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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf mich ein, und was sie sah, konnte ihr nicht gefallen.
    Ich hielt meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta in der Hand und zielte auf sie.
    Sie blieb in ihrer fast gebückten Haltung stehen. Nur den Kopf hob sie an, denn sie wollte sehen, wer ihr da in die Parade gefahren war.
    Ihre Irritation verschwand schnell. Sie lachte, wahrscheinlich über mich und die Pistole.
    »Nein, das schaffst du nicht. Man kann mich nicht mit Kugeln töten. Hau ab, sonst vergesse ich mich und hole mir dein Blut.«
    »Ach ja? Meinst du wirklich? Denkst du, ich bin so blöd und bedrohe dich mit einer Waffe, in der sich normale Bleigeschosse befinden? Ich bin gekommen, um dich zu vernichten. Ich will Monster wie dich aus der Welt fegen, aber nicht mit normalen Geschossen, sondern mit welchen aus geweihtem Silber. Ich hoffe, du weißt, was das bedeutet.«
    Sie sagte nichts.
    Ich ging noch einen Schritt näher.
    Im Flur war es stiller geworden. Selbst einige Gaffer kehrten wieder zurück, während ich die Blutsaugerin weiterhin in Schach hielt. Dass sie eine war, zeigte sie deutlich, denn sie hielt den Mund offen, sodass ich die beiden Blutzähne sah.
    Sie schrie nicht, sie sprach mich nicht an, sie dachte nach, das entnahm ich ihrem Blick. Dicht hinter mir hörte ich Johnnys Stimme. Er sprach mit jemandem, den ich nicht kannte.
    »Alles klar, Bruce?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Und was ist mit dir, Johnny?«
    »Mir geht es gut. Ich bin nicht verletzt.«
    »He«, hörte ich die Stimme des anderen, »das ist ja gar nicht Diana! Mein Gott, das ist Julie Robbins!«
    Johnny starrte die schwarzhaarige Vampirin an und flüsterte dann: »Das ist also die Frau, die dich vor den Schlägern gerettet und später in deinem Apartment Diana Dobbs das Blut ausgesaugt und sie damit ebenfalls zur Vampirin gemacht hat.«
    Jetzt wusste ich, wie die Wiedergängerin hieß. Julie Robbins. Ich hatte den Namen noch nie gehört.
    Aber wo kam diese Person her? Wer hatte sie geschickt? Steckte eine gewisse Justine Cavallo dahinter?
    Es war alles möglich, aber ich wollte mich nur auf Fakten verlassen. Und ich hatte keine Lust, mich hier im Flur mit ihr zu unterhalten.
    »Du gehst jetzt wieder in das Zimmer, aus dem du gekommen bist. Kapiert?«
    »Ja.«
    »Dann los.«
    Ich hoffte, dass die Vampirin mich verstanden hatte. Das schien so zu sein, denn sie setzte sich in Bewegung und steuerte das Apartment an, dessen Türblatt aus den Angeln gerissen war und im Gang lag.
    Als ich den ersten Schritt ging, kam Johnny zu mir. »Danke, John, das war höchste Eisenbahn.«
    »Schon gut.«
    »Kann ich mit rein?«
    »Sicher.«
    »Auch Bruce Garner?«
    »Ja, der auch.« Ich blickte den Jungen an, der unverletzt unter der Tür hervorgekrochen war und nicht unter Schock stand, denn da kannte ich mich aus.
    Wir betraten den Raum. Ein Zimmer, das alles enthielt, was ein Mensch brauchte, abgesehen von einer Nasszelle. Die schloss sich an.
    Johnny stieß einen leisen Schrei aus, als er die nackte Frau auf dem Bett sah. Ihr Mund war weit aufgerissen, die spitzen Eckzähne, die sie vorhin noch gehabt hatte, waren nicht mehr zu sehen. In ihrer linken Brust steckte noch eine dicke Nadel, die ihr Herz durchbohrt haben musste.
    Johnny sah mich an und nickte dann zu der schwarzhaarigen Vampirin hinüber, die wie unbeteiligt neben dem Bett stand. »Sie muss Diana Dobbs getötet haben.«
    »Und erlöst«, fügte ich hinzu. »Offenbar wollte sie das Blut von Bruce selbst trinken.«
    »Es ist mir unbegreiflich, wie sie in das Apartment gelangen konnte«, murmelte Johnny wieder.
    »Du weißt, dass sie so einige Möglichkeiten haben«, erwiderte ich und wandte mich dann an die Vampirin, die Julie Robbins hieß, wie ich von Bruce Garner gehört hatte.
    »Wo kommst du her?«, fragte ich sie.
    Sie grinste.
    »Ich will eine Antwort.«
    »Warum?«
    »Das ist meine Sache. Wer hat dich zur Vampirin gemacht?«
    »Eine mächtige Person.«
    Ich fragte weiter. »Kann es eine Frau gewesen sein?«
    »Möglicherweise.«
    »Eine Frau mit sehr blonden Haaren, die schon zu blond sind, um natürlich zu sein?«
    »Die kenne ich nicht.«
    Schon beim ersten Wort hatte ich das Gefühl, dass sie mich anlog.
    »Ach, du kennst keine Justine Cavallo?«
    »Wer sollte das sein?«
    Es gab für mich keinen Zweifel. Sie log mir frech ins Gesicht, und sie fühlte sich mir noch immer überlegen. Den Zahn wollte ich ihr schnell ziehen.
    »Wenn ich keine normalen Antworten bekomme, werde ich dich auf der Stelle vernichten. Das

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