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1802 - Stiefkinder der Sonne

Titel: 1802 - Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohnehin keiner.
    Mittels Impulsgeber aktivierte Gloom Bechner das Deflektorfeld der PERSIA. Die Konturen der Space-Jet begannen zu verschwimmen, ein kaum wahrnehmbares Flirren lag in der Luft, dann war das Schiff verschwunden. Lediglich merkwürdige Abdrücke im sandverwehten Untergrund verrieten, daß die Natur nicht so unberührt war, wie es den Anschein hatte.
    Bechner ertappte sich dabei, daß er aus weit aufgerissenen Augen das Firmament absuchte. Mehrere helle Sterne zogen mit beachtlicher Geschwindigkeit ihre Bahn - die Forschungsschiffe, die seit Stunden Daten über Trokan sammelten.
    Bechners Gedanken huschten weiter, ans Ende des Universums. Und ans Ende der Zeit.
    Da war es wieder, dieses unausgesprochene, quälende „Vielleicht".
    Vielleicht schaute jemand, für den Jahrtausende wie ein flüchtiger Lidschlag waren, in diesem Moment auf die Milchstraße herab.
    Vielleicht war das Leben nur ein Traum, ein einziger Gedanke.
    Trotz der wärmenden Kombination fröstelte Gloom Bechner.
     
    *
     
    „Das biegen wir wieder hin", behauptete Bruno Drenderbaum, der mit seiner empathischen Begabung deutlich spürte, daß der LFT-Kommissar mit sich selbst mehr als nur unzufrieden war. Khan balancierte auf einem schmalen Grat zwischen schonungsloser Selbstkritik und unnötiger Selbstzerstörung. „Zugegeben, Bechner ist aalglatt, ein Kerl, der stets auf die Füße fällt - aber was kann er auf einer Welt wie Trokan schon ausrichten?"
    „Er ist Journalist", knurrte Khan. Mit diesem Satz war seiner Meinung nach alles gesagt, was es zu sagen gab. Er hatte schlechte Erfahrungen gesammelt, als er Kommandant eines Stützpunktplaneten gewesen war, und über den eigenen Schatten springen konnte und wollte er nicht. Möglicherweise war es ein Vorurteil, aber die Medienvertreter des 13. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung hatten vor nichts Respekt, weder vor der Privatsphäre des einzelnen noch vor dem Leben an sich. Und wenn horrende Summen gezahlt wurden, um eine Sensation zu provozieren, wenn dabei auch Tote und Verletzte zu beklagen waren, dann war das eine Sauerei sondergleichen, die zum Himmel schrie. Vor allem waren die Urheber niemals angeklagt worden.
    Khan kämpfte gegen seine Emotionen an, seine Hände öffneten und schlossen sich, wie um die Täter von damals zu greifen, aber gleich darauf hatte er sich wieder in der Gewalt, klang seine Stimme ruhig und befehlsgewohnt wie immer.
    „Trokan ist von unseren Kampf- und Wachschiffen abzuriegeln. Es hat sich gezeigt, daß es nicht genügt, die planetare Sphäre zum absoluten Sperrgebiet zu erklären. Ich verlange, daß dreitausend Einheiten bis in längstens sechzig Minuten Position rund um den Planeten beziehen und daß sie nichts und niemanden passieren lassen, der sich nicht durch meine Order ausweisen kann. Nicht einmal ein Meteorit darf den Sperrgürtel durchdringen."
    Den Befehl zur Abriegelung hätte er schon vor mehreren Stunden geben müssen und nicht erst darauf vertrauen, daß seine Order ausreichend war, mit der er Trokan zum Sperrgebiet erklärt hatte. Das war sein Fehler gewesen.
    „Die Besatzung der Space-Jet wird sich für ihre Unverfrorenheit verantworten müssen. -Bruno, ich will, daß du mir diesen Bechner herbeischaffst, bevor er weiteren Ärger verursachen kann. Nimm dir an Leuten mit, wen du brauchst, aber bereinige diese Angelegenheit. Die PAPERMOON wird inzwischen auf dem freien Platz vor dem Bohrkopf landen."
     
    *
     
    Knapp dreißig Kilometer hatten der Chefreporter der TNR und seine Begleiter mit Hilfe ihrer Flugaggregate hinter sich gebracht. Auf einem Hügel erhoben sich die verfallenen Überreste einstmals größerer Gebäude, von hier aus bot sich ein guter Rundblick über das weitläufige, von Feldern in einen bunten Flickenteppich verwandelte Tal. Ein Fluß quälte sich durch die Ebene, er war weder sonderlich breit, noch führte er viel Wasser, dennoch mochte er ausschlaggebend für die Stadtgründung gewesen sein. Wasser bedeutete Leben, auch oder gerade auf einer Welt wie Trokan, auf der es allem Anschein nach nur wenige Gewässer gab. Der spärlichen Wolkendecke nach zu schließen war Regen Mangelware.
    Das Nachtsichtgerät und die Vergrößerung holten die mehrere Kilometer entfernte Stadt nahe heran.
    Flache Ziegelbauten, eingeschossig zumeist, reihten sich aneinander. Sie wirkten uniform, wie aus einem Baukasten geschüttelt und wahllos aufgestellt. Aber daraus zu schließen, daß in der Kultur auf Trokan das

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