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1802 - Stiefkinder der Sonne

Titel: 1802 - Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aktivierte er sein Flugaggregat. In der Stadt würde er sich sicherer fühlen als auf dem flachen Land.
     
    6.
     
    Mit dem Start der Korvetten war der Fall Gloom Bechner für den LFT-Kommissar abgehakt. Es gab Wichtigeres, dem er sich zuwenden mußte, vor allem würde sich ein ähnlich unangenehmer Zwischenfall nicht mehr ereignen. Zudem wußte er die Verfolgung der Reporter bei Drenderbaum in den besten Händen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Bruno mit dem Medienmann zurückkehrte. Bechner drohte der Lizenzentzug, von einem Strafverfahren ganz zu schweigen.
    „Hast du deine Meinung geändert, Cistolo?" murmelte Myles Kantor wie beiläufig. „Ich meine, ein einziges Beiboot mit Rhodan, Bull und den besten Wissenschaftlern von der GILGAMESCH ..."
    „Ich vertrete die Interessen Terras und der LFT, nicht die einiger Unbekannter von Camelot", sagte Khan scharf.
    „So darfst du das nicht sehen."
    „Wie dann? Sag’s mir. Was ist los auf Camelot?"
    Myles Kantor preßte die Lippen aufeinander und schwieg. Er hatte versucht, mit dem Kommissar zu reden, hatte mit ihm als vielversprechendsten Landeplatz die Stadt festgelegt, die rund um das Bohrkopf-Objekt entstanden war, aber sooft er begonnen hatte, die Sprache auf Perry Rhodan und die GILGAMESCH zu bringen, war eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen entstanden.
    Die Landevorbereitungen liefen. Nach einem Bremsmanöver verließ die PAPERMOON den Orbit und fiel, nur mit wenigen Sekundenkilometern, dem Planeten entgegen.
    Erstmals lagen umfassende Daten vor. Mäßig fruchtbare, steppenartige Regionen prägten Trokan. Die Zivilisation konzentrierte sich auf den fruchtbareren Äquatorialbereich, vor allem auf sieben größere Städte.
    Weit verstreute Einzelgehöfte und kleinere Siedlungen rundeten das Bild ab.
    Die Ballungsgebiete waren groß genug, um jeweils mehreren hunderttausend Einwohnern Lebensraum zu bieten. Eine einzige Stadt hob sich von den anderen ab. Ausschlaggebend war ihre Lage an einem der wenigen Flüsse, aber mehr noch die Tatsache, daß ziemlich genau in ihrem Zentrum der Bohrkopf aufragte.
    Dieses eigenwillige Gebilde war erstmals von Bord der POLYAMID - vor der Explosion - aus registriert worden, als es sich mit einer Größe von lediglich dreißig Zentimetern aus dem Boden gewühlt hatte.
    Es war schnell gewachsen, bis zur imposanten Höhe von 1089 Metern, und sein Äußeres hatte es all die Jahrmillionen hindurch nicht mehr verändert. Ein Bauwerk, das für die Ewigkeit geschaffen schien.
    Zwangsläufig war in der Nähe des Bohrkopfes eine Ansiedlung entstanden, wenn auch mit respektvoller Distanz. Myles Kantors Behauptung, für die Trokaner sei das Bauwerk zweifelsohne ein verehrungswürdiges Heiligtum, hatte etwas zwingend Logisches. Trotzdem warf Khan seinen Entschluß nicht mehr um, mit der PAPERMOON auf dem Platz vor dem Gebäude zu landen.
    Und noch etwas war für seinen Entschluß ausschlaggebend: Chefwissenschaftler Thooker hatte im Innern starke fünfdimensionale Schirmfelder angemessen. Möglicherweise war von hier aus das Temporalfeld gesteuert worden.
    Der Kugelraumer tauchte in die äußere Atmosphäre ein.
    „Landung erfolgt in acht Minuten."
    Khan wandte sich über Interkom an die für den ersten Landgang ausgewählten Experten: „Alle Mitglieder des Begrüßungsteams begeben sich zur Hangarschleuse Drei/A. Die Standardausrüstung ist vorbereitet."
    „Wir sind nicht mehr die ersten Menschen, die auf Trokan landen", fügte er leise hinzu, doch da hatte er den Interkom schon wieder abgeschaltet.
    Abgesehen von der stabilen 5-D-Messung unbekannten Ursprungs erfolgten einzelne, äußerst schwache Energieortungen. Es handelte sich um elektrischen Strom, der im Bereich der Stadt erzeugt und auch verbraucht wurde. Vermutlich schaffte ein Wasserkraftwerk die Versorgung einiger tausend einfacher Glühlampen. Der Funkäther blieb taub, so weit war die Entwicklung der Trokaner noch nicht vorangeschritten.
    Khan verzichtete auf eine intensive optische Suche nach den Eingeborenen in den Straßen der Stadt.
    Nach der Landung würde sich vieles von selbst ergeben. Im groben Überblick erschienen die Gassen und Plätze wie leergefegt. Aber nicht die aus dem Himmel fallende PAPERMOON hatte die Trokaner erschreckt, sondern die erste Nacht, die nach Äonen gleichbleibender Dämmerung über sie hereingebrochen war.
    Sie suchten Zuflucht und Schutz in ihren Häusern. Vor der Schwärze, die alles zu verschlingen drohte.
    Und wahrscheinlich auch vor

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