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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Aufzug und fuhr in den sechsten Stock. Ihre Aufgabe war bis ins kleinste vorbereitet worden. Sie selbst hatte Wochen damit verbracht, die Rolle der Graziella zu üben. Aber jetzt wurde es ernst, und sie merkte, daß sie Lampenfieber hatte.
    Sie nahm den Schlüssel aus ihrer Handtasche und schloß die Wohnungstür auf. Der Flur war hell erleuchtet. Entschlossen trat sie ins Wohnzimmer. Sie staunte nicht schlecht, als sie dort zwei Männer fand, die auf allen vieren auf dem Teppichboden herumkrochen und dort irgend etwas mit einer Lupe  untersuchten. Als die beiden das Mädchen bemerkten, standen sie hastig auf. Der eine, ein prachtvolles Mannsbild mit dichtem schwarzen Schnurrbart, faßte sofort unter seine linke Achsel.
    Der andere, ein sehr schlanker, blasser Mann mit goldgefaßter Brille schaute Georgette genau an und staubte sich dann erst einmal in aller Seelenruhe die Hosenbeine ab.
    »Was wollen Sie hier?« fragte das Mädchen.
    »Ich nehme an, Sie sind Fräulein Andronymos?« fragte der Mann mit der Brille zurück.
    »Ja, natürlich. Und das hier ist meine Wohnung, und Sie haben absolut nicht das Recht...«
    »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle. Ich bin Hauptmann Blandine vom FND, und dies hier ist Hauptmann Mousteyrac, auch FND. Es tut uns leid, daß wir so einfach bei Ihnen eingebrochen sind, aber es war um - wie soll ich sagen?  eigentlich, um Sie zu schützen. Wir hatten allen Grund zu der Annahme, daß man Sie entführt hat, und deswegen wollten wir lieber selbst nachsehen kommen.«  Blandine hob das Haar hoch, das sie gerade untersucht hatten, als Georgette hereingekommen war.
    »Sehen Sie, dieses Haar hier ist mit Sicherheit nicht von Ihnen, und wir haben es auf dem Teppichboden gefunden...«  Georgette schnitt ihm einfach das Wort ab. Sie hatte lange üben müssen, die Leute so von oben herab zu behandeln, wie es manchmal Graziellas Art war.
    »Entführt? Ich glaube, ich höre nicht recht. Wenn das nur irgendein Vorwand ist, um sich in meine Wohnung  einzuschleichen, dann ist er nachgerade lächerlich. Ich glaube Ihnen kein Wort!«
    »Verdammt noch mal!« fluchte Mousteyrac leise. »Und was ist mit dem Mann in Ihrer Badewanne? Er ist bekleidet!«
    »Ein Mann in Kleidern in meiner Badewanne?«
    »Sie haben mich sehr gut verstanden! Und außerdem ist unser Agent, der zu Ihrem Schutz abkommandiert war, spurlos verschwunden. Die Portiersfrau liegt unten in ihrer Küche und hat mitten auf der Stirn eine schillernde Beule. Wie erklären Sie sich das alles?«
    »Ich sehe keine Veranlassung dafür, daß ich das erklären sollte", gab Georgette scharf zurück. »Vielleicht fragen Sie den Herrn aus der Badewanne!«
    »Ja, eben. Er hat uns gesagt, daß...«  Blandine unterbrach Mousteyrac mit einer Handbewegung.
    »Lassen Sie doch. Wir müssen jetzt nicht unbedingt die junge  Dame mit allen Einzelheiten langweilen. Hauptsache, sie ist gesund und munter. Nur noch eine kleine Frage, wenn Sie erlauben, Fräulein Andronymos: Darf ich wissen, was Sie heute nacht gemacht haben?«
    »Wenn es unbedingt sein muß, meinetwegen", anwortete die  »falsche" Graziella mißmutig. »Zuerst war ich bei einer Versammlung afrikanischer Studenten. Das hat so ungefähr bis halb elf gedauert. Danach war ich mit einem Freund im Restaurant Balzer verabredet. Wir haben eine Kleinigkeit gegessen und sind dann noch tanzen gegangen. In die Diskothek Leguan.«
    »Wären Sie so freundlich, mir Name und Adresse Ihres Freundes zu nennen?«
    »Joseph Cocorix, Rue Mouffetard 13.«
    »Hat er Sie nach Hause gebracht?«
    »Nein, ich bin mit dem Taxi gekommen.«
    »Fräulein Andronymos, ich möchte bitte noch gern Ihren Personalausweis sehen.«  Georgette seufzte laut und vernehmlich und suchte in ihrer Handtasche nach dem Personalausweis. Währenddessen holte Blandine ein Stempelkissen und ein weißes Blatt Papier hervor und hielt beides Georgette hin.
    »Hier ist mein Ausweis", sagte sie.
    »Leider brauchen wir Ihre Fingerabdrücke. Ich bin wirklich untröstlich, daß wir Sie zu nachtschlafender Zeit noch belästigen müssen, wo Sie wahrscheinlich nichts lieber täten, als endlich ins Bett zu gehen. Ihren Finger bitte...«  Georgette ließ sich den Fingerabdruck abnehmen und dachte dabei dankbar an ihren Chef, der so großen Wert darauf gelegt hatte, daß ihre Papiere mit der größtmöglichen Sorgfalt gefälscht wurden. Ohne Angst beobachtete sie aus den Augenwinkeln, wie Blandine den eben gemachten Fingerabdruck mit dem im  Ausweis

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