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18 - Orangen und Datteln

18 - Orangen und Datteln

Titel: 18 - Orangen und Datteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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antwortete ich, „und hat dir ein Schaf getötet. Du mußt es holen, denn der Schakal ist in der Nähe, der es sonst verzehren wird.“
    „Er mag es verzehren, denn Allah behüte meinen Fuß, daß er hinaustrete in das Reich des Todes, wo ich zerrissen werde!“
    „Du wirst nicht zerrissen werden, denn die Sultana des schwarzen Panthers ist tot, und ihr Herr liegt bei ihr mit zerschmetterter Stirn.“
    „Allah kerihm, Gott ist gnädig! Sagst du die Wahrheit, Sihdi?“
    „Mein Wort ist wahr! Siehe diese Schuhe, Hassan; sie sind unversehrt, und kein Haar ist mir gekrümmt; aber mein Surat ist erklungen, und nun liegen die Panther niedergestreckt durch die Faust des Todes. Kommt, ihr Männer, und helft, sie herbeizuschaffen!“
    Diese Worte brachten eine außerordentliche Aufregung unter den Leuten hervor. Sie wollten mir nicht glauben, und es kostete mich nicht wenig Überredungsgabe, sie endlich zum Mitgehen zu bewegen.
    Man brannte Fackeln aus Palmenfaser an und folgte mir. Als wir der Hürde nahten, drängten sich die Schafe, vom lodernden Brand erschreckt, ängstlich zusammen. Die jetzt folgende Szene ist unmöglich zu beschreiben. Kaum erblickten die Araber die beiden erlegten Tiere, so stürzten sie sich auf sie, schlugen sie mit den Fäusten, traten sie mit den Absätzen und schimpften sie mit allen möglichen Schandwörtern, von denen die arabische Sprache einen beinahe unerschöpflichen Vorrat besitzt. Hassan el Kebihr war der lauteste von allen. Er wandte sich schließlich auch an mich:
    „Sihdi, du bist der größte Jäger, den meine Augen gesehen haben; du bist noch größer als der Emir-el-Areth (Gérard), welcher der Herr des Löwen war. Wenn ich singe von den Siret el modschaheddin (Taten der Kämpfer) und wenn ich erzähle von den Siret el behluwan (Taten der Helden), so werde ich deinen Namen nicht vergessen, sondern ihn rühmen vor den Ohren der Gläubigen!“
    Der Araber spricht gern fulminant und liebt es, seine Gefühle im Superlativ auszudrücken. Auch der Staffelsteiner konnte sein Erstaunen nicht verbergen.
    „Maschallah, tausend Schwerebrett, is dos aan Schuß gewes'n. Die Katz' ist grad ins Aug' getroff'n und die andre halt auch nit schlechter! Ich hob' noch gar kaan solch Viehzeug geseh'n und nit geglaubt, was der Panther für aan Bursch' sein kann. Meine Büchs' hätt' wohl gewankt, wenn ich dabeigewes'n wär!“
    Die Tiere wurden im Triumpf nach dem Serai fortgeschleift, wo ich ihnen das Fell abstreifte; dann gingen wir zur Ruhe.
    Am andern Morgen erhob sich vor dem Aufbruch ein heißer Streit zwischen Hassan el Kebihr und dem Staffelsteiner, und ich eilte hinaus, um den Zank zu schlichten. Josef Korndörfer hatte das Fell des Pantherweibchens unter meinen und dasjenige des Männchens unter seinen Sattel gelegt, eine Manipulation, mit welcher sich der Kubaschi nicht einverstanden erklärte.
    „Du bist ein Franke, der noch nie eine Moshia betreten hat“, meinte der letztere, „und willst mich um das Recht des Gläubigen betrügen? Hast du jemals einen Ungläubigen gesehen, der auf dem Fell des Panthers reitet?“
    „Hast du ihn erlegt, Djezzar-Bei, du Menschenwürger?“ lachte der frühere Chasseur d'Afrique.
    „Der Sihdi hat ihn erlegt, weil Hassan el Kebihr, vor dem die Tiere zittern, bei ihm ist. Das Fell gehört unter meinen Sattel, denn was bist du gegen den Kubaschi en Nurab? Bin ich nicht Diener gewesen an der berühmten Universität der Moshia El Azhar zu Cahira, das ihr Kairo nennt? Ich habe die weisen Männer gesehen, die dort ein und aus gingen; wen aber hast du gesehen und an welcher Schule bist du gewesen?“
    „Ich habe gesehen unsern Sihdi, in dessen Kopf mehr Weisheit steckt als in eurer ganzen Moshia El Azhar in Cahira, und bin gewesen in der Schule zu Kaltenbrunn bei Staffelstein, wo deine gelehrten Männer auf die letzte Bank zu sitzen kämen“, verteidigte sich der Bayer unter fortwährendem Lachen.
    „Nun wohl! Aber kennst du meinen Namen? Ich heißte Hassan-Ben-Abulfeda-Ibn-Haukal al Wardi-Jussuf-Ibn-Abul-Foslan-Ben-Ishak al Duli. Wie aber heißt du? Mein Name ist lang wie der Fluß, der durch die Berge rollt; der deinige aber klein wie der Tropfen, der schmutzig von dem Blatt fällt.“
    „Beschmutze meinen Namen nit, denn er is auch der deinige! Ich heiße Jussuf wie du.“
    „Weißt du, daß Jussuf nur ein Gläubiger heißen darf. Du bist ein Franke und wirst Jussef genannt. Merke dir das! Und du hast nur diesen einen Namen!“
    „Oho! Hast du nit

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