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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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galt, Ceingar mundtot zu machen. Iuna war eine kaltblütige Mörderin. Sie hatte bereits Maelcar umgebracht und keinerlei Gewissensbisse, Ceingar ebenfalls zu beseitigen.«
    »Warum hat sie mich dann nicht auch umgebracht?«, fragte Trifina. »Weshalb hat sie Ceingar ermordet und mich nur verschleppt?«
    »Mit dir hatte man anderes vor. Dich brauchte man später lebendig, um der Öffentlichkeit vor Augen führen zu können, dass sich hinter der ›Taube des Todes‹ wirklich ein Mitglied des Hauses Brilhag verbarg. König Alain wurde erwartet, der letzte Akt der Verschwörung stand kurz bevor. Iuna und einer ihrer Helfershelfer fesselten und knebelten dich in deinem Zimmer und schleppten dich zu einem Boot im Hafen. Von dort schafften sie dich zur Ringelgans und setzten dich gefangen, trugen allerdings Sorge, dass du die Kapitänskajüte bekamst und man dich gut behandelte. Man musste dich unversehrt vorweisen können, wenn es soweit war, dass Budic seine Anklage gegen das Haus Brilhag erhob.«
    Bleidbara errötete beschämt, hatte er doch Trifina zu Unrecht verdächtigt.
    »Iuna kehrte zur Burg zurück, möglicherweise auch, um ihr Alibi zu untermauern. Für Budic nahte die Stunde, in der er seinen Machtanspruch geltend machen wollte, doch Iuna, die mit Fleiß die Rahmenbedingungen dafür geschaffen hatte, wurde nicht länger gebraucht. Sie war ihm nützlich gewesen, ihr Ehrgeiz war dem seinen entgegengekommen. Er wusste aber auch um die Gefahren eines solchen Ehrgeizes, und vor allen Dingen wusste er, dass Iuna nie seine Königin werden würde. Zwar hatte er ihr vermutlich Versprechungen dieser Art gemacht, eine Heirat mit ihr jedoch nie vorgehabt.
    Das Schicksal, das er ihr zudachte, war grausam. Nachdem man Trifina verschleppt hatte und Iuna auf die Burg zurückgekehrt war, ging er zu ihr ins Zimmer. Ob mit List oder Gewalt, sei dahingestellt, jedenfalls zwang er sie, ein Pilzgericht zu essen, das den Knollenblätterpilz enthielt. Einmal zubereitet, ist es äußerst schwierig, die einzelnen Pilze zu unterscheiden, also genügten ihm vielleicht List und Tücke. Womit er nicht rechnete, war, dass Trifina, die argwöhnte, dass die ›Taube des Todes‹ es darauf anlegte, Brilhag in Verruf zu bringen, einen Spion angesetzt hatte. Dieser fähige Kopf war Iarnbud.«
    »Wie viel von diesem Blödsinn muss ich mir noch anhören?«, empörte sich Budic. Das Grinsen war ihm inzwischen vergangen.
    »Iarnbud gelang es, Govihan lebend zu erreichen, und er erzählte uns die ganze Geschichte. Er hatte Iuna in ihrem Zimmer gefunden, trug sie zu seinem Boot und wollte mit ihr zu Heraklius, Trifinas Arzt. Er wusste, dass der als Einziger in der Lage gewesen wäre, Iuna mit einem Gegengift zu helfen.«
    »Ist ihm das gelungen?«, unterbrach Lord Canaosie. Fidelmas Schilderung der Vorgänge hatte alle im Saal verstummen lassen.
    »Unglücklicherweise sah ein Wachposten, wie Iarnbud Iuna fortschleppte. Er rief ihn an, aber Iarnbud blieb nicht stehen, und so zielte er mit einem Pfeil auf ihn. Er traf auch, aber Iarnbud schaffte es bis zu seinem Boot und manövrierte es aus dem Hafen. Dann verließen ihn leider die Kräfte, und er vermochte nicht, die Insel Govihan so schnell wie gehofft zu erreichen. Erst am nächsten Tag landete er dort, quälte sich ans Ufer, berichtete uns, was zu berichten war, und starb.«
    »Was wir bisher zu hören bekommen haben, sind reine Vermutungen«, mischte sich jetzt Kaourentin, der bretat , ein, der das Gefühl hatte, es wäre an der Zeit, die Dinge in die Hand zu nehmen. »Dir fehlen die Zeugen.«
    »Nichts liegt mir ferner, als Vermutungen zu äußern, ohne sie zu belegen.« Fidelma sagte es in ruhigem, aber doch warnendem Ton.
    »Wo sind dann bitte deine Zeugen? Präsentiere deine Beweise für …«
    Budic hatte sein Lächeln zurückgewonnen und fiel dem bretat siegessicher ins Wort.
    »Soll sie doch erklären, warum ich Iuna hätte vergiften wollen, wenn sie angeblich meine Geliebte und tatkräftige Mitspielerin bei dem geradezu lächerlichen Komplott war! Was du uns hier auftischst, stimmt hinten und vorne nicht. Geh zu den Barden und Geschichtenerzählern, da gehörst du eher hin als hierher.«
    »Du wolltest Iuna loswerden, damit du nach König Alains Tod dein wirkliches Liebchen hättest heiraten können. Ihre Verbindung mit dir hätte dein Bild im Volk noch vorteilhafter erscheinen lassen, wenn du den Anspruch auf den Thron hättest geltend machen wollen.«
    »Nenne ihren Namen!«, verlangte

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