1799 - Der Kreis schliesst sich
Technik vertraut machten, mit der sie in den nächsten Jahren leben sollten. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt. Er hatte sich, wie einige der anderen zehn Aktivatorträger, dorthin im Sporenschiff abstrahlen lassen, wo er sich mit den Mitgliedern der Arresum-Menschheit unterhalten wollte.
Perry Rhodan und Atlan waren auf jeden Fall in der Zentrale der AACHTHOM geblieben, um Voltago/ Aachthor über die Schulter zu schauen. Ernst Ellert war ohne ein Wort des Grußes verschwunden, nachdem er auf Perrys letzte Frage geantwortet hatte: „Eure Aufgabe war noch nicht beendet. Selbst Aachthor erhielt sein jetziges Wissen erst, als die Biophore aus dem Hyperraum geborgen und geladen wurden. Hätte ich euch schon damals darüber aufgeklärt, was das Endziel des Großen Planes war, der für euch mit der Hyperraum-Parese begonnen hat und euch schließlich und konsequent ins Arresum führte - ihr hättet euch zuviel den Kopf zerbrochen und wärt auf falsche, möglicherweise sehr dumme Gedanken gekommen."
Damit war er verschwunden und hatte zehn ziemlich sprachlose und empörte Unsterbliche zurückgelassen, Voltago/Aachthor nicht mitgerechnet.
Voltago, als wäre er aus einem Dornröschenschlaf erwacht, hatte sofort darauf zu drängen begonnen, daß die Galaktiker sein Schiff nun verließen, damit er das Sporenschiff Fahrt aufnehmen lassen und ins Arresum bringen könne, um mit seiner Mission zu beginnen. Noch einmal, sagte er, solle ein Schöpfungsplan für die „andere Seite" nicht sabotiert werden können - wenn auch niemandem ersichtlich war, von welcher Seite diesmal eine solche Bedrohung hätte kommen sollen.
Rhodan und Atlan hatten ihn vorerst dazu gebracht, ihnen noch drei Stunden Aufschub zu geben, um sich mit den Menschen aus dem Arresum zu treffen und von ihnen anzuhören, wie es um die Anfänge ihrer neuen Zivilisation stand. Es gab tausend Fragen. Und widerwillig hatte Voltago ihnen diese Frist schließlich noch eingeräumt.
Er gab sich jetzt keine Mühe mehr, ihnen nicht zu zeigen, daß sie ihre Schuldigkeit getan hatten und plötzlich nur noch lästig waren. Dieses Wesen hatte nun mit dem alten Voltago endgültig nichts mehr zu tun, so als habe Ernst Ellerts Erscheinen die Metamorphose zu Aachthor erst wirklich abgeschlossen. Voltago war kalt wie Stahl, vollkommen emotionslos.
Es war eine bittere Ironie, daß einer wie er Leben im Arresum säen sollte - Wärme, Entwicklung, Liebe auf der einen Seite, aber sicherlich auch Haß und Streit.
Dies war kein Klima für einen Reginald Bull. Sollten Perry und Atlan diese Arroganz ertragen, er nicht. Ihn hatte es von Anfang an hierhergezogen; von dem Moment an, als er die drei Menschen wiedererkannt hatte.
Er blieb stehen, knapp zwanzig Meter von der Gruppe entfernt. Der Kontrollstand wölbte sich in der Mitte der Halle um die Menschen; Bully stand quasi in der Öffnung des viele Meter weiten Hufeisens. Die Halle selbst war mit Generatoren unbekannter Bauart gefüllt, zwischen denen dieser Hauptsteg und unzählige kleinere, andere verliefen. Die Höhe der Decke betrug mindestens dreißig Meter. Einzelne, große Holos schimmerten dort und lieferten anscheinend Anweisungen für die neue Besatzung.
Jetzt drehte sich eine der Frauen um. Es war tatsächlich die Norma Drinkell, mit der Bully seinerzeit, ab 3580, in der Organisation Guter Nachbar - kurz: OGN - gegen die Aphiliker gekämpft hatte; natürlich erst, nachdem er selbst von der Aphilie kuriert worden war.
Sie sah noch so jung aus wie damals, starrte ihn voller Überraschung an, kam auf ihn zugelaufen und fiel ihm mit einem Freudenschrei um den Hals.
Bully schämte sich seiner Tränen nicht.
Er drückte die junge Frau fest, drehte sich mit ihr zweimal um seine Achse, bevor er sie wieder auf ihre Füße ließ, um die anderen zu begrüßen, die inzwischen herangekommen waren.
Trevor Casalle, auch ihn hatte er richtig erkannt; der Gegner von einst, der ihn anno 3580 als Regierungschef der aphilischen Erde abgelöst hatte. Casalle hatte sich nicht verändert, genausowenig wie Vater Ironside, der mit seiner eigenen Organisation Logik des Glaubens aus der OGN ausgeschert war, allerdings nicht aus eigennützigen Motiven, sondern seiner Überzeugung und tiefen Gläubigkeit verhaftet.
„Erzählt!" forderte er sie auf, nachdem die überschwengliche Begrüßung vorbei war. „Wie ist es euch drüben im Arresum ergangen? Wie kommt ihr mit den Ayindi zurecht, und wie mit den Barrayd? Gibt es wirklich keine Gefahr mehr
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