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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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abgestellt worden, um Fräulein Andronymos zu schützen. Ich möchte meine Aufgabe auch weiterhin erfüllen und hoffe, daß Sie mir dabei helfen werden. Es könnte sein, daß Ihre Vergehen dann in Vergessenheit geraten. Fräulein Andronymos wird Sie nicht anzeigen, und eventuelle Straftaten aus der Vergangenheit werden nicht weiter verfolgt. Dafür gebe ich Ihnen mein Ehrenwort! Bitte, entschließen Sie sich jetzt schnell, denn in spätestens fünf Minuten ist Bellil hier!«  Die Männer waren völlig perplex. Keiner sprach. Gross studierte Lennets Karte sehr aufmerksam.
    »Stimmt das? Sind Sie wirklich Offizier?« fragte er dann.
    »Ja, das bin ich.«
    »Dann nehme ich Ihnen nicht mehr übel, daß Sie mich eben flachgelegt haben. Sie sind ein höherer Dienstgrad als ich, Sie müssen also auch besser sein.«
    »Wählen sie, Boss. Frankreich oder Bellil?«
    »Bellil?« schrie Gross und schlug die geballte Faust auf den Tisch. »Ich habe nicht übel Lust, ihm die Ohren abzuschneiden, diesem Mistkerl! Der hat nicht ein Sterbenswörtchen davon gesagt, daß diese Entführung eine politische Angelegenheit ist.
    Sonst hätte ich mich nie und nimmer darauf eingelassen.«
    »Hochverrat... Für so ein Verbrechen ist die Guillotine bestimmt noch nicht abgeschafft worden", stammelte Sosthene.
    »Doch, das schon", beruhigte Lennet ihn, »aber lebenslängliche Gefangenschaft ist auch nicht gerade angenehm.
    Sie können sich noch entscheiden! Und Sie Poli, was meinen Sie?«
    »Ich schließe mich der Mehrheit an.«
    »Leutnant", fing Gross an, stand auf und nahm Haltung an,  »Leutnant, wir unterwerfen uns Ihren Befehlen!«  Lennet war beeindruckt. Zum ersten Mal sollte er einen Stabsunteroffizier der Fremdenlegion befehligen, der zudem noch zwanzig Jahre älter war als er selbst! Aber er zeigte seine Gefühle nicht.
    »Danke, Boss", sagte er einfach.
    »Und was sollen wir mit Bellil machen? Ertränken oder erschießen wir ihn?«
    »Vielleicht sollten wir ihn kielholen", schlug Sosthene vor.
    »Oder wir könnten ihn am Großmast aufhängen! Ach nein, das geht ja nicht - wir haben ja gar keinen Großmast.«
    »Meine Herren", verkündete Lennet, »das alles macht zwar Ihrer Vaterlandsliebe die größte Ehre, aber von Diplomatie haben Sie anscheinend keine Ahnung. Im übrigen ist Bellil nicht allein: Bei ihm an Bord sind noch mindestens drei Männer.
    Außerdem haben wir nicht genug Zeit, um große militärische Operationen zu veranstalten. Fräulein Andronymos hat es recht eilig. Sie ist für heute abend in den Elysee-Palast eingeladen.«
    »In den Elysee-Palast? Meine Güte!« murmelte Poli vor sich hin und machte große Augen.
    »Was also diesen Bellil angeht", schlug Lennet vor, »so hatte ich mir das folgendermaßen vorgestellt...«

Das Spiel ist aus
    Bellil war klein und fett. In seinem feisten, kupferfarbenen Gesicht glitzerten kleine lebhafte Äuglein, die aussahen, als seien sie auf ein Kugellager montiert, so schnell bewegten sie sich hin und her. Ein fadendünner, schwarzer Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Er trug einen Anzug aus feinem Tuch und eine dunkelrote Krawatte mit weißen Punkten.
    Er wurde von drei Männern begleitet, die alle mindestens zwanzig Zentimeter größer waren als er und dicke Muskelpakete hatten; jeder der drei hatte die rechte Hand in der in eindeutiger Weise ausgebeulten Hosentasche stecken.
    Die drei Leibwächter vertäuten die kleine Morgenrot an der großen Abendrot und kamen so stolz auf die Jacht geklettert, als würden sie einen bisher unbezwungenen Berg zum ersten Mal besteigen.
    Kurzatmig hastete Bellil hinter ihnen her. Er lächelte verbindlich nach allen Seiten wie ein Filmstar, der auf Applaus wartet.
    Aber es gab keinen Applaus. Stabsunteroffizier Gross kam auf die Brücke, und Poli und Sosthene folgten ihm. Sie sahen nicht besonders freundlich drein.
    »Guten Morgen, Monsieur Bellil", sagte Gross und übersah geflissentlich die ausgestreckte Hand des kleinen Fettwanstes.
    »Guten Morgen, Gross! Na, wie geht's denn unserem  ehemaligen Stabsunteroffizier der Fremdenlegion, unehrenhaft entlassen wegen unsachgemäßer Behandlung des Gesichtes eines Vorgesetzten?« gab Bellil klebrigfreundlich zurück. »Ach, und da ist ja auch unser lieber Freund Napoleon Papalardo, allseits geschätzter Spezialist für ungesetzmäßige Öffnung von fremden Tresoren, nicht zu vergessen Valdombreuse, mein Herzblatt! Haben Sie Ihren Mißerfolg beim letzten Versuch,  doch noch das Abitur zu bestehen,

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