18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Slattery. »Alles verkohlt oder geschmolzen.«
»Gibt es eventuell Sicherungsdateien außerhalb des Gebäudes?«
»Nicht, dass wir wüssten«, sagte Slattery.
»Was haben Sie gesehen, Monarch?«, bedrängte ihn Dr. Hopkins.
Monarch in Bassams Haus in Algier blinzelte, dachte ein letztes Mal scharf nach, ehe er antwortete: »Ich werde diese Karte vorerst noch nicht ausspielen. So wie ich es sehe, war die Tatsache, dass Nassaras Fabrik abgebrannt ist, ein Segen. Sie musste ausgelöscht werden, Schluss, aus und Schwamm drüber.«
»Warum?«, fragte Dr. Hopkins. »Reden Sie schon, Monarch.«
»Manchmal macht sich Schweigen bezahlt, Sir«, entgegnete Monarch. »Sagen wir einfach, dass ich genug gesehen habe, um zu wissen, dass ich den Job hinschmeißen will, Sir. Und ich wusste es schon, bevor Nassara und sein Neffe die Produktionshalle betraten.«
Slattery beschloss, nichts zu sagen.
Hopkins fragte: »Haben Sie Nassara wegen dieser Dateien umgebracht und seine Fabrik in die Luft gesprengt?«
»Selbstverständlich nicht«, sagte Monarch. »Das geht beides auf das Konto des Neffen. Ich hörte Schüsse, nachdem ich aus dem Labor entkommen war. Der Neffe hat das Gebäude in die Luft gejagt, um seine Spuren zu verwischen.«
Slattery fragte: »Warum sollte er das tun, verdammt nochmal?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Monarch. »Aber er schien sich mächtig für den Inhalt des Stahlkoffers zu interessieren, den sein Onkel bei sich trug.«
Dr. Hopkins sah Slattery an. »Informationen über einen Metallkoffer?«
»Nein«, sagte Slattery. »Und der Neffe hatte definitiv keinen bei sich, als er aus der Fabrik kam. Tatupu hätte es erwähnt.«
Der CIA-Chef sagte: »Was befand sich Ihrer Meinung nach in diesem Koffer, Monarch?«
Nachdem Bassam den letzten Jungen eingelassen hatte, folgte er diesem durch die Pfützen über den Innenhof. Der Taschendieb blieb im strömenden Regen stehen, schaute zu Monarch hinauf, nickte ihm zu und verschwand im Haus.
»Keine Ahnung«, sagte Monarch.
Dr. Hopkins sagte: »Warum sind Sie abgehauen?«
»Ich wollte mein Team nicht in meine Entscheidung hineinziehen. Wie geht es den Leuten?«
»Fühlen sich hintergangen«, sagte Slattery.
»Die Angelegenheit ist ausgesprochen heikel. Die Dateien sind verschwunden«, sagte Hopkins. »Monarch? Was werden Sie jetzt tun?«
Monarch erwiderte: »Den Dienst quittieren, Dr. Hopkins. Ein neues Leben anfangen.«
»Warum?«
»Der Job passt mir einfach nicht mehr, und das geht schon eine Weile so. Ich habe jetzt andere Dinge zu tun. Möchte meine Zeit und meine Talente besser nutzen.«
»Und wie?«, fragte Slattery.
»Ehrlich, ich weiß es nicht, Jack. Das muss ich erst noch herausfinden.«
»Und die Leute, die versucht haben, Sie umzubringen?«, fragte Dr. Hopkins.
»Ich kann nur hoffen, dass sie nicht wirklich hinter mir her waren«, sagte Monarch. »Vermutlich war Sami Rafiq ihr Ziel und ich nur zufällig im Weg. Falls nicht, werde ich schon mit ihnen fertig.«
Slattery sagte: »Aber auf eigene Faust.«
»Ich weiß durchaus, was es heißt auszusteigen. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Solange man mich in Ruhe lässt, behalte ich die Information, die ich in den Dateien entdeckt habe, für mich. Sollte noch einmal jemand versuchen mich umzubringen, ändere ich meine Taktik.«
»Wir hatten nichts mit dem Angriff zu tun«, sagte Slattery mit Nachdruck.
»Trotzdem«, sagte Monarch. »Ich bin fertig mit der CIA, und die CIA ist fertig mit mir. Einvernehmliche Trennung.«
Nach kurzer Pause in der Leitung sagte Dr. Hopkins: »Sie müssen Ihre Kündigung schriftlich bei uns einreichen, damit die Sache amtlich wird, Monarch.«
»Ich kümmere mich in den kommenden Tagen darum, Sir«, sagte er.
»Dann merken Sie sich Folgendes: Falls wir auch nur die Spur eines Beweises finden, dass Sie für Nassaras Tod verantwortlich sind, finden wir Sie«, fügte der CIA-Chef hinzu.
»Verstanden, Sir«, sagte Monarch. Er legte auf, ließ das Telefon auf den Badezimmerfußboden fallen und zertrat es mit dem Absatz seines Schuhs.
8
Der CIA-Chef in seinem Büro in Langley erhob sich mit den Worten: »Das wär’s. Wir haben einen unserer besten Agenten verloren.«
»Monarch kann ersetzt werden«, sagte Slattery und stand ebenfalls auf. »Wenn er nicht mehr bei der Sache war, hätten wir ihn sowieso nicht mehr gewollt.«
»Schon möglich«, räumte Dr. Hopkins ein. »Aber sagt Monarch auch die Wahrheit?«
»Über seine Motive?«,
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