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1803 - Der Riese Schimbaa

Titel: 1803 - Der Riese Schimbaa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und stand wohl kurz vor dem beginnenden körperlichen Verfall. Aber sie war hartnäckig und dachte nicht daran, mit den Freiatmern zusammenzuarbeiten. Auch jetzt nicht.
    Nur Schimbaa konnte Kummerog den Weg öffnen, und nur die Jünger des Kummerog hatten das Recht, Schimbaa zu erschaffen. Das war Presto Gos Überzeugung. Aus ihrer Verachtung für Gen Triokod und seine herrachischen Freiatmer hatte sie nie ein Hehl gemacht.
    Presto Go würde den Wettlauf um die Gunst Kummerogs verlieren.
    Takkars Finger umklammerten das seltsame Kästchen. Seit wenigen Augenblicken glaubte er, eine unerklärliche Wärme zu spüren, die von dem fremden Material ausstrahlte.
    „Bringe den Kasten weit weg von Moond", hatte Roban Gom ihn aufgefordert, „und dann komm zurück."
    Wann sollte er zurückkehren? Er wußte es nicht. War jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen?
    Takkar konnte die Gesichter der Herneach im Gegenzug erkennen; sie wirkten angespannt und erwartungsvoll. Kinder waren ebenso auf dem Weg nach Moond wie Greise, die sich kaum noch auf dem Dach des Zuges halten konnten. Einige hatten sich mit Seilen aus Thunamfasern festgebunden, andere ...
    Eine heftige Bö wirbelte den Rauch auf. Dreck und ausgerissene Pflanzenteile prasselten durch die leeren Fensterhöhlen in den Waggon und häuften sich vor den Sitzen an.
    Einige Herreach verloren ihren Halt auf dem Zugdach. Sie stürzten auf die Gleise, wurden überrollt und getötet oder zumindest so schwer verletzt, daß sie dem Tod näher waren als dem Leben. Der Staub der Welt hatte sie geboren, zu Staub wurden sie wieder das war der Kreislauf, seit Äonen so festgelegt, und niemand brauchte sich Gedanken zu machen, warum das so war.
    Zwei der silbernen Intarsien auf dem Kästchen hatte zu leuchten begonnen. Takkar mußte zweimal hinsehen, um sicher zu sein, daß er keiner Täuschung aufsaß.
    Immer mehr der verschnörkelten Linien strahlten ein eigentümliches Licht aus. Irgendwie erinnerte ihn dieses fahle Leuchten an die Zeit, bevor der Himmel zerrissen worden war, an die gleichmäßige Helligkeit über der Welt, die weder heftige Gewitter noch Sturm geboren hatte ...
    Der Zug bremste ab. So gleichmäßig und ruhig und ohne das sonst übliche Kreischen und Rucken, daß es ihm beinahe nicht aufgefallen wäre. Nur unmittelbar vor dem Stillstand war eine sanfte Erschütterung wahrzunehmen.
    Ein Schatten schob sich vor die Sonne - eine fliegende Kugel wie die auf dem Tempelplatz, nur sehr viel kleiner. Trotzdem übertraf ihr Durchmesser immer noch die Länge des Zuges.
    Fasziniert blickte Takkar nach draußen. Auch die Herreach hatten schon Versuche unternommen, sich in die Luft ihrer Welt zu erheben; sie hatten dazu Stoffe zusammengenäht, die sie durch die Vebrennungsgase von BraadZiegeln ebenfalls annähernd zu Kugelform aufgebläht hatten.
    So sehr er sich auch anstrengte, er sah nicht, wo die Fremden mit den lächerlich kleinen Nas-Organen ein Feuer unter ihrem Raumschiff angezündet hatten, um es in der Schwebe zu halten. Sehr schnell kam ihm der Verdacht, daß sie sich möglicherweise anderer Mittel bedienten.
    Zwei Terraner schwangen sich in den Zug, betraten das Abteil, richteten merkwürdige Geräte auf ihn.
    „Der Herreach hat den Sender. Das darf doch nicht wahr sein! <„Also hat Bechner uns an der Nase herumgeführt."
    Taktrar umklammerte das Kästchen fester. Bis an die Wand wich er zurück. Die Terraner waren kleiner als er, aber sie wirkten nicht schwächlich. Ihre Gesichter waren seltsam ausdruckslos, beinahe starr, in ihnen zu lesen war so gut wie ausgeschlossen. Die winzigen Nas-Organe und der viel zu groß geratene Mund mit den häßlich weit vorne stehenden geteilten Kauleisten ließen keine Regung erkennen. Ihre Augen waren mehrfarbig und standen so seltsam im Gesicht, daß sie wohl alles, was sie wahrnahmen, doppelt sahen. Ungefähr wie ein Herreach, der zu viel vergorenen Bloom-Saft getrunken hatte.
    „Die Sendung ist vorbei", sagte der Kleinere von beiden. Er war etwa so groß wie ein Kind. „Aber diesmal haben wir einen, der uns zu Bechner führen kann."
    „Ich grüße euch", murmelte Taktrar. >Kummerogs Ankunft ist nahe." Ein Seitenblick verriet ihm, daß die beiden Bauern verschwunden waren. Sie zogen es vor, den Terranern aus dem Wegzugehen. Er hätte das liebend gerne auch getan, aber es war unmöglich. Es brachte ihm nichts, sich aus dem Fenster zu stürzen der Gegenzug war längst vorbei. Im schlimmsten Fall brach er sich nur einen Arm oder ein

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