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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Burg überfallen haben und hier eingedrungen sein.«
    »Aber warum haben sie Ceingar umgebracht? Warum Iuna und Trifina entführt? Das ergibt doch keinen Sinn, es sei denn …« Fidelma kam ein Gedanke, und sie fragte nach kurzem Überlegen: »Wo würde man nach einer Entführung Trifina am wenigsten suchen?«
    Bleidbara sah sie ratlos an.
    »Wo am wenigsten? Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    Sie zeigte über das Wasser zur Insel Govihan.
    »Auf die Idee, sie dort in ihrer eigenen Villa zu suchen, kämst du doch nicht, oder?«
    »Dort sind aber Bedienstete. Heraklius, der Apotheker, zum Beispiel, und andere. Weshalb sollte man sie dorthin schaffen?«
    »Weil, wie ich schon sagte, sie davon ausgehen, dass wir sie dort am wenigsten suchen würden. Also rasch, wir segeln nach Govihan. Dein Schiff ist doch startklar, lange brauchen wir nicht.«
    Die Kormoran lag in der Bucht vor Anker. Bleidbara war noch etwas unschlüssig, gab dann aber zu: »Einen Versuch ist es wert. Jedenfalls habe ich keinen besseren Vorschlag.«
    Unten an der Anlegestelle kam Boric in heller Erregung auf sie zu.
    »Kurz vor der Morgendämmerung ist einem meiner Männer etwas aufgefallen. Er hat einen Mann gesehen, der eine Frau auf der Schulter trug, sie in einem Boot absetzte und mit ihr lossegelte.«
    Bleidbara traute seinen Ohren nicht. »Und wieso hat er nicht sofort Alarm geschlagen?«, donnerte er los.
    »Er hatte Angst, er könnte Schwierigkeiten bekommen. Er hat den Mann angerufen, und als der keine Anstalten machte, stehen zu bleiben, jagte er ihm einen Pfeil nach und ist auch sicher, getroffen zu haben. Der Mann aber blieb weder stehen noch ließ er seine Last fallen. Er kletterte ins Boot, hisste das Segel und fuhr davon. So schnell konnte ihm der Wachposten gar nicht hinterherjagen. Unten angekommen, bemerkte er seinen Fehler, und deshalb hat er es auch versäumt, über den Vorfall zu berichten …«
    »Fehler?« Bleidbara sah ihn ratlos an. »Was soll das? Es wäre seine Pflicht gewesen, Bericht zu erstatten …«
    »Der Mann, auf den er gezielt hatte, war Iarnbud. Die Anweisung des Herrn auf Brilhag aber lautet, Iarnbud als sein bretat hat das Recht, zu kommen und zu gehen, wie und wo er will. Mir selbst hat der Posten es eben erst erzählt, als er von Trifinas und Iunas Verschwinden erfuhr. Ihm ist vor allen Dingen vor einer Bestrafung bange, weil er auf den bretat geschossen hat.«  
    Bleidbara war außer sich.
    »Der Kerl ist ein Schwachkopf. Sobald ich wieder da bin, wird er mir Rede und Antwort stehen. Und er ist sicher, dass es eine Frau war, die Iarnbud fortgeschleppt hat? In welche Richtung hat das Boot Kurs genommen?«
    »Auf die Inseln zu, wohin genau, weiß er nicht.«
    »Wir versuchen es zuerst auf Govihan«, entschied Fidelma. Auf der Insel empfing sie der junge Arzt aus Konstantinopel. Fidelma teilte ihm mit, weshalb sie kamen.
    »Seit Trifina mit dir vorgestern nach Brilhag gefahren ist, haben wir sie nicht wieder gesehen«, erklärte er zutiefst erschrocken. »Und Iuna ist ohnehin selten hier.«
    »Dachte ich mir doch, dass die Lösung zu einfach wäre«, meinte Bleidbara niedergeschlagen zu Fidelma. »Trotzdem, wir sollten die Villa durchsuchen.«
    »Wir unternehmen selbstverständlich alles, um Trifina zu finden«, erklärte Heraklius und sagte einer Magd, sie solle alle Bedienstete des Hauses zusammenrufen.                 
    Die Durchsuchung des Geländes ergab nichts. Auf Anweisung von Bleidbara schloss Heraklius sogar seine Steinhütte auf und ließ sie mit der Warnung, auf keinen Fall etwas anzufassen, einen prüfenden Blick hineinwerfen. Danach verschloss er sie wieder sorgsam und verschwand durch den von einer Mauer umgebenen Garten, um nachzuschauen, was die Suche drinnen im Haus gebracht hatte. Bleidbara, Fidelma und Eadulf blieben oben auf der Klippe stehen und schauten hinunter auf das Kleine Meer.
    »Das sind unzählige Inseln da draußen; die alle absuchen zu wollen, ist schier unmöglich«, gab Bleidbara zu bedenken.
    »Wenn man die Frauen von Brilhag fortgeschafft hat und tatsächlich an Bord dieses Seeräuberschiffs festhält, auf der Koulm ar Maro also, wie kann es sein, dass niemand das Schiff in der Bucht bemerkt hat?«, fragte Eadulf. »Ihr habt doch auf der Kormoran sicher Posten, die Wache halten und denen ein so großes Schiff, das sich in der Bucht unter der Burg bewegt, selbst bei Nacht aufgefallen wäre.«
    »Die Kormoran lag in der Bucht unterhalb der Burgmauern«,

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