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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klang es anders, es gab keinen Zweierklang mehr, ein ganzer Körper wurde gegen die Tür gedroschen.
    Johnny und Bruce schauten in den Gang hinein, während sie sich mit dem Rücken gegen die Tür stemmten und nicht nachgaben.
    Sie kämpften. Sie wussten beide, dass sie so lange durchhalten mussten, bis John Sinclair erschien. Er war derjenige, der diese Bestie stoppen konnte. Auch Johnny hätte das getan, aber ihm fehlten einfach die entsprechenden Waffen, und so mussten sie weiter versuchen, mit Körperkräften das große Übel zu verhindern.
    Es ging nicht lautlos zu. Immer wieder wuchtete sich die Blutsaugerin von innen gegen die Tür. Wenn die Echos dann verklungen waren, hörte man sie schreien, und das hörten nicht nur Johnny und sein Kumpel. Auch die Neugierigen, die sich inzwischen im Flur versammelt hatten. Sie waren durch die Geräusche praktisch aus ihren Zimmern getrieben worden. Jetzt standen sie auf dem Flur, unterhielten sich, riefen Fragen und wollten wissen, wer sich jenseits der Tür verbarg.
    »Sie darf nicht rauskommen!«, rief Bruce Garner.
    »Wer ist sie?«
    »Egal.«
    »Eine von uns?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Wieso das? Was redest du für einen Scheiß?«
    »Es ist, wie ich es sagte, sie war eine von uns!« Garners Stimme überschlug sich fast.
    »Und was ist sie jetzt?«
    »Sie ist gefährlich, genügt euch das?«
    »Sag doch den Namen, du Feigling.«
    »Nein, den sage ich nicht. Ihr könnt mir gestohlen bleiben, verflucht noch mal.«
    Und wieder dröhnte es gegen die Tür. Diesmal noch härter. Je mehr Zeit verging, umso stärker schien die Vampirin zu werden. Sie kam erst jetzt richtig zu Kräften.
    »Halten wir das durch, Johnny?«
    »Mal sehen.«
    »Und was ist, wenn sie es schafft, die Tür aufzubrechen?«
    »Wird es eng.«
    »Für wen?«
    »Nicht nur für uns. Wenn sie uns nicht schafft, wird sie sich an die anderen halten.«
    »Okay, dann kämpfen wir.«
    »Und ob!«
    Es war ein Vorsatz, den sie wirklich durchziehen wollten. Sie würden alles geben, aber dieses Haus war nicht im vorletzten Jahrhundert gebaut worden, wo die Türen noch massiv und schwer gewesen waren. Das fehlte in der heutigen Zeit. Es glich schon einem kleinen Wunder, dass die Tür bisher gehalten hatte.
    Und sie hielt auch weiterhin.
    Wieder donnerte der Körper dagegen. Ein normaler Mensch hätte schon längst aufgegeben, nicht aber eine Blutsaugerin, deren Kräfte denen eines Menschen weit überlegen waren.
    »Das kann nicht mehr lange gut gehen!«, keuchte Bruce.
    »Ich weiß.« Johnny schüttelte den Kopf, er sah die Schweißtropfen von seiner Stirn fliegen. Er fluchte und ärgerte sich über die anderen Typen, die so neugierig herumstanden und sich nicht trauten, sie zu unterstützen.
    »Wie lange noch, Johnny?«
    »Keine Ahnung.« Er stöhnte. »Aber tu mir einen Gefallen und halte durch.«
    »Ich versuche es.«
    Das Holz knirschte jetzt. Es knackte auch. Johnny konnte sich ausrechnen, wann die Tür den Ansturm nicht mehr standhielt und endgültig nachgab.
    Es geschah nach knapp fünf Sekunden. Wieder wuchtete der Körper von innen her gegen das Türblatt. Es gab einen Knall, dann knirschte es, und einen Moment später splitterte das Türblatt aus den Angeln. Jetzt kippte es nach vorn und fiel in den Gang. Die beiden jungen Männer hatten es nicht geschafft, es zu verhindern.
    Flüche waren zu hören. Bevor die Tür auf seinem Körper landete, wollte Johnny weg. Er schrie seinen Kumpel an, ebenfalls zur Seite zu springen, der aber war zu langsam. Er kam nicht weg, und die Tür fiel auf ihn und drückte ihn zu Boden.
    Johnny hatte erwartet, die nackte rothaarige Vampirin zu sehen, doch sie war es nicht, die aus der Türöffnung sprang. Es war eine andere ganz in Schwarz gekleidete junge Frau mit wirren schwarzen Haaren.
    Für einen Moment wollte Johnny aufatmen, doch dann sah er die spitzen Hauer in dem weit geöffneten Mund und wusste, dass auch sie eine Blutsaugerin war.
    Woher war sie so plötzlich gekommen? Oder hatte sich Diana Dobbs in diese Person verwandelt?
    Er konnte nicht länger darüber nachdenken, denn sie griff ihn an wie eine Furie. Ihr bleiches Gesicht war zu einer Fratze verzogen. Sie hatte den Mund weit aufgerissen. Sie brüllte und fauchte zugleich, was auch die Neugierigen hörten.
    Sie starrten sie an. Sie sahen ein Monster und rannten weg. Flucht war ein Mittel, aber daran dachte Johnny Conolly nicht. Er hätte fliehen können, nicht aber Bruce.
    Johnny wollte ihn nicht der Vampirin und

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