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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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fragte ihn nach dem Passwort.
    »Ruby Tuesday«, sagte er.
    Es klickte einige Male, dann sagte die vertraute Stimme einer Frau: »Hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton.«
    Monarch wartete den Ton ab und sagte dann: »Wollen wir angeln gehen? Ich bin um neun Uhr fünfzehn da.« Er legte auf und wartete, wobei er sich anstrengen musste, nicht einzudösen.
    Zwei Minuten vergingen, dann klingelte das Telefon. Monarch riss den Hörer ans Ohr.
    »Bist du wahnsinnig?«, sagte Gloria Barnett. »Und warum benutzt du mein Passwort?«
    »Geh irgendwohin, wo du reden kannst«, antwortete Monarch und sah vor seinem geistigen Augen die kranhohe Barnett und musste lächeln. Es war lange her.
    Er hörte das Freizeichen, entspannte sich und schloss die Augen. Fünfzehn Minuten später war er fast eingeschlafen, als erneut das Telefon klingelte. Er hörte die Geräusche einer Bar im Hintergrund.
    » Qué pasa? «, fragte Monarch.
    »Auf diese Weise nimmst du nach all der Zeit Kontakt mit mir auf, Robin?«, wollte Barnett wissen.
    »Tut mir leid, Gloria«, sagte Monarch. »Aber es war notwendig. Die Gründe sage ich dir lieber persönlich.«
    Ihre Reaktion war kühl. »Also, warum rufst du an?«
    »Ich dachte, ich hätte mit der CIA einen Waffenstillstand vereinbart, aber heute Morgen haben sie Leute auf mich angesetzt.«
    »Ich weiß nichts darüber«, sagte Barnett. »Ich war seit fünf Monaten nicht mehr in den Staaten.«
    »Wo bist du denn?«, fragte er.
    »London.«
    »Das ist hart.«
    »Sie haben mich zurückgestuft. Ich sitze wieder am Schreibtisch.«
    »Tut mir leid, Gloria.«
    »Mir auch, Robin.«
    Monarch sagte: »Ich brauche deine Hilfe.«
    »In Istanbul hast du sie nicht gebraucht.«
    Monarch sagte nichts, ließ das Schweigen die Leitung anfüllen, bis sie sagte: »Was willst du?«
    »Was immer du mir über Konstantin Belos geben kannst. Vermutlich ist er ein großes Tier bei Wory w Sakone, die Mafia in St. Petersburg.«
    »Du arbeitest jetzt für die Russenmafia?«, fragte Barnett spöttisch.
    »Er hat mich gebeten, die Sicherheitsvorkehrungen in seinem Anwesen auf Zypern zu überprüfen.«
    Erneut wurde es still, ehe sie sagte: »Gib mir ein wenig Zeit.«
    Dann war die Leitung tot. Monarch legte auf, schloss die Augen und schlief sofort ein. Er erwachte kurz nach Mittag, trainierte im Fitnessraum des Hotels, zwang sich, nichts zu essen, und schlief wieder ein.
    Es war fast vier Uhr nachmittags, als er ein zweites Mal wach wurde. Er zog sich eine Leinenhose an, ein weißes Baumwollhemd und die Laufschuhe, die die Empfangsdame für ihn besorgt hatte. Monarch verließ das Melia durch eine Hintertür, winkte ein Taxi herbei und ließ sich zu einem Friedhof in einem der eleganteren Stadtviertel fahren.
    Fünfzehn Minuten später stieg er aus, bezahlte den Taxifahrer und trat durch den Torbogen des Friedhofs. Am Eingang kaufte er einen Strauß Blumen und ging dann zwischen den eng gesetzten Grabsteinen einen Kiesweg entlang, tief hinein in den ausgedehnten Friedhof, nahm jede Abzweigung aus dem Gedächtnis und hielt auf einen Hügel zu, der nach Süden blickte.
    Blätter raschelten in der heißen Brise. Rasensprenger ratterten, als er den Hügel zu einem polierten schwarzen Granitstein hinaufstieg, auf dem MONARCH geschrieben stand. Zwei kleinere Steine, auf gleicher Ebene mit dem Rasen, lagen vor dem Gedenkstein, den er vor einigen Jahren gekauft hatte, nachdem er die Leichname seiner Eltern aus einem Armenfriedhof zu dieser Ruhestätte hatte verlegen lassen. Auf dem linken Stein stand FRANCESCA DEVILLE MONARCH, auf dem rechten WILLIAM FRANCIS MONARCH. Zwischen den Steinen war eine Vase in den Boden eingelassen, der Rand bündig mit dem Rasen. Verwelkte Blumenstengel ragten daraus hervor.
    Der Anblick der Gräber ließ in Monarch Erinnerungsbilder an seine Eltern aufblitzen: Er war acht Jahre alt, saß mit seinen Eltern in einem Pariser Café und beobachtete lachend, wie sein Vater die Lippen seiner Mutter mit dem Cappuccinoschaum nachzeichnete; sie fuhren zu dritt im Zug quer durch Italien. Er war zehn, hatte den Kopf in den Schoß seiner Mutter gelegt und sah seinem Vater zu, wie er Geldscheine zählte; mit dreizehn schließlich hatte er mit seinen Eltern im Kino die jüngste Folge von Krieg der Sterne gesehen. Nach dem Film war er aus dem Kinosaal gelaufen und hatte das imaginäre Lichtschwert gegen die Menge gerichtet, die vor dem Schalter Schlange stand, um die letzte Abendvorstellung zu sehen. Auf halbem Weg

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