18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Russen im Schafsledermantel, den er am Nachmittag bei den Pferderennen bemerkt hatte. Neben ihm saß, im Nerzmantel, seine Freundin.
Der Angestellte eilte an Monarch und Lacey vorbei, um die Beifahrertür des Porsche zu öffnen. Auf der anderen Seite stieg der Russe aus dem Wagen. Hinter ihm sah Monarch zufällig, wie sich auf der gegenüberliegenden Seite der ringförmigen Auffahrt mehrere Männer aus dem Schatten lösten.
Der Anführer war derselbe Kerl, mit dem er Stunden zuvor zusammengestoßen war und der eine Pistole unter dem langen dunklen Mantel versteckt hatte. Sein rechter Ärmel flatterte leer im Wind.
In Monarch schrillten sämtliche Alarmglocken. Er registrierte kaum, dass die Freundin des Russen direkt vor ihm stand. Die Männer kamen auf sie zugerannt, wobei sie ihre Mäntel mit der linken Hand nicht länger geschlossen hielten und mit der rechten ihre Waffen in Anschlag brachten.
13
»Runter!«, brüllte Monarch, packte Lacey und die Russin bei den Schultern und riss sie hinter dem Porsche zu Boden.
Die Maschinengewehre eröffneten das Feuer, zerschossen die Autoscheiben, bliesen Löcher durch die Türen, sprengten Eisfragmente aus dem Schneetunnel. Der Angestellte des Parkservice brach tot neben Monarch zusammen. Der Russe warf sich über den Angestellten. Seine Freundin schrie und klammerte sich an Lacey. Auch andere Menschen schrien.
»Hinein!«, rief Monarch. »In den Tunnel!«
Doch Lacey kam nicht von der Stelle. Die Russin hielt sie zu fest. Monarch hörte, wie die Killer kurze Salven abgaben und immer näherrückten. Wenn er hier liegen bliebe, wäre er ein toter Mann. Er tat das Einzige, was ihm in den Sinn kam: Er stellte sich tot und rollte hinter der Motorhaube des Porsche hervor in den Rinnstein.
Einer der Schützen kam in nur eineinhalb Metern Entfernung mit erhobener Waffe um den Wagen herum. Monarch wartete, bis er in Reichweite war, holte mit dem Fuß aus und trat dem Schützen in die Kniekehle. Der Mann geriet ins Straucheln.
Monarch packte den Killer an den Haaren und versetzte ihm einen Handkantenschlag in den Nacken. Knochen krachten, als der Mann zusammensackte. Monarch schnappte sich seine Waffe und rappelte sich auf die Knie.
Der zweite Schütze kam um das Heck des Porsche herum und zielte auf die Russin. Monarch schoss. Der Mörder zuckte und zappelte, ehe er zu Boden stürzte.
Der dritte Killer trat langsam den Rückzug an. Ihre Blicke kreuzten sich, und Monarch sah, dass der andere ihn wiedererkannt hatte. Er gab eine Salve auf Monarch ab, der sich duckte und dann aufsprang, um das Feuer zu erwidern.
Da hatte der Killer bereits eine Frau aus ihrem Wagen gezogen. Sie schrie, während er sie als Schild benutzte und, fest an seine Brust gedrückt, die Auffahrt entlangzerrte, dann durch den Schnee auf die Ecke des Gebäudes zu.
»Er bringt sie um, Robin!«, rief Lacey.
Sie verschwanden um die Ecke. Monarch zögerte: Sollte er stehen bleiben und den Dingen ihren Lauf lassen? Der Soldat in ihm gewann die Oberhand, und er nahm die Verfolgung auf.
Monarch rannte die Auffahrt entlang und folgte den Spuren, die sie im Schnee hinterlassen hatten. Er linste vorsichtig um die Ecke und sah, wie der Killer die Frau um die Rückseite des Gebäudes schleifte. Sirenen ertönten in der Ferne, gefolgt von panischem Geschrei in nächster Nähe.
Monarch rannte auf die Rückseite des Nachtclubs, spähte um die Ecke und entdeckte den Schützen auf der Terrasse über dem Eiskanal. Er sicherte nach hinten, das Gewehr unter dem Arm der Frau, während vor ihm die Leute aus dem Weg stoben. Monarch wagte es nicht, auf ihn zu schießen. Er riskierte noch einen Blick, sah, wie der Bewaffnete seine Geisel über die Brüstung stieß und selbst auf eines der Serviertabletts sprang.
Es war eine dieser blitzschnellen Entscheidungen – aufgeben oder weitermachen? Monarch stürmte weiter, schnappte sich ebenfalls ein Tablett, warf es auf das Eis und schwang sich selber darauf, Bauch, Kopf und Kanone voran.
Das Tablett war nicht zu steuern. Es wackelte, zitterte, machte eine Menge Krach und drohte, sich zu drehen. Halogenflutlichter beleuchteten alle zwanzig Meter den Eiskanal. Er war steil und spiegelglatt, und Monarch hatte bald ein Tempo von dreißig, fünfzig, siebzig Stundenkilometern drauf. Er klammerte sich mit der linken Hand an der Vorderseite des Tabletts fest und trat in dem Versuch, mit den Füßen zu steuern, eifrig um sich. Als die Bahn nach links abbog, rammte er die Schuhspitzen
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