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1810 - Gier auf Leben

1810 - Gier auf Leben

Titel: 1810 - Gier auf Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist ein Versprechen.«
    »Ich sage, was ich sagen will.«
    »Gut, dann stelle ich dir noch eine Frage.«
    »Bitte.«
    »Wo finde ich Justine Cavallo?«
    Ihre Augen blitzen plötzlich. Dann fing sie an zu lachen und fragte: »Wer ist das?«
    »Schon gut«, sagte ich, »schon gut. Dreh dich um.«
    »Und dann?«
    »Umdrehen!«
    Sie stand nicht weit von der Wand entfernt. Jetzt drehte sie sich um und zeigte mir den Rücken.
    Ich ging auf sie zu. Dann drückte ich die Mündung der Beretta gegen ihren Hinterkopf.
    »Es wäre besser, wenn du redest. Du bist auch als Vampir nicht unsterblich. Da muss nur jemand kommen, der dir Paroli bieten kann. Das bin ich. Und ich will jetzt die Wahrheit wissen. Wo kommst du her und wer hat dich geschickt? Welche Aufgaben hast du sonst noch?«
    »Keine.«
    Ich musste lachen. »Du irrst also nur durch die Welt und suchst nach Blut?«
    »So ist es.«
    »Auch tagsüber?«
    »Ja.«
    »Das ist schon etwas Besonderes. Das deutet auf eine bestimmte Person hin, die zu meinen Feinden zählt. Ich will jetzt wissen, wie ich an sie herankomme.«
    »Weiß ich nicht.«
    Ich drückte mit dem Waffenlauf fester zu, obwohl sie keinen Schmerz spürte.
    »Doch, du weißt es. Du kennst sie, und ich kann mir vorstellen, dass sie dein Blut getrunken hat.«
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie log, das stand fest. Dass ich sie aus der Welt schaffen musste, lag auch auf der Hand. Ich konnte nicht riskieren, dass sie noch weiteren Menschen das Blut nahm.
    »Du weißt, dass ich dich töten kann, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und ich kann dich nicht nur durch meine Waffe vernichten. Es gibt noch etwas anderes.«
    »Ach ja?«
    »Ein Kreuz«, zischte ich ihr ins Ohr. »Ich kann dich auch mit einem Kreuz vernichten. Du würdest von einem Moment zum anderen vergehen.«
    »Tatsächlich?«
    »Soll ich es ausprobieren?«
    »Nein.«
    »Aha. Das kostet dich aber was.«
    »Und was ist es?«
    »Die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Nur die Wahrheit, das ist alles.«
    »Also gut, ich werde reden.«
    »Na, das ist es doch. Dabei brauchst du auch nicht an der Wand zu stehen, du kannst dich setzen.«
    »Wohin?«
    »Setz dich ruhig neben dein Opfer aufs Bett.«
    Sie tat es. Es geschah langsam. Der Druck der Waffenmündung war von ihrem Hals gewichen. Doch ich blieb auf der Hut. Einem Vampir zu trauen konnte tödlich enden, deshalb hielt ich die Mündung auch weiterhin auf sie gerichtet.
    Und ich hatte zwei Zuschauer. Johnny Conolly und sein Kumpel Bruce Garner standen nahe der Tür und schauten zu. Johnny hatte sich wieder gefangen, während Garners Blick einen schon recht unsteten Ausdruck zeigte.
    Beide sagten nichts. Sie konnten mir keine Hinweise geben, ich musste mir allein das Wissenswerte holen.
    Julie Robbins saß jetzt auf der Bettkante. Ich nickte ihr zu und fragte: »Also! Hat Justine Cavallo dich zu einer Blutsaugerin gemacht?«
    »Warum ist das so wichtig für dich?«
    »Das ist es nur teilweise. Ich möchte nur wissen, woran ich bin oder ob ich mich wieder auf die Cavallo freuen kann.«
    »Ja, es war sie.«
    Plötzlich gab es keine Hindernisse mehr. Sie hatte mir eine Antwort gegeben, und es war die Wahrheit. Das nahm ich ihr ab. Sie log nicht. Sie hatte keinen Grund, es zu tun.
    Justine Cavallo war also dabei, sich wieder neue Felder für ihre Aktivität auszusuchen. Dass sie selbst noch nicht aktiv geworden war, lag auf der Hand. Sie musste erst die Lage sondieren, und dafür schickte sie ihre Dienerin los. Dass diese dabei schon beim ersten Versuch auf mich treffen würde, damit hatte wohl keiner gerechnet. Ich am allerwenigsten.
    »Sehr gut.«
    »Noch was?«
    Ich lachte. »Wir fangen doch erst an, meine Liebe. Ja, es geht weiter. Wo hat man dich zur Blutsaugerin gemacht?«
    »Bei ihr.«
    »Und wo ist das?«
    »Das habe ich vergessen.«
    »Schade. Dann muss ich auch vergessen, was ich mir vorgenommen habe. Das hätte anders laufen können.«
    »Was meinst du?«
    »Dich erschießen.«
    »Und warum?«
    »Weil man Vampire nicht am Leben lassen kann. So ist es nun mal. Alles klar?«
    »Ja.«
    »Gut.« Ich hob die Waffe an und zielte auf ihr Herz. Ich zog es bewusst lange hin, sie sollte noch mal eine Chance bekommen, über bestimmte Dinge nachzudenken, was sie auch tat. Sie kam mir mit einem Vorschlag zuvor.
    »Okay, ich werde dir einen Gefallen tun.«
    »Ha, wie großzügig. Ich höre.«
    Julie Robbins legte den Kopf schief. »Immer wieder hast du von Justine Cavallo gesprochen. Sie muss ein

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