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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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durch die Tür. Er wirkte ein wenig deplaziert in seinem dunklen Straßenanzug, während die übrigen Wartenden sommerlich gekleidet waren. Monarch ging an Thompsons Position vorbei und ließ den Blick hierhin und dorthin schweifen, konzentrierte ihn auf niemanden im Besonderen.
    Die Kamera wackelte, als Slatterys Agent sich in Bewegung setzte, schräg hinter Monarch. Ein weiterer Mitarbeiter Slatterys erschien unweit der Treppe, eine Frau, die einen Augenblick unmittelbar hinter Monarch zu stehen kam und sich dann von ihm löste.
    »Auf seinem Handgepäck«, sagte Thompson in Slatterys Ohr. »Ein Peilsender.«
    »Haben wir ihn?«, fragte Slattery.
    Hayes gab den Befehl ein. Auf einem der Monitore erschien ein Stadtplan von Buenos Aires und Umgebung. Ein leuchtend orangefarbener Punkt blinkte am Flughafen.
    »Starkes Signal«, sagte Hayes.
    »Sehr schön«, sagte Slattery.
    Der andere Bildschirm zeigte Monarch jetzt im unteren Stockwerk des Terminals. Er wandte sich nicht dem Gepäckband zu, sondern durchquerte die Halle, seinen Rollkoffer im Schlepptau, und schien im Begriff, hinaus auf die Straße zu gehen. Doch dann verzögerte er den Schritt und rieb sich den Bauch. Er blieb stehen und sah sich um, ehe er am Gepäckkarussell vorbei auf eine Toilette zuhielt.
    »Halt Abstand«, instruierte Slattery seinen Mann.
    Mehrere Minuten verstrichen, in denen Thompsons Kamera von der anderen Seite der Gepäckausgabe aus die WC-Tür im Visier hatte. Die Herrentoilette wurde eifrig frequentiert. Acht oder neun Männer hatten sie betreten, fünf andere sie verlassen. Slattery sah sie vorbeigehen. Ein Junge kam aus der Tür, zupfte seinen Vater am Ärmel. Ein älterer, kahlköpfiger Tourist mit Ziegenbärtchen und Sonnenbrille schlurfte nach den beiden aus der Tür. Er ging vornübergebeugt und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Dann kamen zwei Halbwüchsige heraus und lieferten sich ein Gerangel. Ein Geschäftsmann Mitte fünfzig folgte ihnen. Er wurde von einer Frau erwartet. Die beiden küssten sich und gingen. Slattery schaute auf die Uhr.
    »Wir empfangen ein starkes Signal«, sagte Hayes. »Er ist dort drin.«
    Weitere vier Minuten verstrichen. Slattery spitzte die Lippen, bevor er in sein Headset sagte: »Thompson, gehen Sie nachsehen.«
    Die Kamera richtete sich auf den Eingang zur Herrentoilette, schwenkte dann nach links und nach rechts. Es war eine typische Flughafentoilette, mit einer langen Kabinenreihe auf der einen Seite, Urinalen auf der anderen und Waschbecken separat im Vorraum. Slattery erkannte viele der Männer wieder, die er hatte hineingehen sehen. Sie wuschen sich die Hände und wandten sich dann zum Gehen. Die Kamera zeigte ein wackeliges Bild von der Decke und den Wänden, bevor sie – etwa fünf Zentimeter über dem Fußboden – einen Einblick unter die Kabinentüren gewährte.
    »Er kriecht in einer öffentlichen Toilette auf allen vieren herum?«, fragte Hayes ungläubig.
    »Die Kamera steckt in der Spitze seines Füllers«, sagte Slattery, die Hand über dem Mikro. »Den hat er wahrscheinlich durch seine Schnürsenkel gesteckt.«
    In der ersten Kabine sah Slattery ein Paar Sneakers unter heruntergelassenen Jeans und schwarzen Beinen. Die zweite Kabine offenbarte Sandalen und Zehen unter heruntergelassenen Unterhosen und weißen Waden. In der dritten Kabine entdeckte er die Spitzen von Straßenschuhen unter der achtlos heruntergelassenen Hose eines dunklen Straßenanzugs. Ein Streifen Klopapier baumelte zwischen den Hosenbeinen. Monarchs Handkoffer stand daneben.
    »Da ist er ja«, sagte Slattery und atmete erleichtert auf.
    Die Kamera vollführte einen Schwenk durch den Waschraum und kehrte in den Gepäckraum zurück.
    Dieses Bild von Monarchs Schuhen und Hose, dem Toilettenpapier und dem Handkoffer schenkte Slattery weitere fünf Minuten Zuversicht. Dann hielt er es nicht länger aus. »Thompson, treten Sie die Kabine ein«, befahl er.
    Im Nu hatte Slattery auf dem Bildschirm die Tür der dritten Kabine vor Augen. Er sah, wie eine Hand klopfte und wieder klopfte. Die Kamera wackelte und spähte dann ins Innere der Kabine.
    Sie war leer. Bund und Gürtel von Monarchs Anzughose waren zwischen Sitz und Schüssel eingeklemmt. Der Mantel hing am Haken.
    »Verdammter Mistkerl!«, fluchte Slattery.

18
    Buenos Aires
    Auf dem Rücksitz eines Taxis, das über einen verkehrsreichen Highway brauste, dem Stadtzentrum zu, spuckte Robin Monarch die Baumwolltampons aus, die er sich

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