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1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte eine tiefe Altstimme. „Donder Pereira spricht. Wie ich sehe, ist der Gleiter unbeschädigt."
    „Das ist aber auch alles", knurrte Cistolo Khan. „Hättet ihr euch nicht ein wenig mehr beeilen können?"
    „Tut mir leid. Das Schicksal scheint gegen uns zu sein. An anderen Einsatzorten hatten die Teams mehr Glück. Inzwischen haben wir alles im Griff. Es fallen keine Herreach mehr in den Abgrund, falls dich das beruhigt."
    „Nein."
    Ein Holo baute sich auf und zeigte das vergrämte, aber dennoch gefaßte Gesicht der Frau.
    „Nun gut, Khan. Du bist unser Einsatzleiter. Ich gebe dir einen Überblick über die Zahl der Opfer."
    Der LFT-Kommissar knirschte mit den Zähnen.
    „Mach’s kurz."
    „Dreiundzwanzig Herreach sind abgestürzt. Weitere neun sind bei dem Gedränge am Abgrund ums Leben gekommen."
    „Wenn du jetzt denkst, daß ich aufatme, dann irrst du dich."
    „Wofür hältst du mich? Bis später." Das Hologramm erlosch. Cistolo Khan rief sich in Erinnerung, was er über diese Frau wußte. Viel war es nicht. Seit sie ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hatte, zählte sie zu den typischen Einzelgängern. Die Spuren hatten sich tief in ihr Gesicht eingegraben.
    Zwischen den Space-Jets tauchten Gleiter auf. Prett Boemer schickte zusätzliche Unterstützung zum Abtransport der Herreach. Diese ließen es kommentarlos geschehen, daß die Fremden sie in Fahrzeuge luden oder in den Fesselfeldern abtransportierten. Die Gefahr, in der sie sich bis vor kurzem befunden hatten, brachte sie nicht aus der Fassung.
    Der Tod zählte zu den Dingen im Leben, für die sie sich nicht interessierten. Entweder trat er ein oder nicht.
    Dafür stellten sie Fragen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit diesen Wesen lernten sie langsam, aber gründlich. Sie bestaunten die Fahrzeuge und die unsichtbaren Energiefelder, verglichen sie mit Geisterbahnen, die nachts zwischen den Städten verkehrten. In der Mythologie der Herreach gab es Tschukas, die sich nicht von den herkömmlichen Zügen unterschieden. Wer jedoch zustieg, verschwand für immer und ewig von der Welt.
    Donder Pereira setzte ihn und sein Fahrzeug einen Kilometer vom Erdspalt entfernt ab. Die Space-Jet zog sich umgehend zurück und steuerte den nächsten Einsatzort an. Cistolo Khan überließ es den Besatzungen der anderen Gleiter, sich mit den Herreach auseinanderzusetzen.
    „Syntron, ich will einen Komplettcheck", verlangte der LFT-Kommissar.
    „Wird bereits durchgeführt, Cistolo. Das Ergebnis kommt - jetzt. Außer einer übermäßigen Belastung der Antriebssysteme gibt’s nichts zu melden. Schäden liegen keine vor."
    „Na, das ist ja etwas." Khan schlug Drenderbaum auf die Schulter. „He, Bruno! Laß dich nicht so hängen!"
    Drenderbaums Erschütterung war echt. Er schauspielerte nicht wie sooft bei anderen Gelegenheiten, wenn es darum ging, Menschen einen falschen Eindruck von sich zu vermitteln. Mit hängenden Schultern saß er da, und als er den Helm seines SERUNS öffnete, blickte Cistolo Khan in ein völlig eingefallenes Gesicht mit tief in den Höhlen liegenden Augen. Bruno Drenderbaum sah aus, als sei er schon seit Stunden tot.
    Im nächsten Augenblick aber straffte sich seine Gestalt. Entschlossen betätigte er eines der kochempfindlichen Sensorfelder an der Steuerkonsole.
    „Wichtige Neuigkeiten", sagte er laut. „Myles kommt per Hologramm. Und NATHAN baut soeben eine Hyperfunkbrücke zu uns auf."
     
    *
     
    Der terranische Chefwissenschaftler stand zwischen den Trümmern im Innern des Kummerog-Tempels.
    Hinter seinem Rücken arbeiteten sich Terraner und Herreach durch den Wust dessen, was der Riese Schimbaa übriggelassen hatte. All das erkannten die beiden Insassen des Gleiters in dem dreidimensionalen Hologramm, das zwischen den Sesseln aufragte.
    „Guten Abend", sagte Myles. Wie immer wirkte er übernächtigt. Die Haare standen ihm nach allen Richtungen. An Blässe übertraf er Bruno Drenderbaum um etliche Nuancen. „Ich bin froh, euch heil wiederzusehen."
    „Danke gleichfalls", grinste Cistolo Khan. „Das kann jedem passieren."
    „Was meinst du damit?"
    „Ach nichts. Sollte ein Scherz sein."
    „Tut mir leid, Cis. Zum Scherzen bin ich überhaupt nicht aufgelegt."
    „Natürlich. Entschuldige, Myles."
    Die lunare Großsyntronik meldete sich.
    „NATHAN an alle! Die Analyse der jüngsten Vorgänge auf dem vierten Planeten ist abgeschlossen."
    NATHAN projizierte - über den Syntron - ein Hologramm mit einem Meter Durchmesser in die

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