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1803 - Der Riese Schimbaa

Titel: 1803 - Der Riese Schimbaa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bein, aber bestimmt nicht den Hals.
    „Wer hat dir den Sender gegeben?"
    Taktrar starrte Löcher in die Luft. Was konnten die Terraner schon anderes tun, als dem Lauf des Lebens nachzuhelfen?
    „Du tust dir selbst und deinem Volk keinen Gefallen, wenn du schweigst. Die Herneach stehen unter Schock, aber ..."
    „Es geht wieder los!" stieß der andere hervor. „Die Aufzeichnung wird von neuem abgespielt."
    „Tut mir leid, mein Freund! Ich weiß, du bist unschlüssig und kannst selbst am wenigsten dafür, aber ich lasse mir von diesen Reportern nicht auf der Nase herumtanzen."
    Der Terraner von der Größe eines Kindes meinte mit Nase zweifellos das Nas Organ. Und ausgerechnet er, der über das mickrigste Nas-Organ verfügte, das man sich vorstellen konnte, ausgerechnet er wollte niemanden darauf herumtanzen lassen. Die Terraner waren nicht richtig im Kopf. Aber durfte man das von einem Volk überhaupt erwarten, das zwischen den Sonnen flog? So wie die Sonne innerhalb kürzester Zeit die Haut verbrannte, so verbrannte sie ihnen auch die Gehirne. Tak Taktrar empfand die Fortführung dieses Gedankens als konsequent.
    Daß er den Kleinen unterschätzte, wurde ihm erst bewußt, als der ihm den Kasten entriß und aus der Fensteröffnung warf. Vergeblich setzte er sich zur Wehr. Seine Fäuste trafen den Terraner nicht, sondern stießen vor seinem Körper auf unsichtbaren, unüberwindbaren Widerstand.
    „Beruhige dich, Herreach! Niemand will dir etwas Böses."
    Ein Glutstrahl brach aus der Hand des Kleinen hervor, traf das neben den Gleisen liegende Kästchen und ließ es in einer dumpfen Explosion verglühen.
    „Du begleitest uns zurück nach Moond. - Der Haß, den du hegst, ist unnötig. Ich habe nichts Böses getan. -Auch Gleichgültigkeit bringt dich nicht weiter. Dein Leben, Herneach, ist zu schade, es gedankenlos wegzuwerfen."
    Tak Taktrar verstand die Welt nicht mehr. Wer war der Fremde, daß er seine Gefühle kannte wie er selbst?
    Ich will sterben, dachte er. Alles andere ist mir zu verwirrend und zu kompliziert.
     
    *
     
    „In diesem Moment", sagte Gloom Bechner spöttisch, „geht die zweite Sendung raus. Drenderbaum wird fluchen, wenn er uns wieder nicht kriegt. Ich wünschte, ich könnte sein Gesicht sehen."
    Sie hatten die unterirdische Enge verlassen. Weil sie für weitere Reportagen Freiheit brauchten und weil sie Drenderbaum immer einen Schritt voraus sein mußten. Deshalb hatte er auf Roban Gom eingeredet, bis dieser ihn in die Innenbezirke von Moond geführt hatte. Und er hatte einen Ort vereinbart, an dem er Gen Triokod treffen würde.
    Bislang hatten die Reporter von der Millionenstadt nur einen kleinen, nicht eben repräsentativen Ausschnitt gesehen. Obwohl sich an der Leichtbauweise der Häuser wenig änderte, wirkten die Straßen im Zentrum doch sauberer, waren die Fassaden hie und da sogar liebevoll verziert. .
    Die Kneipe, die sie ansteuerten, trug den sinnigen Namen Quell der Schöpfung. Vielleicht, weil sich vom Eingang aus ein nahezu ungehinderter Blick auf den Tempel bot.
    Mirco Adasta speicherte stimmungsvolle Panoramaaufnahmen. Die untergehende Sonne wanderte schräg am Bohrkopf entlang, ihre Strahlen hüllten das sandfarbene Monument in purpurnes Rot. Daneben wirkte die PAPERMOON wie ein Fremdkörper aus einer anderen Welt.
    „Das Schiff stört", kommentierte Bechner trocken. „Aber die LFT hat ihre Finger eben überall drin."
    Die Kneipe ähnelte allen Kneipen überall in der Milchstraße. Abgesehen von der fehlenden Technisierung hätte sie auf dem Raumhafen von Arkon ebenso stehen können wie auf einer unbedeutenden Siedlungswelt. Anonymes Halbdunkel, Nischen und eine Theke, an der so gut wie nie ein Platz zu ergattern war. Dazu die Luft so dick wie karghisische Erbsensuppe und angefüllt mit allen Gerüchen des Universums.
    Schweiß und Alkoholdunst vermischten sich zu einem markanten Aroma.
    Im Gegensatz zu anderen Welten fehlte im Quell der Schöpfung das anrüchige Element. Hier lungerten keine kriminellen Elemente herum; keine zwangsneurotischen Roboter setzten sich in Pose, um illegal an Austauschchips zu gelangen; keine spinnenbeinigen, glubschäugigen oder mit Fischschuppen überzogenen Schönheiten kassierten gestrandete Existenzen ab. In Moond wirkte die Kneipe bieder.
    „Ein schöner Tag", sagte Gloom Bechner, als sich alle Blicke auf ihn und seine Begleiter konzentrierten.
    „Kummerog ist nahe." .
    Die Herreach taxierten ihn abschätzend, das war wie

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