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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Monarch sezierte die Begegnung und entnahm ihr eine klare Bedeutung: Er sollte leiden. Die einzige Frage, die Monarch sich stellte, war, ob er lange genug durchhalten konnte, damit das Leid sich lohnte.

55
    Elf Tage später …
Nacht der Vorwahl
Savannah, Georgia
    Der Ballsaal des Doubletree Hotels war brechend voll und hallte von Jubel und Beifall wider, als der Sender CNN erklärte, der Kongressabgeordnete Frank Baron habe die Nominierung seiner Partei in den US-Senat gewonnen.
    »Baron! Baron!«, skandierte die Menge.
    Nach einigen Momenten erschien der Kongressabgeordnete, die Hände in Siegerpose über dem Kopf, auf dem Podium, begleitet von seiner Frau und den beiden Kindern.
    Jack Slattery verfolgte die Siegesansprache seines Kumpels aus dem Hintergrund und bewunderte dabei dessen geübtes Charisma. Er stellte sich zuweilen die Frage, ob es im Leben gerecht zuging, wenn dem einen all das in den Schoß fiel, was ein anderer sich hart erkämpfen musste.
    »Neuigkeiten, Slattery?«, fragte C.Y. Tilden kühl. Der blasse Milliardär war neben ihm aufgetaucht. Seine Lippen glänzten violett vom Wein.
    »Ich erzähle es Ihnen nach Franks Ansprache«, sagte Slattery.
    »Ich halte es für besser, wenn wir Frank von nun an gewisse Details ersparen.«
    »Er ist ein Mitglied des Geheimdienstausschusses«, sagte Slattery. »Dem Gesetz nach ist er der Einzige, der ein Recht auf Informationen hätte. Nicht Sie.«
    »Ich bin noch immer der Strippenzieher, was die Finanzen angeht. Hat er schon geredet?«
    Slattery wurde leicht übel. »Nein.«
    » Nein? Was soll das heißen?«, sagte Tilden. »Was haben die mit ihm gemacht?«
    »Hungerrationen. Dunkelhaft.«
    »Vielleicht weiß er wirklich nichts.«
    Slattery schüttelte den Kopf. »Wir haben uns mit Koporski persönlich unterhalten. Der Green-Fields-Beschleuniger war tatsächlich in dem Koffer, den er Monarch überlassen hat.«
    Tilden sagte: »Bei Monarch sollten Sie gleich aufs Ganze gehen. Ist vermutlich die einzige Sprache, die er versteht.«
    Slattery schüttelte den Kopf. »Monarch hat einen unbändigen Willen. Wenn die ihn zu schnell zu grob anpacken, hält er stand. Am Ende übertreiben sie’s und richten ihn so übel zu, dass er uns wegstirbt. Dann gucken wir in die Röhre. Es kann eine Weile dauern, bis wir ihn weichgeklopft haben. Aber irgendwann kriegen wir ihn klein, ganz sicher.«
    Tilden maß ihn mit seinen schartigen Augen. »Hoffen wir’s.«

56
    Am folgenden Morgen …
CIA-Hauptquartier
Langley, Virginia
    Gloria Barnett hockte in einem fensterlosen Zimmer vor einem Computer, der mit Sicherheit angezapft war, und inspizierte das gespeicherte kodierte Sicherheitsprotokoll, eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, die sie entweder in den Wahnsinn treiben oder einschläfern sollte.
    Gähnend fuhr sie sich mit den Fingern durch die wilde rote Mähne. Ihre Muskeln schmerzten, weil sie an diesem Morgen wegen der anmaßenden Aufpasserin, die sie dank Slattery am Hals hatte, außerstande gewesen war, ihre üblichen acht Kilometer zu walken.
    Die Tür zu Barnetts Büro ging auf. Agatha Hayes stand im Eingang und rückte ihre Brille zurecht. »Wir sollten gemeinsam zu Mittag essen, Gloria, uns besser kennenlernen.«
    »Ich esse tagsüber nicht viel, Agatha.«
    »Wir sollten zu Mittag essen«, wiederholte Hayes.
    Barnett seufzte und stand auf, folgte der kleinen Frau mit den breiten Schultern in die Kantine. Sie nahm sich einen Salat. Hayes holte sich ein Roastbeef-Sandwich mit Meerrettich und Fritten. Sie setzten sich an einen Tisch am Fenster, mit Blick auf den Hof. Dort stand der Kryptos , eine Skulptur aus schwarzem Granit und Kupfer, deren Form ein offenes Buch suggerierte. In die Skulptur waren zweitausend Schriftzeichen geritzt, ein Code, der seit über zwanzig Jahren nicht geknackt worden war. Lange Zeit war Barnett von dieser Skulptur wie besessen gewesen und hatte viele Stunden damit zugebracht, sie zu studieren, ihre Botschaft zu entschlüsseln. Heute dagegen nahm sie die Leute in der Kantine in Augenschein. Nach nur fünfzehn Monaten, die sie in London verbracht hatte, war sie doch überrascht, wie wenige sie noch kannte.
    »Wie ist er so?«, fragte Hayes, nachdem sie in ihr Sandwich gebissen hatte.
    »Wer?«
    »Robin Monarch«, sagte Hayes. »Er ist hier so was wie ‘ne Legende.«
    »Ach ja?«, entgegnete Gloria. »Ich wusste nicht, dass er hier Gesprächsthema ist.«
    »Nur in gewissen Kreisen«, räumte Hayes ein.
    »Im Kreis um Jack

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