliche AACHTHOM war. Aachthor hatte in ihm auf der vierzehnten Level-Welt, Zeytter, die beiden letzten Jahrhunderttausende im Tiefschlaf überdauert. Es bildete nun das technische Kernstück des viel größeren Sporenschiffes, in das es perfekt integriert war.
Und natürlich konnte jeder einzelne Sektor des Raumgiganten von hier aus eingesehen werden, jeder Stauraum, jeder Korridor, jeder der gigantischen Lifte, jede der noch sehr wenigen leeren Hallen, und jede der vielen Kontrollstellen, wo jetzt die ersten Menschen erschienen.
Die Zellaktivatorträger hatten ihre Überraschung über Ellerts Auftauchen noch nicht ganz überwunden, als sie mit dieser zweiten, noch weitaus größeren Sensation konfrontiert wurden.
„Es sind... unsere Brüder und Schwestern aus dem Arresum", sagte Alaska ergriffen. „Es können nur diejenigen sein, die von ES freigegeben wurden, um die andere Seite zu besiedeln."
„Deshalb die Rochenschiffe", kam es von Mike Rhodan. „Sie sind gekommen, um diese Menschen zurückzubringen. Aber wozu?"
Er mußte es ahnen, doch noch war auch ihm der Gedanke zu phantastisch, um laut ausgesprochen zu werden.
„Es werden immer mehr", sagte Bully, dessen Augen merkwürdig glitzerten. Die Stimme klang belegt. „Sie materialisieren überall."
Perry Rhodan nickte; er riß sich mit Mühe von den Bildern los, die von wirklich überall im Sporenschiff kamen. Sie erschienen einfach aus dem Nichts, junge und alte Angehörige der Arresum-Menschheit, in den einfachen, bräunlich schimmernden Folienkombinationen, die sie auch schon bei ihrer Verstofflichung auf den Planeten Nachtschatten II, Sainor und der dritten Lebensinsel im Einflußbereich der Barrayd am Leib gehabt hatten.
Noch wirkten sie leicht desorientiert und bestaunten erst einmal ihre Umgebung. Doch ihre Gesichter verrieten, daß sie schon genau wußten, wo sie sich befanden und was von ihnen erwartet wurde.
Rhodan blickte Ernst Ellert in die Augen. Der Bote von ES präsentierte sich den Galaktikern wieder in jener jungenhaften Erscheinung wie nach dem Ende der Abruse. Einen Anzug brauchte sein Projektionskörper nicht. Ellert schien absichtlich zu schweigen, um den Aktivatorträgern die Gelegenheit zu geben, das faszinierende Geschehen in seinem ganzen Ausmaß zu verfolgen und vielleicht schon die richtigen Schlüsse zu ziehen. Er stand mit verschränkten Armen vor ihnen und gestattete sich ein feines, zurückhaltendes Lächeln.
Voltago stand zwei Meter schräg hinter ihm. Diese Anordnung wirkte symbolhaft. „Ich hätte es wissen müssen", begann Perry mit einem ganz kurzen Blick auf Voltago, dessen Miene absolut nichts ausdrückte. Auch dies schien zu belegen, daß er, ob als Taurecs Klon oder als Aachthor, nun bereitwillig hinter einem anderen zurücktreten mußte, der mächtiger war als er. „Als von diesem >Anderen< die Rede war, da hätte ich wissen müssen, daß er dich damit meinte. Es scheint unser Schicksal geworden zu sein, daß immer du zu uns geschickt wirst, wenn es etwas zu eröffnen gibt."
„Und was wirst du uns sagen?" fragte Atlan. „Werden es gute oder schlechte Nachrichten sein? Bequeme oder unbequeme Wahrheiten?"
„Ich denke", antwortete Ellert freundlich, „ihr werdet diesmal mit einem besseren Gefühl den Heimflug antreten als beim Verlassen des Arresums, wo wir uns zuletzt begegneten.
Genaugenommen
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