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180 - Der Schrei des Dämons

180 - Der Schrei des Dämons

Titel: 180 - Der Schrei des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zeit-Dämon von ihren Gnaden. Du mußtest tun, was sie dir befahl.«
    »Ich handelte dennoch zumeist nach eigenem Gutdünken.«
    Gaddol war kaum in Erscheinung getreten, wußte aber dennoch bestens Bescheid. Es mißfiel Terence Pasquanell, daß der Ober-Ghoul in diesem Ton mit ihm redete. Gaddol sah in ihm einen Emporkömmling, vor dem er keinen Respekt zu haben brauchte. Er sollte sich das schnellstens abgewöhnen.
    »Yora beherrschte dich.«
    »Das ist vorbei«, gab Terence Pasquanell grimmig zurück. »Seit mir der Zauberhelm gehört, bin ich mein eigener Herr.«
    »Warum bist du auf diesen Friedhof gekommen?« wollte Gaddol wissen.
    »Ich hatte gehört, daß du hier bist, und wollte mit dir reden.«
    »Du hast einen Ghoul getötet.«
    »Ich bin trotzdem nicht euer Feind. Der Leichenfresser war zu eifrig. Er hätte mich zuerst anhören sollen. Statt dessen stürzte er sich auf mich und wollte mir das Leben nehmen. Ich habe mich verteidigt und den Angreifer besiegt. Hättest du an meiner Stelle anders gehandelt? Dieser eine Tote sollte nicht zwischen uns stehen, Gaddol. Ich komme in Frieden.«
    Der Ober-Ghoul grinste mit spitzen Zähnen. »Hast du mir ein Geschenk mitgebracht? Den Helm etwa?«
    Terence Pasquanell versteifte. »Von meinem Helm werde ich mich niemals trennen.«
    »Ich möchte ihn aber haben.«
    »Du müßtest mich töten, um ihn zu bekommen«, sagte der Werwolfjäger rauh.
    »Ich glaube nicht, daß das sehr schwierig wäre. Wir sind in der Überzahl.«
    »Ich bin auf der Suche nach einer Aufgabe, die mich ausfüllt. Ich bin gekommen, um dir meine Hilfe anzubieten.«
    »Vielleicht wollen wir uns von einem, der keiner von uns ist, nicht helfen lassen.«
    »Das wäre töricht von euch. Ihr könnt jedermanns Hilfe gebrauchen.«
    »Vielleicht wollen wir in niemandes Schuld stehen«, sagte Gaddol. »Was verlangst du für deine Unterstützung?«
    »Darüber reden wir, wenn ihr euer Ziel erreicht habt.«
    »Du legst dich nicht gern fest«, sagte Gaddol. »Ich nehme doch lieber nur deinen Helm.«
    Terence Pasquanells Gesicht wurde hart. »Versuche lieber nicht, ihn mir wegzunehmen. Ich würde die Zauberkraft nur ungern gegen dich einsetzen, aber ich würde es tun, wenn du mich dazu zwingst. Nimm die Hand, die ich dir entgegenstrecke. Schlag ein, Gaddol. Sag ja zu einem Bündnis, das euch viele Vorteile bringen wird.«
    Gaddol war davon nicht so überzeugt wie der bärtige Werwolfjäger. Sollte er dessen Angebot ablehnen oder annehmen? Der Zauberhelm machte Terence Pasquanell stark, ohne ihn war er nur ein blinder, hilfloser Zombie.
    War es nicht vernünftiger, ihm den Helm einfach wegzunehmen und ihn zum Teufel zu schicken?
    »Wie willst du von diesem Bündnis profitieren?« fragte der Ober-Ghoul.
    »Ich bin dabei, wertn ihr eine neue Rangordnung in der Hölle schafft. Das ist eine Revolution, die Geschichte macht. Daran teilzunehmen, würde mir sehr viel bedeuten.«
    »Du weißt, daß kein Dämon dem anderen trauen darf. Vielleicht hast du die Absicht, mir bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken zu fallen und dich zum Herrscher der Ghouls zu machen.«
    »Das habe ich nicht vor«, erwiderte Pasquanell.
    »Vielleicht kann mich ein Treuebeweis überzeugen«, sagte Gaddol.
    »Was soll ich tun?« fragte der Mann mit dem goldenen Flügelhelm.
    Gaddols gelbe Äugen verengten sich, Haß verzerrte sein feistes Gesicht. »Ich bin in diese Stadt gekommen, weil hier Shlaaks aufgetaucht sind. Sie werden von Laorr angeführt. Veccen ist sein Stellvertreter. Diese verfluchte Shlaak-Brut will London einer großen Säuberung unterziehen, die erst enden soll, wenn es keinen Ghoul mehr gibt. Zwischen uns und Shlaaks besteht eine Feindschaft, die so weit zurückreicht, daß niemand sie zurückverfolgen kann. Wo Shlaaks auftauchen, ist kein Platz für Ghouls. Das ist die uralte Regel. Laorr handelt danach. Bring mir seinen Kopf, und das angebotene Bündnis ist perfekt.«
    ***
    Während Gaddol —seinem Wesen entsprechend - in einem Mausoleum residierte, wohnte Laorr in einem kleinen Motel im Norden der Stadt.
    Er blieb nie lange an einem Ort. Mal wohnte er in einem Apartment, mal in einem Bungalow, dann in einem Penthouse oder in einem Hotel.
    Er wußte, daß Gaddol gekommen war, um seinen Brüdern beizustehen, und es verstand sich von selbst, daß er diese größer gewordene Herausforderung mit Freude annahm, denn jeder Shlaak träumte davon, den Ober-Ghoul zu besiegen.
    In der Gestalt eines Menschen, dem scheinbar nichts

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