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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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endlich Ihren Eltern gebeichtet? Nein, nicht wahr? Ah, es ist schön, nette Freunde wiederzusehen. Aber sagen Sie, ich sehe unseren lieben Nummer vier nicht? Wo mag er geblieben sein?«
    »Er hat einen Unfall gehabt, Monsieur Bellil", antwortete Gross mit finsterer Miene.
    »Einen Unfall? Wieso das?«
    »Er hat zu viele Fragen gestellt. Da ist er ins Wasser gefallen.«
    »Ah, ich verstehe", säuselte Bellil. »Ja, so etwas kommt schon einmal vor. Es gibt eben Leute, die nicht zu retten sind - die Neugierigen und die Unvorsichtigen. Sehr schön, sehr schön.
    Und wie geht es Ihrem charmanten Fahrgast auf dieser kleinen Kreuzfahrt, Fräulein Graziella Andronymos?«
    »Ich weiß nicht!«
    »Sie wissen es nicht? Mein lieber Gross, was sind Sie für ein schlechter Gastgeber. Sie hätten sich zumindest über ihren Gesundheitszustand informieren sollen! Wo befindet sie sich im Augenblick?«
    »Im Laderaum", antwortete Gross.
    »In dem Koffer", setzte Sosthene noch hinzu.
    Bellil hob die Arme. »Unerhört!« entrüstete er sich. »Wie können Sie eine liebenswerte junge Dame derart behandeln?  Holen Sie sie sofort! Ich warte im Aufenthaltsraum.«  Bellil ging in den Salon und setzte sich auf einen der Ledersessel. Mit einer Handbewegung befahl er seinen drei Leibwächtern, an Deck auf ihn zu warten. Dann legte er seine kurzen, fetten Händchen auf den Tisch und begann Daumen zu drehen. Gross blieb bei ihm, setzte sich aber nicht. Bald kamen auch Poli und Sosthene zurück. Sie brachten Graziella mit, die so tat, als sei sie sehr schwach.
    »Aber liebes Kind!« rief Bellil, als er sie sah. »Sie sind ja in  einem schrecklichen Zustand! Äh, wie leid Sie mir tun. Ich bitte tausendmal um Entschuldigung. Diese Flegel wissen wirklich nicht, was sich gehört! Ich bin untröstlich. Aber wissen Sie, so ist das eben mit den Dienstboten und Tagelöhnern - die haben nie richtigen Anstand gelernt. Ich bitte Sie, setzen Sie sich doch.«  Trotz aller Bemühungen wirkte Bellils Süßholzgeraspel unecht und unangenehm. Er saß immer noch am Tisch und drehte Däumchen, und so erschien alles, was er redete, als reines Gefasel.
    Graziella ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie fixierte Bellil mit ihren schwarzen Augen, in die sie so wenig Ausdruck wie möglich zu legen versuchte. Doch Bellil war ein ausgezeichneter Psychologe und erkannte in ihrem Blick eine so glühende Feindschaft, daß er sich an Gross wandte und ihn bat: »Werter Freund, würde es Ihnen und Ihren Kollegen allzuviel ausmachen, uns für ein halbes Stündchen alleine zu lassen?  Diese junge Dame und ich haben ein paar Geheimnisse auszutauschen.«  Im Gänsemarsch verließen Gross, Poli und Sosthene brav den Aufenthaltsraum. Dafür kamen Bellils Gorillas herein und stellten sich hinter dem Sessel ihres Auftraggebers in Reih und Glied auf. Bellil beugte sich über den Tisch.
    »Mein liebes Kind", begann er, »es tut mir wirklich unendlich leid, daß ich Ihnen gegenüber zu solch drakonischen Maßnahmen greifen mußte. Doch Sie müssen zugeben, daß das auch ein wenig Ihre eigene Schuld ist. Wir haben Ihnen einige Male unsere Boten geschickt. Sie haben nicht viel von Ihnen verlangt.
    Sie sollten nur eine öffentliche Erklärung abgeben, daß die Jugend Ihres Landes sich unserem Land verbunden fühlt; und daß Sie hoffen, daß Ihr Vater sich dem Druck der Mehrheit beugt und mit Frankreich bricht und dem Wunsch einer ganzen  Nation Rechnung trägt, indem er sich mit unserem Land verbündet. Sie müssen doch einsehen, daß das nicht allzuviel verlangt war, nicht wahr? Aber nein, Sie haben immer wieder abgelehnt und waren uns gegenüber noch dazu recht  unfreundlich, um nicht zu sagen beleidigend. Sie haben erklärt, daß Sie sich Frankreich sehr verbunden fühlten wegen der - ich zitiere Sie - vergangenen und noch zu erwartenden Wohltaten'.
    Sie wurden von uns gewarnt, daß Sie sich einer gewissen Gefahr aussetzten, wenn Sie so uneinsichtig blieben. Nun, da Sie in unseren Händen sind, bin ich der festen Überzeugung, daß Sie sehr bald Vernunft annehmen werden. Sie sind eine intelligente junge Dame; Sie werden eine Erklärung im eben dargelegten Sinn unterschreiben. In dieser Erklärung werden Sie sogar noch etwas ins Detail gehen, und zwar in der Hinsicht, daß die Jugend Ihres Landes nicht wünscht, daß Ihre Uranminen einer ehemaligen Kolonialmacht zur Verfügung gestellt werden.
    Diese Uranminen sollen vielmehr einem befreundeten Land zugute kommen, einem Land, das

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