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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Rollbahn warteten ein Staatssekretär, der den  Premierminister vertrat, und ein hoher General, der für den Staatspräsidenten gekommen war.
    Die Presse war nicht informiert worden. Trotzdem waren am Flughafen ungefähr ein halbes Dutzend Journalisten und ebenso viele Fotografen anwesend, die das gerade gelandete Flugzeug mit einem wahren Feuerwerk von Blitzlichtern bedachten.
    »Herr Präsident", begann der General, »ich habe die große Ehre, Sie im Auftrag des Staatspräsidenten willkommen zu heißen. Sie kennen die Gründe, weswegen er nicht selbst gekommen ist. Sie haben größtmögliche Geheimhaltung vereinbart, und Sie kennen ja die Presse. Wenn der Präsident einen Schritt macht, ist sie sofort auf seiner Spur...«
    »Der Premierminister hat mich mit dem gleichen Auftrag zu Ihrer Begrüßung entsandt", fiel ihm da der Staatssekretär ins Wort. »Auch er fürchtete das Presseaufgebot...«
    »Aber meine Herren", sagte Präsident Andronymos, »es besteht absolut keine Veranlassung, sich zu entschuldigen. Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, und freue mich, bei meinen französischen Freunden in Frankreich zu sein.«  Seine volle, laute Stimme drang bis zu den Journalisten, die sich beeilten, das Gesagte mitzustenografieren. Aber schon fuhr die schwarze Regierungslimousine vor, und der Präsident stieg ein.
    Kaum hatte das Fahrzeug sich in Bewegung gesetzt, als der Staatssekretär sich an Andronymos wandte: »Herr Präsident, es tut mir unendlich leid, daß ich schon jetzt eine recht unangenehme Sache zur Sprache bringen muß.
    Nichtsdestoweniger denke ich, daß Sie auf dem laufenden sein sollten. Wenn Sie es nicht schon sind", fügte er kühl hinzu.
    Der Präsident spürte die Atmosphäre des Mißtrauens, die ihn plötzlich umgab, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.
    Der Staatssekretär hielt ihm eine Tageszeitung hin, die eine  dicke Balkenüberschrift trug:  »KEIN URAN FÜR DIE FRANZOSEN!«
    Diese Forderung stellt nach Angaben der Tochter des   Präsidenten Andronymos die Jugend der Ebenholzküste.

Die Doppelgängerin
    Genau zwölf Stunden vor der Ankunft von Präsident  Andronymos in Frankreich, und zwar um vier Uhr in der Frühe, rollte ein schwarzer Buick mit einer Nummer des  diplomatischen Corps langsam vor dem Boulevard Jordan 18  aus.
    Der Fahrer kurbelte das Fenster herunter und schaute sich das Haus genau an, bevor er sich zu dem jungen Mädchen im Fond des Wagens umdrehte. »Das verstehe ich nicht", sagte er erstaunt. »Bei Fräulein Andronymos brennt Licht!«  Das junge Mädchen auf der Rückbank war groß, schlank und schwarz. Sie trug einen hellgrünen Twinset. Sie fragte den Fahrer: »Sind Sie wirklich sicher, daß alles gutgegangen ist?«  Ihr Begleiter war etwa fünfzig Jahre alt, sehr schlank, braungebrannt und trug einen hellgrauen Anzug aus bestem Tuch, dem man den teuren Maßschneider sofort ansah. Er lächelte das Mädchen an, wobei sich die Enden seines schmalen, langsam ergrauenden Schnurrbartes sanft nach oben bogen.
    »Meine liebe Georgette, wenn ich mich um etwas kümmere, dann geht das immer gut. Im übrigen hat Honfleur vor einiger Zeit angerufen und durchgegeben, daß es ,Tante Amalie besser geht', was bedeutet, daß der Koffer an Bord ist. Das Licht hier kann zweierlei bedeuten: entweder waren Bellils Männer ziemlich schlampig, und dann werde ich demnächst ein Hühnchen mit ihnen rupfen müssen, oder aber die Polizei ist aus irgendeinem Grund dort oben.«  Georgette erschauerte, aber der Mann lächelte noch immer.
    »Es könnte ja sein, daß Bellils Männer die Portiersfrau ins Reich der Träume geschickt haben; vielleicht ist sie wieder aufgewacht und hat die Polizei angerufen. Aber du hast doch absolut nichts zu befürchten, meine Liebe! Du hast ein perfektes Alibi, und  deine Leibwächter sind an Ort und Stelle. Keine Angst also!«  Er nahm das Kinn des jungen Mädchens zwischen Daumen und Zeigefinger und sah sie an.
    »Du kennst ja unsere Abmachungen: Wenn du mitspielst, wirst du es nicht bereuen, solltest du uns allerdings hängenlassen, geht's dir schlecht, das verspreche ich dir!«  Das junge Mädchen senkte die Augen und öffnete die Wagentür. Der Mann gab ihr einen freundschaftlichen Klaps und schaute ihr dann nach, wie sie im Eingang verschwand. Als die Eingangstür hinter ihr ins Schloß gefallen war, ließ er den Buick wieder an und fuhr langsam davon.
    Georgette ging an der Portiersloge vorbei, ohne  hineinzublicken, stieg in den

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