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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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wir erst zwei Schiffe und acht Personen in Bewegung setzen müssen, um Sie zur Vernunft zu bringen. Ich habe Ihnen den Vorschlag vorhin eigentlich nur gemacht, um direkt auf den Kern der Sache zu kommen, sozusagen als Einleitung! Aber Sie brauchen wirklich keine Angst vor uns zu haben. Sobald die Krise vorüber ist, bringen wir Sie nach Paris zurück.«
    »Was für eine Krise?«
    »Ich weiß es wirklich nicht, verehrtes Fräulein, ich weiß es nicht. Auch ich bin nur ein Untergebener, dem nicht alles gesagt wird. Ich weiß nur, daß sich das Schicksal der Ebenholzküste und seiner Uranminen in den nächsten Tagen entscheiden wird.
    Sonst noch Fragen?«  Graziella schüttelte den Kopf, und Bellil schob seinen Sessel zurück, um aufzustehen.
    »Einen Augenblick", sagte das junge Mädchen da sehr ruhig.
    »Ich gebe Ihnen den guten Rat, sich nicht zu bewegen. Ihre Freunde auch! Es könnte sein, daß Sie sonst nicht überleben!«  Während sie sprach, drückte sie auf einen Knopf an der Wand, und die Luke in der Decke öffnete sich automatisch mit einem leisen Knirschen. Bellil hob die Augen und entdeckte Gross, Poli, Sosthene und Lennet, den er noch nicht kannte. Die vier Männer an Deck lagen auf dem Bauch und richteten die Läufe ihrer entsicherten Pistolen auf Bellil und seine Leibwächter.
    »Hände hoch!« rief Poli.
    »Höher!« brüllte Gross.
    »Und ein bißchen plötzlich!« fügte Sosthene hinzu. Die Leibwächter ließen sich ohne Widerspruch durchsuchen und entwaffnen. Sie waren Profis und kannten die Spielregeln. Aber Bellil versuchte zu verhandeln: »Mein lieber Gross, was ist denn bloß mit Ihnen? Ist Ihnen die ausgemachte Summe zu niedrig?  Sagen Sie es ruhig. Unter Gentlemen werden wir uns doch sicher verständigen können!«
    »Sicher", sagte Gross. »Weil aber weder du ein Gentleman bist, noch ich einer bin, können wir es ebensogut sein lassen!  Sosthene, bring mir die Schnur. Wir binden die Herren da fest!«
    »Hier ist das Tau, Boss!«
    »Soll ich Ihnen helfen?« fragte Graziella. Gross schaute Poli  an.
    »Danke schön, mein Mädchen", brummte er dann, »ich glaube, ich schaffe das schon allein. Mir scheint, Sie sind dafür nicht so begabt wie für Souffles.«  Nachdem Gross die vier Männer total verschnürt hatte, rief er Lennet.
    »Der Feind ist besiegt, Herr Leutnant! Was sollen wir mit den Päckchen da jetzt machen? Über Bord werfen?«
    »Bloß nicht!« erwiderte Lennet. »Ich glaube, meine Arbeitgeber werden sich freuen, den Herren ein paar unangenehme Fragen stellen zu können. Ich will versuchen, den FND über Funk zu erreichen. Allmählich braucht mein Chef mal eine Nachricht, und außerdem müssen wir ja auch entscheiden, wie es jetzt weitergehen soll.«
    »Sehr gut, Herr Leutnant", murmelte Poli. »Und wenn Sie gerade schon mal dabei sind, fragen Sie doch bitte gleich mal nach, ob das stimmt, daß wir für diese Entführung hier nicht ins Kittchen kommen. Das soll nicht heißen, daß ich Ihnen nicht glaube, aber Sie sind ja schließlich nur Leutnant und...«
    »Halt die Schnauze!« donnerte Gross ihn an. »Wenn du dem Leutnant nicht den nötigen Respekt erweist, schneid ich Dir die Ohren ab!«
    »Wenn wir hier Funk haben", meldete sich da Graziella,  »könnten wir dann nicht auch ein Telegramm an meinen Vater schicken? Ich möchte ihm gerne mitteilen, was ich gerade erfahren habe.«
    »Dann müßten wir das Telegramm aber codieren", antwortete Lennet, »und ich kenne den Code Ihres Landes nicht. Wir könnten natürlich das Außenministerium einschalten, aber ich meine, daß es besser ist, wenn wir uns da ein bißchen zurückhalten.«
    »Wegen des Codes brauchen Sie sich keine Gedanken zu  machen. Mein Vater und ich haben einen privaten Geheimcode.
    Ich schreibe Ihnen alles auf, und Sie geben es einfach durch.«  Lennet ging in die Steuermannskajüte, wo das Bordfunkgerät installiert war. Wenig später brachte Graziella ihm eine verschlüsselte Botschaft, die aus einer für Lennet sinnlosen Aneinanderreihung von Buchstaben bestand.
    »Darf ich denn wissen, was das da heißen soll, dieses ASASZRDMWRZZ... und so weiter?« fragte Lennet neugierig.
    »Das heißt: ,Lieber Papa, die Nachrichten, die du über mich erhalten wirst, sind gefälscht. Ich bin in Sicherheit und habe meine Meinung nicht geändert. Sowie ich dazu in der Lage bin, rufe ich Dich an. Kuß, Graziella.' Sind Sie zufrieden damit, Herr Zensor?«
    »Ich bin zufrieden", antwortete Lennet, ohne auf ihren aggressiven

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