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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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gefangen genommen und verschleppt«, schlug Boric vor.
    »Eine Antwort finden wir nur, wenn wir der Spur folgen«, stellte Bleidbara entschieden fest.
    Schweren Herzens stimmte Eadulf dem Burghauptmann zu. Ihm war unwohl zumute, war er sich doch immer noch nicht sicher, was Fidelma eigentlich von ihm erwartete. Worauf sollte er achten? Was sollte ihm auffallen?

KAPITEL 16
    Das Warten und die Ungewissheit machte die Menschen auf der Burg gereizt und überempfindlich. Ein Krieger hatte von Barbatils Hof Macliaus geliebten Hund aus dem Schweinekoben geholt, und Macliau hatte darauf bestanden, eigenhändig ein Grab für das tote Tier in den Gärten der Burg zu schaufeln. Das war im Beisein von Trifina und Fidelma geschehen. Kein Wort war gefallen. Nachdem Macliau, sichtlich von Kummer überwältigt, seinen Albiorix beerdigt hatte, war er still in sich versunken mit einem Krug Wein auf sein Zimmer gegangen. Dass der Tod eines Hundes einen Mann derart mitnehmen konnte, fand Fidelma befremdlich.
    »Kennt Iarnbud Budic?«, fragte sie Trifina unvermittelt, als beide langsam zur Großen Halle zurückgingen. Die schaute sie überrascht an.
    »Ich glaube nicht. Wie kommst du darauf?«
    »Es war nur so ein Gedanke. Ist Budic in der Vergangenheit schon mal hier gewesen? Mir ist, als hätte Riwanon davon gesprochen, sie kenne die Abtei Gildas aus früherer Zeit.«
    »Das ist eine Ewigkeit her, noch bevor sie Alain heiratete. Nein, Budic war nie hier«, meinte Trifina kopfschüttelnd. »Das heißt …«
    »Das heißt … sprich weiter.«
    »Iuna hat meinen Vater mehrfach zum Hof von Alain Hir in Brekilien begleitet.«
    »Ich denke, Brekilien ist ein Waldgebiet?«
    »Ist es auch, aber in den Wäldern liegt die Königspfalz, nicht weit von der Abtei Pempont, die König Judicael ein paar Jahre vor seinem Tod gründete. Pfalz und Abtei gelten als Mittelpunkt unserer Kirche und unseres Königtums.«
    Sie trennten sich. Trifina zog sich in ihre Gemächer zurück, und Fidelma ging in die Große Halle, in der sie nur zwei Personen vorfand. Am Feuer im hinteren Ende des Raumes standen Riwanon und Budic, sie waren in ein ernstes Gespräch vertieft. Was Fidelma aber überraschte, war ihre körperliche Nähe zueinander, sie berührten sich fast, ungewöhnlich für das Verhältnis zwischen einer Königin und dem Befehlshaber ihrer Leibwache. Riwanon sah zu Budic auf, und er blickte ihr eindringlich in die Augen. Sie unterhielten sich leise und leidenschaftlich.
    Fidelma zog die Tür hinter sich heftiger als nötig zu. Erschrocken sprangen beide zur Seite, als fühlten sie sich ertappt. 
    »Ach, du bist es, Fidelma«, begrüßte Riwanon sie mit einem gezwungenen Lächeln. »Gibt es etwas Neues?«
    »Bleidbara ist noch nicht zurück«, erwiderte Fidelma und ging langsam auf das Feuer zu. Trotz der sommerlichen Temperaturen draußen war es in der Halle kühl. »Und Macliau hat seinen Hund beerdigt.«
    Budic hatte für die Bemerkung nur ein abfälliges Grinsen übrig und fragte in dem ihm eigenen spöttischen Ton: »Denkst du immer noch, er ist unschuldig?«
    »Es geht nicht darum, was ich denke. Es geht darum, was der bretat entscheidet, wenn er die Aussagen geprüft hat.«
    »Man hätte ihn sofort vor Gericht stellen sollen«, beanstandete Budic. »Nach so langer Zeit kann es kein gerechtes Urteil geben.«                 
    »Ich dachte, es gilt auch bei euch, dass man ohne das Urteil eines bevollmächtigten Richters niemand bestrafen darf. Und eine aufgebrachte Meute hat für meine Begriffe schon gar kein Recht, einen anderen abzuurteilen.«
    Budic wollte widersprechen, besann sich aber eines Besseren und ließ sich achselzuckend in einen Armsessel am Feuer sinken. Riwanon warf ihrem Leibwächter einen verärgerten Blick zu.
    »Dieses Abwarten geht einem auf die Nerven«, meinte sie entschuldigend. »Tatenlos sitzen und warten, ob die Banditen über die Burg herfallen oder nicht.«
    »Leider bleibt uns nichts anderes übrig«, entgegnete Fidelma. »Wir können nur versuchen, Ruhe zu bewahren. Nach allem, was ich von der Burg gesehen habe, sind wir bestens geschützt.«
    »Hoffentlich können dein angelsächsischer Freund und Bleidbara das auch von sich sagen«, brummte Budic.
    Eadulfs Herz klopfte unruhig. Gebannt saß er auf seinem Pferd, denn er, Bleidbara und ihre Begleiter waren an einer Lichtung stehen geblieben, während Boric vorausgeritten war, um den Weg zu erkunden. Jetzt kam der Fährtenleser zurückgaloppiert.
    »Ein

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