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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch der Anführer der Freifahrer von Phönix, auch wenn er längst kein Narrenkostüm mehr trug.
    Nur Michael Rhodans Zuspruch war es zu verdanken, daß Rudy seine Thea der Obhut Reginald Bulls überließ. Sie bekam eine Erziehung und Ausbildung in der wieder aufstrebenden Zivilisation von Phönix unter dem neuen Namen Camelot.
    Erst nach und nach erfuhr Thea, was inzwischen alles passiert war. Sie hatte fast neunzig Jahre Geschichte nachzuholen.
    Es war nur eine Episode am Rande, daß die Zellaktivatorträger nach ihrer Heimkehr aus Hirdobaan sich enttäuscht aus der galaktischen Politik zurückzogen und, nachdem Michael Rhodan sich der vergessenen Freifahrerwelt erinnerte, auf Phönix unter der Bezeichnung Camelot eine Insel des Friedens und der Vernunft gründeten.
    Als man auf Thea und ihren Vater stieß, war der Grundstein für die neue Hauptstadt Port Arthur auf dem Kontinent Ophir längst gelegt. Die alte Freifahrerstadt Mandalay auf Bonin wurde der Natur wieder entrissen und als Wohnstadt für Nostalgiker hergerichtet. Nur diesem Umstand war es zu verdanken, daß man das Versteck Rudys in den Bergen entdeckte.
    Niemand hatte Rudy seither dazu bringen können, freiwillig in die Zivilisation zurückzukehren. Und als Thea alt genug war, um zu erkennen, was diese Einsiedelei für ihren Vater bedeutete, da hatte sie dafür gesorgt, daß er seinen Lebensabend weiter in Frieden verbringen konnte. Reginald Bull sorgte dafür, daß er regelmäßig mit Nahrungsmitteln versorgt und seine Klause durch einen Energiezaun eingeschlossen wurde, damit nicht einmal die spärliche Flora und Fauna ihm gefährlich werden konnte.
    Rudy bekam einen Kraftstromgenerator als autarke Energiequelle. Dieser war selbst während der Alarmübungen in Betrieb, denn die relativ schwache Energiequelle fiel nicht ins Gewicht.
    Thea machte es nichts aus, ihren Vater regelmäßig in der Wildnis aufzusuchen. Sie hätte sich nur gewünscht, daß er wenigstens einmal einen lichten Moment hätte und die Wirklichkeit erkennen würde.
    „Ist alles in Ordnung, Dad?" fragte sie beklommen. „Wenn du noch etwas brauchst, dann sage es mir.
    Andernfalls muß ich jetzt gehen."
    „Ich komme schon allein zurecht", sagte er. „Paß nur du auf dich auf, Marga! Und traue keinem Drakisten!"
    Als sie sich zu ihm hinunterbeugte, um ihn auf die Stirn zu küssen, glaubte sie, beim Landeplatz des Schwebers eine Bewegung zu sehen. Aber es mußte sich um eine Täuschung gehandelt haben, denn als sie zu jener Stelle blickte, war dort alles ruhig.
    „Was ist?" fragte ihr Vater, der auf eine gewisse Weise immer noch ein scharfer Beobachter war, argwöhnisch. „Werden wir beobachtet?"
    „Nein, nein", beschwichtigte sie ihn. „Vermutlich hat es sich um irgendein aufgeschrecktes Kleintier gehandelt. Ich schaue bald wieder vorbei. Auf Wiedersehen, Dad!"
    „Sei auf der Hut, Marga!"
    Sie bestieg den Schweber. Es war ein klobiger Lastentransporter, den Corby ihr notgedrungen überlassen hatte, weil gerade kein kleineres Modell verfügbar gewesen war.
    Erst als Thea im Pilotensitz saß, merkte sie, daß die Karnivore geköpft worden war. Der gefräßige Blütenkelch lag schlaff auf dem Boden, der Strunk und die dornigen Fangarme waren in sich zusammengefallen.
    Hatte die Fleischfresserin ihre Gier also doch nicht zügeln können und war gegen den Energiezaun gestürmt? Das war nicht sehr wahrscheinlich.
    Gerade als sie starten wollte, sagte eine männliche Stimme hinter ihr: „Ganz ruhig und keine verdächtige Bewegung, junge Frau! Wenn du das befolgst, dann geschieht dir nichts."
    Jetzt ahnte sie, wer die Karnivore geköpft hatte.
     
    *
     
    Thea ruckte unwillkürlich herum.
    „Nicht umdrehen!" zischte die Stimme.
    Aber es war bereits zu spät. Thea blickte dem Mann ins Gesicht, bevor er sich ins Dunkel des Laderaumes zurückziehen konnte und nur noch die Hand mit dem kleinen Strahler zu sehen war. Sie hatte bereits erkannt, daß er einen Raumanzug trug.
    Von dem Fremden selbst bekam sie nur einen flüchtigen Eindruck. Was sie sah, kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie hatte ihn irgendwann schon einmal gesehen, wußte aber nicht, wo sie ihn einordnen sollte.
    Ihre Begegnung, wenn es eine solche gegeben hatte und sie sich nicht täuschte, mußte auf Camelot stattgefunden haben, denn sie hatte den Planeten in ihrem Leben noch nie verlassen.
    Was aber mochte einen Cameloter zu solch einem Handlung verleiten?
    „Ganz ruhig", sagte die Stimme, die auf einmal einen irgendwie

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