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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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um etwas zu sagen, besann sich dann aber eines anderen, setzte ein flüchtiges Lächeln auf und rauschte in die Halle. Der schweigsame junge Krieger und der Mönch, Fidelma und Eadulf folgten ihr, während draußen die Begleitung erleichtert in Bewegung geriet. Der Diener eilte zu der Begleiterin der Königin, um ihr beim Absteigen behilflich zu sein, während die Krieger von ihren Pferden glitten, die steifen Glieder reckten und mit den Stalljungen sprachen, die sich beeilten, ihren Wünschen nachzukommen.  
    Riwanon schritt durch die große Halle, warf ihren Reitumhang ab, den der stumme Krieger geschickt auffing, und ließ sich selbst in einen Armsessel am Feuer sinken. Der Krieger nahm hinter ihr Aufstellung.
    »Budic von Domnonia ist der Befehlshaber meiner Leibgarde«, erklärte sie mit einer hoheitsvollen Handbewegung. Der junge Mann neigte ehrerbietig den Kopf. Er sah zweifelsohne gut aus, hatte ein schönes, ebenmäßig geformtes Gesicht, blaue Augen, blondes Haar und trug eine Spur Eitelkeit zur Schau, als wüsste er um die Vorzüge seiner Erscheinung. Fidelma übersah auch nicht das goldene Kettchen und den Schmuck an den Armen sowie den kostbaren roten Überwurf. Ein einfacher junger Krieger war er nicht, und seine Vorstellung als »von Domnonia« verriet, dass er einer Adelsfamilie entstammte.                 
    Iuna tauchte auf und begrüßte die Ankömmlinge. Ihr Blick, der von Riwanon zu dem Krieger glitt, war schwer zu deuten. Fidelma glaubte ein Sich-Erkennen zwischen den beiden zu lesen, auch errötete das Mädchen kaum merklich. Sie verbeugte sich vor den Gästen und sprach sie auf Bretonisch an.
    Riwanon betrachtete sie sinnend, ehe sie antwortete, und als sie es tat, nannte sie Iuna beim Namen. Gleich darauf ging sie wieder zum Lateinischen über und richtete ihre Rede an alle. »Ich habe den Eindruck, euch hat niemand unsere Ankunft angekündigt?«
    »Lord Canao ist noch nicht zurück, Majestät. Wir erwarten seine Rückkehr in Begleitung von König Alain. Aber da wir ohne Nachricht blieben, ist Macliau zur Jagd geritten, und Lady Trifina hat sich für den Tag heute auf ihre Villa zurückgezogen. Du musst zu deiner Begrüßung mit mir als Hausvorsteherin vorliebnehmen.«
    Riwanons Lippen öffneten sich zu einem traurigen Lächeln.
    »So ist das also? Ich habe mich mit meiner Begleitung vor zwei oder drei Tagen von meinem Mann und Lord Canao getrennt. Sie waren auf Wildschweinjagd, und das ist eine Sache, die ich nicht mag. Deshalb bin ich schon vor ihnen da.«
    Ihr fiel auf, dass alle noch standen, und sie deutete auf die Stühle.
    »Ihr dürft in meiner Gegenwart gern Platz nehmen«, meinte sie, und an Iuna gewandt: »Ich gehe doch in der Annahme richtig, dass für meine Begleitung und mich Räumlichkeiten zur Verfügung stehen?«
    »Selbstverständlich. Ich werde sie herrichten lassen. Deine Begleitung wird bei unseren Wachleuten mit untergebracht.«
    »Budic möchte ich in meiner Nähe haben, und für meine Bedienstete hätte ich gern ein Zimmer neben dem meinigen.«
    »Ganz wie du wünschst, Majestät.«
    Riwanons folgende Worte galten ihrer Kammerfrau. »Geh und mach dich nützlich, Ceingar. Begleite die Dienerin des Hauses und sieh zu, dass die Räume entsprechend hergerichtet werden.«
    Für einen kurzen Moment stand Iuna wie angewurzelt da. Sie war verärgert und wurde rot, drehte sich abrupt um und verließ – gefolgt von Ceingar – die Halle. Kurz darauf erschien ein dienstbarer Geist und brachte Erfrischungen. Riwanon schaute zu den anderen, stellte fest, dass sie immer noch standen, und wiederholte ihre Aufforderung.
    »Nun setzt euch doch.« Sie und auch ihr Leibwächter schienen des Lateinischen ebenso mächtig wie ihrer Muttersprache. »Fidelma, so war doch dein Name, oder? Erzähl, wer du bist und was dich in unser Land führt. Der Angelsachse ist, wie ich nach seiner Tonsur schließe, Mönch, aber dich hat man als Fidelma von einem Ort, den ich nicht aussprechen kann, einem Ort in Hibernia, vorgestellt. Ich hätte gern mehr über dich gewusst.«
    Bruder Metellus kam ihr beflissen zuvor. »Fidelma ist ebenfalls Angehörige einer Schwesternschaft in Hibernia.«
    Verärgert sah ihn Fidelma an. Beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass sie imstande sei, selbst Rede und Antwort zu stehen. Riwanon bemerkte ihren Blick und deutete ihn richtig.
    »Also gut, Schwester Fidelma, lass mich wissen, was dich hierher führt.«
    Fidelma berichtete in gebotener Kürze und ließ

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