1799 - Der Kreis schliesst sich
seid ihr ja immer noch unterwegs. Was mit der ersten Expedition an die Große Leere begonnen hat, ist noch nicht abgeschlossen. Damals durfte ich euch einen Teil der Wahrheit wissen lassen. Heute sollt ihr alles erfahren." Er schloß kurz die Augen, so als lausche er in sich hinein. Dann nickte er und sah die Aktivatorträger wieder an, alle. „Ja, ich denke, ihr werdet zufrieden sein."
„Das wäre einmal etwas ganz Neues", spottete Tekener. Er hob die Hand zu einer versöhnlichen Geste und grinste. „Nichts für ungut, mein Lieber. Ich denke da eher an deinen hohen Chef. Eine zufriedenstellende Auskunft von ES - wird die Superintelligenz etwa alt?"
„Natürlich", antwortete Ellert, völlig ernst. „ES ist zwar immer und überall, aber die Zeit ist ein bestimmender Faktor auch seines Seins, so wie sie das Werden und Vergehen des Universums von jeher bestimmt hat. Es ist nicht unbedingt so, wie eure modernen Theorien ..."
„Vergessen wir das", sagte Perry Rhodan schnell, bevor sich das Gespräch in diese Richtung weiterentwickeln konnte, die nicht gerade produktiv war.
Er sah wieder, wie Bully die immer noch materialisierenden Menschen beobachtete.
Inzwischen waren es bestimmt tausend, eher mehr. Was dort im Sporenschiff geschah, schien Reginald Bull weit mehr zu faszinieren als alles, was Ernst Ellert ihnen im Auftrag von ES zu sagen hatte.
Rhodan war skeptisch, was Ellerts Ankündigungen betraf. Er wußte aus langer Erfahrung, daß es keine einfachen Antworten gab, die alle in Jubel ausbrechen ließen. Irgendwo gab es immer einen Haken. Irgendwo war in jedem Juwel ein finsterer Kern verborgen.
„Fangen wir mit den Arresianern an", sagte er und prägte damit einen Begriff für die aus ES' Bewußtseinspool auf die drei Lebensinseln auf der anderen Seite hinabgeregneten und wiederverstofflichten Menschen, der so nicht ganz zutreffend war. Denn auch die Ayindi und die Barrayd waren natürlich Arresianer. Doch es erleichterte die Verständigung. „Ist es richtig, daß die Rochenschiffe nur hier sind, um sie ins Sporenschiff abzustrahlen?"
„Es ist richtig", bestätigte der Bote. „Insgesamt sind es einige zehntausend von ihnen. Sie sollen, zusammen mit den noch zu verändernden Poundern, Voltago dabei helfen, die Saat des Lebens im Arresum auszubringen."
Es klang zu bombastisch, um es gleich zu verdauen, obwohl Voltago/Aachthor ihnen bereits gesagt hatte, wofür die Biophore dieses Schiffes bestimmt waren.
„Diese Menschen", fragte Atlan, „sollen also Aachthors Erfüllungsgehilfen sein? Hat ES die zwanzig Milliarden Bewußtseine dazu freigegeben? Bei unserem letzten Kontakt hast du uns erklärt, daß die Arresum-Menschen, zusammen mit den Ayindi und Barrayd, das Arresum Stück für Stück für das Leben in unserem Sinne zurückerobern sollen. Daß sie mit ihrer Lebensenergie die Kristallstrukturen der Abruse neutralisieren und wieder Raum für Leben in unserem Sinne schaffen sollen."
„Daran hat sich nichts geändert", antwortete Ellert geduldig. „Ihr werdet Zeit haben, euch mit ihnen zu unterhalten. Sie werden bestätigen, daß der Plan bereits Früchte trägt."
„Casalle", flüsterte Bully.
„Was?"
Atlan sah ihn fragend an.
„Trevor Casalle!" Bull deutete auf eines der unzähligen Holos, die Orte aus dem Inneren des Sporenschiffs zeigten. „Mein Gott, es ist Trevor Casalle, gegen den wir einmal leidenschaftlich gekämpft haben, damals der oberste Aphiliker. Und dort bei ihm ... Norma Drinkell!"
„Ihr werdet die Zeit haben, mit ihnen zu reden", wiederholte Ernst Ellert geduldig.
Dann blickte er wieder Rhodan an, ihn und Atlan. Voltago hielt sich weiterhin völlig zurück.
„Doch ihr habt danach gefragt, ob es denn nie ein Schöpfungsprogramm für das Arresum gegeben hat. Es gab eines, und es gab den Zusammenhang mit der Entstehung der Abruse. Nur war alles ganz anders, als Aachthor... als Voltago darüber spekulierte." Ellert machte eine Kunstpause, während Reginald Bull, weiterhin ganz im Bann der materialisierenden Menschen, stöhnte: „Zehntausende!"
Er konnte diese Zahl nicht begreifen. Er, der von jeher wohl „volkstümlichste" aller Unsterblichen, war in diesen Minuten und Stunden bei den Ankömmlingen, während Ernst Ellert damit begann, von den Sieben Mächtigen des Arresums zu berichten ...
*
Ihre Namen waren Batalik, Dosorom, Indogor, Kenedan, Quenol, Sattar und Turgeno.
Nacheinander waren sie auf einer irrealen Ebene inmitten einer ebenso unwirklichen
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