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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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viele Agentenromane, Boss, daß Sie sich so ins Bockshorn jagen lassen!«  Aber der Legionär war noch immer nicht ganz überzeugt.
    »Warum hast du mich denn nicht um Erlaubnis gebeten, als du das Mädchen gegen den Sack ausgetauscht hast?«
    »Wenn ich das getan hätte, was hätten Sie dann zu mir gesagt?«
    »Kümmere dich um deinen eigenen Kram!«
    »Sehen Sie!«
    »Und dann, als die Bullen weg waren, warum hast du mir da nicht alles erklärt, anstatt mir ein paar vor den Latz zu knallen?«
    »Weil ich mich über Sie geärgert habe! Sie haben mich der Untreue verdächtigt!«  Gross ging noch einen Schritt nach vorn und drückte Lennet die Mündung seiner Pistole in die Magengrube. »Und wie willst du den Koffer aufgekriegt haben?« fragte er drohend.
    »Damit!« antwortete Lennet und zog sein »Spielzeug" aus der Hosentasche.
    Gross drehte sich zu seinem Komplizen um. »Er hat aber auch wirklich auf alles eine Antwort.«
    »Also ich bin dafür, daß wir ihm mindestens ein  Dankschreiben überreichen", sagte Sosthene bewegt.
    »Außerdem haben wir das Mädchen wieder", freute sich Poli,  »das heißt, daß wir die zweite Hälfe von dem Zaster auch noch kriegen!«
    »Siehst du!« rief der Stabsunteroffizier, während er seine Waffe in der Tasche verstaute. »Und du wolltest dem Jungen an  den Kragen! Aber ich habe recht behalten!« Strahlend klopfte er Lennet auf die Schulter. »Du bist ein schlaues Kerlchen, Kleiner, du wirst es sicher noch weit bringen! Und nun zu dir, mein Mädchen! Was machen wir jetzt mit dir? Sollen wir sie wieder in den Koffer sperren?« fuhr Gross zu den anderen gewandt fort.
    »Erst mal nehmen wir ihr Polis Pistole weg", schlug Lennet vor, »und dann können wir sie ja wieder einsperren. Obwohl -  ich bin eigentlich eher dafür, daß wir sie in die Küche schicken.
    Ich weiß zwar nicht, ob sie kochen kann, aber besser als ich kann sie's ganz bestimmt.«  Graziella hatte nicht sofort reagiert, aber nun begriff sie, daß Lennet alles tat, damit sie frei blieb. Sie senkte den Kopf, gab Poli die Pistole zurück und tat sehr geknickt.
    »Besonders glücklich sieht sie ja nicht gerade aus", neckte sie der Korse. »Sie hat sich bestimmt schon in Freiheit geglaubt!«
    »Ab, in die Küche!« kommandierte Gross. »Und damit nicht noch einmal was dazwischenkommt, bewache ich das Mädchen jetzt selbst.«

Das Ehrenwort
    Eine halbe Stunde später saßen die Männer alle im  Aufenthaltsraum. Graziella hatte den Tisch hübsch gedeckt und war sogar ein wenig kokett gewesen, ohne allerdings ihre niedergeschlagene Miene ganz abzulegen. Sie hoffte, daß das auf die Männer wirkte und sie selbst so einer Durchsuchung entgehen würde. Andernfalls hätten sie die 6,35er gefunden, die Lennet ihr gelassen hatte.
    Der Tisch sah lustig aus mit der kleinkarierten Tischdecke, den bunten Gläsern und vielfarbigen Untersetzern. Und als dann das Frühstück endlich kam, wurde die Stimmung richtig ausgelassen.
    Graziella hatte Speckreis und ein Käsesouffle gemacht.
    »Vorsicht", flüsterte sie, als sie es auftrug, »nicht sprechen, erst recht nicht atmen! Sonst fällt das Souffle zusammen!«  Der Stabsunteroffizier kostete und bekam feuchte Augen.
    Sein Gesicht nahm einen fast zärtlichen Ausdruck an.
    »Nimm dir einen Stuhl und setz dich zu uns", sagte er zu dem Mädchen. »Du hast es verdient!«  Er stand auf und holte aus der Pantry noch ein Glas, das er bis zum Rand mit einem ausgezeichneten Muskateller füllte.
    »Auf das Wohl einer der besten Köchinnen, die mir je begegnet ist", sagte er und hob sein Glas.
    Graziella wehrte ab. Sie, die Tochter eines Präsidenten, sollte sich mit diesen... mit dieser Schweinebande an einen Tisch setzen? Unmöglich! Aber Lennet machte ihr ein Zeichen, und so gehorchte sie widerwillig.
    Dumm ist er ja nicht gerade, dieser Lennet, dachte sie. Er wird sicherlich seine Gründe dafür haben, daß er mich bittet, hier mitzuspielen.
    Das Käsesouffle in Verbindung mit dem Muskateller verfehlte seine Wirkung nicht.
    »Noch nicht mal unsere Victorine zu Hause kann so gut kochen", schwärmte Sosthene.
    »Stimmt, man kann es essen", sagte Poli mit vollem Mund.
    »Wo haben Sie denn so gut kochen gelernt?« fragte Gross, machte seinen Gürtel ein Loch weiter und nahm noch einmal vom Souffle.
    »Ich habe einen Kochkurs besucht.«
    »Sind Sie schon lange in Frankreich?«
    »Ja.«
    »Und wo sind Sie zu Hause?«
    »Ich stamme von der Ebenholzküste.«
    »Ebenholzküste? Na so was! Ich

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