Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1804 - Kampf ums Überleben

Titel: 1804 - Kampf ums Überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kabine des Gleiters. Eine verkleinerte, naturgetreue Abbildung des vierten Planeten leuchtete auf.
    „Die Projektion enthält die Voraussage für die kommenden sieben Tage. Der Zeitraffer faßt für euch Bilder zusammen, die er im DreißigMinuten-Rhythmus aufgenommen hat. Vulkanische Aktivität ist rot hervorgehoben. Luftwirbel erscheinen als grüne Gebilde."
    Zu dritt starrten sie auf die Planetenkugel. Die winzigen roten Flecken auf der braunen Oberfläche verliehen Trokan das Aussehen eines Gesichts voller Masern oder Pickel. Die Flecken vergrößerten sich immer mehr, die braune Gesteinskruste des Planeten erhielt Risse und erste Verwerfungen. Ganze Landstriche hoben und senkten sich. An ihren Rändern entstanden Bruchstellen, und diese erstreckten sich teilweise über tausend Kilometer. Drei der sieben HerreachStädte befanden sich in unmittelbarer Gefahr.
    „Durch die regelmäßigen Temperaturwechsel am Morgen und am Abend kommt Trokan nicht mehr zur Ruhe", fuhr NATHAN fort. „Die seismologischen Aktivitäten schaukeln sich auf. Die Veränderungen in der Gesteinskruste führen zu einer Schwingungsbewegung des Magnet- tfeldes, und das wiederum zieht ene zunehmende Instabilität des gesamten Rotationssystems nach sich. An den Polen bilden sich riesige Wirbelstürme, die bald auf die gesamte Lufthülle übergreifen werden."
    „Mit anderen Worten, die Zivilisation der Herreach steht auf des Messers Schneide", zitierte Cistolo Khan eine alte terranische Redewendung.
    „Sie wird die Katastrophe unter den gegebenen Umständen nicht überleben", präzisierte NATHAN. „Ich übermittle jetzt entsprechende Einsatzpläne an alle Schiffe. Derzeit besteht noch die realistische Chance, die Katastrophe einzudämmen. Wenn der Planet erst einmal seinen gesamten Gesteinsmantel absprengt, ist es zu spät. Und dies wird in hundert Tagen der Fall sein, wenn ihr nichts dagegen unternehmt."
    Hundert Tage - das war weniger als die vier Monate, die NATHAN anfangs genannt hatte. Khan hegte starke Zweifel, daß sie den Wettlauf gegen die Zeit in irgendeiner Form gewinnen konnten.
    „Wir setzen alle verfügbaren Schiffe ein", sagte er hastig. „Khan an PAPERMOON: Der Einsatzplan NATHANS ist sofort in die Tat umzusetzen."
    „Tut mir leid. Er läuft erst in zehn Minuten an, Cistolo", kam prompt die Antwort von Prett Boemer.
    „Wir koordinieren derzeit die Messungen der Roboteinheiten und verteilen die Schiffe über die Planetenoberfläche."
    „Wenigstens einer, der mitdenkt. Danke, Prett."
    Myles Kantor strich sich seine Haarsträhne aus der Stirn. „Ihr könnt jederzeit mit mir rechnen. Gebt mir Bescheid, wenn ihr mich braucht."
    Sein Hologramm erlosch, und der LFT-Kommissar blickte seinen Assistenten an.
    „Wenn ich mir nur sicher wäre, daß die Rettung Trokans kein Eigentor ist. Welche Bedeutung haben die Herreach für uns und das Solsystem? Wieso entwickeln sie sich ausgerechnet jetzt und nicht ein paar Jahrhunderte früher?"
    Bruno Drenderbaum zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht ..."begann er. „Wieso versuchen wir eigentlich ständig uns einzureden, daß es da einen Zusammenhang gibt? Trokan stammt aus dem Arresum.
    Vielleicht wären die Herreach dort zum selben Zeitpunkt entstanden."
    Cistolo Khan brummte Unverständliches. Erstarrte durch das Hologramm des Planeten hindurch, das langsam verblaßte. Dann wuchtete er seinen mächtigen Körper herum und ließ sich in den Sessel des Kopiloten fallen. Er rief die Daten NATHANS ab und ging sie intensiv durch.
    „Ich wünschte mir, es wäre tatsächlich ein Zufall", murmelte er. „Aber da gibt es ein paar Fragen, die mir im Kopf herumgehen. Wieso kommt Rhodan daher und präsentiert uns eine Meganon-Welle, die eindeutig nach dem Terranischen Forscher Attaca Meganon benannt ist? Hat er etwa auf diese Entwicklung Trokans gewartet?"
    „Man müßte ihn fragen, Cis."
    „Genau das werden wir tun. Hoffen wir, daß es etwas bringt. Auf keinen Fall werden wir in unserer Wachsamkeit nachlassen."
    Nicht umsonst galt seit dem Auftauchen des Bohrkopfes und der beschleunigten Evolution Trokans im Solsystem Gelb-Alarm. Trokan war nicht nur irgendein Austauschplanet für den verseuchten Mars. Die Ayindi mußten sich damals etwas gedacht haben, als sie gerade diesen Planeten aussuchten und behaupteten, daß es keinen idealeren Ersatz gab.
    Trokan als Windei? Als Trojanisches Pferd und Fünfte Kolonne mitten im Herzen des Menschenreiches?
    Wenn das zutraf, dann steckte nicht ein

Weitere Kostenlose Bücher