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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Bild von Monarch, der im elendsten Slum von Buenos Aires am Rande einer Müllhalde stand.
    »Feuer!«, befahl er.
    Der Lauf eines Druckluftgewehrs kam ins Bild und gab mit lautem Plopp einen Schuss ab. Monarch erstarrte, ließ seine Tasche fallen, taumelte und fasste sich an den Hals, um den Pfeil herauszuziehen, der ihn getroffen hatte.
    »Sie haben ihn erwischt«, sagte Slattery. »Guter Schuss, Thompson.«
    »Gern geschehen«, erwiderte der Agent, als Monarch in die Knie ging und vom glitschigen Rand hinunter in die Grube stürzte.
    »Durchsuchen Sie ihn«, sagte Slattery.
    Agatha Hayes war aufgesprungen. Sie strahlte über das ganze Gesicht. »Herzlichen Glückwunsch, Jack.«
    Slattery rang plötzlich nach Luft und fühlte sich wie ein Jäger, der einen Kaffernbüffel ins Visier genommen, erlegt oder zumindest stark genug betäubt hatte, um ihn für geraume Zeit außer Gefecht zu setzen.
    Thompson sagte: »Er hat eine Menge Cash in seinem Rucksack, drei gefälschte Pässe, aber nicht viel mehr.«
    »Wir suchen nach einem Gegenstand aus Metall.«
    »Nichts dergleichen«, sagte Thompson. »Was sollen wir mit ihm tun?«
    Slattery hätte am liebsten gegen den Bildschirm getreten. Monarch hatte das Green-Fields-Gerät irgendwo versteckt. Möglicherweise in Fortunatos Wohnung. Jetzt blieb ihm keine Wahl.
    »Bringt ihn zum Flughafen«, sagte Slattery.
    »Verstanden«, sagte Thompson.
    »Was wird jetzt aus ihm, Jack?«, fragte Hayes.
    Slattery hatte keinen Gedanken daran verschwendet. Dann sah er eine gewisse Ironie in dem Spiel, das zu Monarchs Betäubung geführt hatte, eine elegante Möglichkeit für ihn, sein Ziel zu erreichen, ohne sich die Finger noch schmutziger zu machen, als sie es ohnehin schon waren.

Teil IV

54
    Drei Tage später …
    Monarch kam ansatzweise zu Bewusstsein, kannte aber den eigenen Namen nicht. Er hatte rasende Kopfschmerzen, die anschwollen wie eine Woge. Seine Zunge war taub und trocken. Er roch feuchte Wolle, schlug die Augen auf, stieß mit den Lidern gegen Stoff und sah nichts als Dunkelheit. Er wurde wacher und begriff, dass sein Kopf unter einer Art Kapuze steckte, dass ihm heiß war und er auf dem Rücken lag, auf etwas Flachem und Hartem.
    Er versuchte, die Arme zu bewegen, und spürte, dass sie gefesselt waren. Dasselbe galt für seine Füße und die Brust. Er horchte und hörte zunächst nur Stille. Dann vernahm er Donnergrollen, gefolgt von tröpfelndem Regen, der sich zum Wolkenbruch steigerte.
    »Wasser«, sagte er auf Englisch. Es kam heraus wie Froschgequake. »Wasser.« Er wiederholte die Bitte auf Spanisch, dann auf Russisch und Arabisch, und in allen anderen Sprachen, die er beherrschte.
    Niemand reagierte.
    Zuerst hatte Monarch keinen Schimmer, wie er in diese prekäre Lage geraten war. Dann erinnerte er sich, dass er in die Müllhalde in der Villa Miseria gestarrt und plötzlich einen scharfen Stich im Nacken gespürt hatte. Er wusste noch, dass er versucht hatte, danach zu tasten, und umgekippt war.
    Betäubungspfeil , dachte er.
    Monarchs Hirn beschwor schlaftrunkene Erinnerungsfetzen, Momentaufnahmen, die es sich eingeprägt hatte zwischen dem Zeitpunkt, zu dem ihn in Buenos Aires der Pfeil getroffen hatte, und der Gegenwart: das tiefe Brummen eines Transportflugzeugs, Injektionsnadeln in beiden Armen, das Knirschen von Kies unter Autoreifen. Er war verschleppt worden, weit fort von Villa Miseria. Er konnte sonstwo sein.
    »Wasser«, sagte er wieder, lauter diesmal.
    Eine Zeitlang hörte Monarch nichts. Dann vernahm er das Geräusch eines Riegels, der zurückgeschoben wurde, und heranschlurfende Schritte. Jemand zog ihm die Kapuze vom Kopf. Monarch blinzelte in unerbittlich grelles Licht, so dass sein Kopf sich anfühlte wie gespalten. Ein untersetzter Mensch, dunkel gekleidet und mit schwarzer Sturmmaske, stand über ihm, einen Pappbecher in der Hand.
    »Du willst Wasser?«, fragte der maskierte Mann. Sein Englisch war russisch oder tschetschenisch gefärbt, wobei nicht auszuschließen war, dass irgendein Agent der CIA den Akzent vortäuschte.
    Der Maskierte kippte den Pappbecher über Monarchs Gesicht und träufelte ein wenig Wasser auf seine Lippen. Sobald Monarch jedoch den Mund aufmachte, blieb das Wasser aus.
    »Sag schon, wo ist Green Fields?«, fragte der Mann.
    »Was soll das sein?«, entgegnete Monarch.
    Der Mann kippte ihm das restliche Wasser ins Gesicht und zog ihm erneut die Kapuze über. Monarch hörte, wie die Tür zugeknallt und verriegelt wurde.

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