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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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ins Eis.
    Er prallte von der Wand ab und wurde seitwärts geschleudert. Während er sich wieder auf Kurs strampelte, entdeckte er unter einer Lampe, etwa fünfunddreißig Meter vor ihm, den Schützen, ehe dieser in einen Tunnel eintauchte. Endlich gelang es Monarch, das Tablett wieder herumzureißen, und er schlitterte weiter durch den Eiskanal, die Maschinenpistole im Anschlag.
    Als er sich dem Tunnel näherte, fiel ihm auf, dass das Dach aus Zeltleinwand bestand, die über einen Holzrahmen gespannt war, um den Schnee abzuhalten. Er segelte blind hinein und spürte sich wieder in einer scharfen Linkskurve. Das Eis im Tunnel war blank, und so raste er ungebremst die gebogene Seitenwand hinauf. Einen Herzschlag lang war er sicher, dass er abheben würde.
    Monarch schoss mit beinah achtzig Stundenkilometern aus dem Tunnel und schlitterte durch einen Kiefernwald. Die Bahn fiel nach rechts ab, dann in eine Gerade.
    Eine Brücke führte über den Kanal. Der Schütze, aufrecht sitzend, flitzte darunter hindurch. Die Leute auf der Brücke schrien und johlten ermutigend. Da blickte der Schütze sich um und entdeckte Monarch. Er zielte auf ihn und drückte ab.
    Eis platzte neben Monarch aus der Bahn, bevor er in einer scharfen Kurve die Seitenböschung hinaufsegelte und dabei spürte, wie die Zentrifugalkraft ihn aushebelte, fast zerlegte, und aus der Kurve hob. Er ging in die Luft und prallte an die Eiswand gegenüber. Flammen leuchteten in der Bahn vor ihm auf. Kugeln pfiffen über seinen Kopf hinweg.
    Monarch gab Feuer, als er aus der nächsten Kurve kam. Doch die Gerade war kurz, und der Killer schon durch, so dass die Projektile das Eis beharkten, wo die Bahn scharf nach rechts und noch einmal scharf nach rechts bog.
    Der Mörder verschwand in einem Tunnel. Monarch flitzte blind hinterher, beschleunigte und sauste auf der anderen Seite wieder hinaus, wobei er sich der offenen Landschaft ringsum bewusst wurde. Sie hatten den Wald verlassen. Weit vorn lag der See.
    Seiner Geschwindigkeit zufolge meinte Monarch, er müsse den Killer bald entdecken. Doch dann schlitterte er erneut in eine dieser überdachten Steilkurven. Kaum hatte er die drohende Wiederholung registriert, reagierte er im Bruchteil einer Sekunde.
    Er stützte sich auf die Linke und zielte nach oben. Das Zeltdach verschwand. Der Schütze balancierte über ihm in der Kurve, die Waffe im Anschlag. Monarch schoss als Erster. Der Schütze zuckte zusammen. Seine Waffe ging los.
    Monarch spürte einen Schlag auf den Kopf und versank in Dunkelheit.

14
    Acht Uhr abends.
Die National Portrait Gallery
Washington, D.C.
    Slattery eilte mit Audrey am Arm, die hinreißend aussah im schwarzen Abendkleid und mit goldenem Halsband, die Stufen zum Haupteingang des Museums hinauf. Doch Slattery schenkte ihr wenig Aufmerksamkeit. Er spielte im Geiste ein positives Szenario nach dem anderen durch, und angesichts der vielen ungeahnten Möglichkeiten verschlug es ihm den Atem.
    Slattery zeigte dem Polizisten vor dem Eingang kurz seinen CIA-Ausweis. Der Beamte nickte sie durch, und bald umfing sie der fröhliche Lärm einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten des National Endowment for the Arts, einer staatlichen Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur, und der Smithsonian Institution. In der Ecke spielte ein Streichquartett. Mehrere hundert Männer im Smoking, dazu Frauen in eleganten Roben hatten sich eingefunden, verzehrten exquisite Appetithäppchen und nippten an ihren Cocktails.
    Slattery rückte sich die Fliege zurecht und umkreiste mit Audrey die Party. Er verspürte einen leichten Groll gegen die Gastgeber – reich, mächtig und imstande, sich mit ihren Taten vor aller Welt zu brüsten. Wenn die wüssten, was ich getan habe, wozu ich fähig bin , dachte Slattery und lächelte. Er spürte, wie der Gedanke ihm Kraft einflößte, bevor er einen hochgewachsenen, hageren, kahlen Mann Mitte sechzig mit teigiger Haut entdeckte, der gerade aus dem Flur der National Portrait Gallery kam. An seiner Seite ging Senator Frank Baron. Beide Männer hatten Cognacschwenker in der Hand. Baron hörte seinem Begleiter aufmerksam zu.
    Slattery sagte zu Audrey, sie solle sich einen Drink holen, und stellte sich dazu. »Guten Abend, Frank«, sagte er. »Und C.Y. Tilden, nehme ich an?«
    Tilden war ein milliardenschwerer Industrieller aus Georgia. Er war außerdem Frank Barons größter Geldgeber. Slattery streckte Tilden die Hand entgegen, dessen Gesichtshaut sich dünn über die

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