Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
Vom Netzwerk:
Akzent. Sie klang angespannt, erschöpft und gereizt.
    Slattery hatte gute Lust, jemandem in den Arsch zu treten. Stattdessen ballte er die freie Hand bedächtig zur Faust. »Dass er gut ist, wussten Sie, als Sie den Job übernommen haben.«
    »Nicht so gut«, entgegnete die Frau kalt. »Ich brauche mindestens sechs Monate, um Ersatz zu finden. Ich bin raus. Und Sie zahlen mir verdammt nochmal trotzdem die volle Summe.«
    »Für einen vermasselten Job?«, schnaubte Slattery. »Wohl kaum.«
    Er drückte sie weg, sank schwer auf seine Ledercouch und starrte an die Decke. Die Vorzeichen hatten sich geändert. Monarch wusste jetzt, dass ihm jemand auf den Fersen war.
    Slattery schloss die Augen, dachte an Monarch, versuchte sich vorzustellen, was er wohl als Nächstes unternehmen würde. Wie immer, begann er in der Lebensgeschichte desjenigen zu wühlen, den es zu überlisten galt. Er durchsiebte alles, was er aus Monarchs Personalakte wusste, und strengte seine Phantasie an, um sich vorzustellen, wie Monarch heute war, in diesem Moment, versuchte, seine Reaktionen, seine Überlegungen und damit auch seine Entscheidungen vorherzusehen. Nachdem er mehrere Szenarios durchgespielt hatte, blitzte ein neues auf, brannte sich durch sein Hirn und brachte ihn dazu, sich stockgerade aufzurichten.
    Monarch würde zum Angriff übergehen.
    Slattery sprang auf. Der Direktor sollte sich zunächst seine Version der Ereignisse anhören.

7
    »Australier«, sagte der Taschendieb. Er warf Monarch das Handy zu und gab ihm dann einen alten grauen Anzug an einem Bügel. »Rasierzeug und Schere sind in der Tasche.«
    »Das ging schnell«, sagte Monarch.
    Bassam zuckte die Schultern. »Das Telefon hab ich erst neulich geklaut. Der Anzug stammt von meinem Großvater, den Allah segnen möge. Ich brauchte also nur noch den Rasierapparat zu besorgen.«
    »Hast du die Frau gesehen, die mich verfolgt hat?«, fragte Monarch.
    Bassam schüttelte den Kopf. »Rafiqs Laden ist voll mit Polizei. Alle reden darüber. Die Leute meinen, es sei ein Drogendeal gewesen oder ein Terroranschlag oder so was.«
    Sie hörten leises Donnergrollen. Es blitzte. Ein eigenartiger elektrischer Geruch, nach Ozon und Regen, stieg Monarch mit dem auffrischenden Wind in die Nase und stieß seine Gedanken unsanft in die frühe Jugend zurück, in eine Gewitternacht, die er eingerollt unter einem Karton verbracht hatte. Damals hatte es genauso gerochen.
    Monarch sah den Taschendieb in neuem Licht. »Wie alt bist du?«
    »Sechzehn«, sagte Bassam.
    »Wer lebt hier mit dir?«, fragte er.
    »Kommt drauf an. Meistens meine Großmutter.«
    »Sonst niemand?«
    »Wie gesagt, kommt drauf an.«
    Es fing an zu tröpfeln. Monarch sagte: »Wo kann ich mich rasieren und ein privates Telefongespräch führen?«
    Bassam deutete zum ersten Stock, wo metallene Lamellentüren auf den Laubengang führten. »Nimm das obere Zimmer, und dort ist das Bad«, sagte er. »Ich muss mich um Großmutter kümmern.«
    Monarch stieg die Treppe hinauf zum Laubengang im ersten Stock und ging ihn entlang, wobei ihm auffiel, dass das Stadthaus einmal ein herrschaftliches Gebäude gewesen sein musste, mit Mosaikfußböden und kupferbeschlagenem Geländer. Jetzt fehlten etliche Fliesen, und die verbliebenen waren schmutzverkrustet. Von den Wänden hing der Putz, die Zimmer, die Monarch passierte, waren muffig. In den Dachsparren hatten Spinnen ihre Netze gesponnen. Er erreichte den Raum mit den offenstehenden Lamellentüren und schaute hinein. Abgesehen von einem Schlaflager, Decken, einem Hocker mit einem Radio darauf und einem Stapel Bücher enthielt er keine Möbel. Die Wände waren kahl. Der Fußboden ebenso.
    Aus dem Getröpfel war gleichmäßiger Regen geworden. Monarch schritt den Laubengang auf und ab und überlegte dabei, wie er vorgehen sollte, um am Leben zu bleiben. Als er seine Gedanken geordnet hatte, tippte er eine Nummer in sein Handy mit der Vorwahl 703, als jemand laut von außen gegen die Tür zum Hof klopfte. Monarch zog die Pistole aus dem Gürtel, hielt sich das Handy ans Ohr und sah, wie Bassam an die Tür ging und sie öffnete. Ein Junge aus der Gang, der Monarch vor Stunden begegnet war, kam hereingehetzt, eine Tasche mit Einkäufen im Arm. Bassam klopfte ihm auf die Schulter, und der Junge überquerte den Hof.
    »Willkommen«, sagte eine Computerstimme in der Leitung. »Code eingeben.«
    Monarch tippte einen Code ein. Einen Augenblick später tönte eine Stimme aus der Muschel. »Central

Weitere Kostenlose Bücher