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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haarkranz. Und da erkannte sie ihn.
    „Du bist Bruno Drenderbaum !" entfuhr es ihr. Thea mußte sich am Tisch festhalten. „Und der andere muß der Fremde sein, der auf Trokan mit Bully den Platz getauscht hat. Kummerog! Ihr seid von Minias geflohen und ... Wie seid ihr nach Camelot gelangt? Die abgestürzte Jet! Ihr habt euch als Andor Felsch und Simon Dury ausgegeben und den Unfall nur vorgetäuscht, um untertauchen zu können. Und was ist mit Kerom?
    Ihr habt ihn geopfert! Getötet! Er war ein gefährlicher Mitwisser, wie ich es bin ..."
    Ihr Redeschwall brach ab. Thea hatte sich wieder gefaßt. Plötzlich wurde ihr die gefährliche Lage in vollem Umfang bewußt; das klärte ihren Verstand. Sie hätte sich ohrfeigen können, daß sie ihre Gedanken so sprudelnd preisgegeben hatte. Das erhöhte nicht gerade ihre Überlebenschancen. Es wäre besser gewesen, sich dumm zu stellen. Aber dazu war es zu spät.
    Der Schaden war angerichtet.
     
    *
     
    Bruno Drenderbaum hatte den Strahler weggesteckt und sich auf einen Stuhl gesetzt. Er betrachtete sie überlegend aus seinen dunklen Augen. Irgend etwas stimmte nicht mit ihm. Seine Haut sah aus, als sei sie von schlecht verheilten Verbrennungen entstellt.
    „Ich nehme an, ihr habt auf Camelot die Geschehnisse im Solsystem mitverfolgt", sagte er ruhig. „Es muß ein Schock für euch gewesen sein, als Bull, Rhodan und Saedelaere im Pilzdom verschwanden und nicht wiederkamen. Glaube mir, für mich auch. In welcher Beziehung stehst du zu Bull?"
    „Er war wie ein zweiter Vater zu mir", antwortete Thea. „Was hat Kummerog mit ihm gemacht? Wohin hat er Bully Rhodan und Saedelaere gebracht?"
    „Kummerog hat überhaupt nichts mit ihnen angestellt", antwortete Bruno Drenderbaum in seiner ruhigen Art.
    Er spürte wohl, daß Thea die Antwort auf ihre Fragen, das Bedürfnis ihre Ungewißheit zu beenden, wichtiger war als alles andere. Bruno fuhr fort: „Er ist an diesem Geschehen völlig unschuldig. Er ist ein Opfer wie sie. Um herauszufinden, was tatsächlich geschehen ist, sind wir nach Camelot gekommen. Kummerog braucht Informationen, um die Wahrheit über die Geschehnisse auf Trokan herauszufinden."
    „Ich glaube davon kein Wort", sagte Thea fest.
    Sie war zu der Überzeugung gekommen, daß es nichts half, ihrem Gegenüber irgend etwas vorzumachen. Sie mußte zu ihrer Überzeugung stehen.
    „Wenn Kummerog ehrliches Spiel getrieben hätte, dann wäre es ihm auf Mimas viel leichter gefallen, sich Informationen zu beschaffen. Seine Flucht - und insbesondere sein skrupelloses Vorgehen dabei - sind der beste Beweis für seine Schuld." ‘ „Ich weiß, ich weiß, Kummerog hat schlechte Karten - aber der Schein trügt", sagte Bruno Drenderbaum.
    Er wurde immer sicherer und souveräner. Thea kam sich wie ein Fisch an der Angel oder wie das kleine Mädchen vor, das der hypnotischen Ausstrahlung der Karnivore ausgeliefert war.
    Bruno Drenderbaum fügte sanft hinzu: „Glaubst du, ich hätte mich für Kummerog verwendet, wenn ich nicht von seiner Unschuld überzeugt wäre?"
    Das war ein Argument, dem sich Thea nicht entziehen konnte. Die allgemeine Ansicht war die, daß Drenderbaum Kummerogs Geisel war. Aber nun gestand er, daß er sein Helfer war. Warum sollte ein Mann in seiner Position, als Assistent des LFT-Kommissars, einem Verbrecher freiwillig helfen?
    „Die Situation ist überaus verworren und kompliziert", sagte Drenderbaum.
    Er erklärte, daß Kummerog auf Mimas keine Chance gehabt hatte, seine Unschuld zu beweisen. Alle waren voreingenommen und davon überzeugt, daß er die drei Zellaktivatorträger auf dem Gewissen hatte.
    Völlig zu Unrecht, wie Drenderbaum beteuerte. Kummerog war gar nichts anderes übriggeblieben, als zu fliehen. Nur in Freiheit konnte er den Beweis für seine Unschuld erbringen. Und am ehesten hier auf Camelot, einem neutralen Ort.
    Thea sah keine Logik hinter allen Argumenten Drenderbaums. Aber da er für sie eine integere Person war und sie hoffte, über ihn mehr über Bullys Schicksal zu erfahren, war sie geneigt, ihm einen Bonus einzuräumen.
    In diesem Moment schallte Rudys Stimme durchs Haus.
    „Marga! Marga, wo bist du? Atlan kommt zurück. Sie haben gerade in den Nachrichten durchgegeben, daß er soeben ins Sonnensystem einfliegt."
    „Das wäre doch die Chance für Kummerog", sagte Thea zu Drenderbaum. „Ich bin sicher, daß Atlan Verständnis für seine Lage hat, wenn er sich ihm anvertraut. Atlan ist unvoreingenommen. Er würde alles

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